Bildformat: 1.33:1 (4:3)
Sprachen / Tonformate: Deutsch (Dolby Digital 2.0)
Ländercode: 2
Mit über 300 Folgen ist "Der Alte" eine lebende Legende der deutschen Fernsehgeschichte. Die Begeisterung über den Kommissar, der von Ägypten bis Venezuela über die Mattscheiben flimmert, ist ungebremst.
Für dauerhaften Erfolg gibt es selten ein verlässliches Rezept, doch Produzent Helmut Ringelmann hatte ein gutes Gespür für das Ansammeln von zuverlässigen Erfolgsfaktoren: Man nehme zunächst einen erfahrenen, abgeklärten und nicht ganz melancholiefreien Hauptkommissar mit eigenem Stil und eine kleine Schar sympathischer, gut charakterisierter Assistenten. Zusammen lasse man sie spannende und trickreiche (Kapital-)Verbrechen lösen. Weiterhin besetzt man die Nebenrollen mit den bekanntesten deutschen Schauspielern. Das Ergebnis: Stabil hohe Quoten und vor allem höchster Krimi-Genuss!
Bis zum 5. April 1976 sind endlich alle internen Vorbereitungen abgeschlossen und es kann losgehen: An diesem Tag wird eine neue ZDF-Kriminalreihe aus der Taufe gehoben. Im Wechsel mit "Derrick" soll sie dem Fernsehpublikum höchste Krimispannung garantieren. In der Hauptrolle: Siegfried Lowitz, der erste unvergessene "Alte" als Hauptkommissar Erwin Köster. In genau einhundert Folgen spielte Lowitz, der am 26. Juni 1999 im Alter von 84 Jahren starb, den Leiter der Mordkommission. Sein oft eigensinniger Ermittlungsstil begeisterte die Zuschauer in Deutschland und in über vierzig weiteren Ländern.
Als ein mit allen Wassern gewaschener Kriminalist kannte der kleine, stets couragiert auftretende Köster keinerlei Furcht - weder vor Mördern noch vor Mächtigen. Seine Präsenz geriet zu Auftritten, in denen sich Jovialität mit Aufmümpfigkeit und Liebenswürdigkeit mit einem guten Schuss Boshaftigkeit vermischt. Kommissar Köster kam mit nur einem Assistenten aus: Gerd Heymann, der bis heute mit von der Partie ist.
Konkurs (Folge 7)
Der Kleiderfabrikant Walter Müller steht vor dem Ruin. Eines Abends gesteht er seiner Frau Eva, daß er demnächst Konkurs anmelden muß. Eva verspricht, zu ihm zu halten. Während sich Walter Müller zu einer letzten geschäftlichen Besprechung in Frankfurt aufhält, wird Eva entführt. In einer abgelegenen Straße finden zwei Streifenbeamte ihren Wagen. Sogleich nach seiner Rückkehr erhält Walter Müller einen Brief der Kidnapper, in dem er aufgefordert wird, drei Millionen Mark bereit zu halten. Für diese Summe würde seine Frau wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Doch Müller verfügt nicht über solch eine enorme Summe. So nimmt dieser Fall eine Wendung, die niemand vorhersehen konnte...
Lohngeld (Folge 8)
Der Prokurist Helmut Staufen ist fleißig, gewissenhaft und ordentlich. Er erledigt seine Arbeit sehr zuverlässig. Sein Chef, der Bauunternehmer Ströbel, hält große Stücke auf ihn. Als in der Firma eine Stelle neu zu besetzen ist, hofft Helmut, sie zu erhalten. Aber ein Fremder wird ihm vorgezogen. Ströbels Tochter Eva, die Helmut sehr gern mag, geht ihm seit einiger Zeit aus dem Weg. Helmut ist frustriert. Er kann seinen Ehrgeiz nicht berfiedigen. Alles, was er unternimmt, läuft schief. Eines Tages soll er die Lohngelder für die Firma abholen. Auf dem Rückweg von der Bank hat er einen merkwürdigen Einfall...
Sprachen / Tonformate: Deutsch (Dolby Digital 2.0)
Ländercode: 2
Mit über 300 Folgen ist "Der Alte" eine lebende Legende der deutschen Fernsehgeschichte. Die Begeisterung über den Kommissar, der von Ägypten bis Venezuela über die Mattscheiben flimmert, ist ungebremst.
Für dauerhaften Erfolg gibt es selten ein verlässliches Rezept, doch Produzent Helmut Ringelmann hatte ein gutes Gespür für das Ansammeln von zuverlässigen Erfolgsfaktoren: Man nehme zunächst einen erfahrenen, abgeklärten und nicht ganz melancholiefreien Hauptkommissar mit eigenem Stil und eine kleine Schar sympathischer, gut charakterisierter Assistenten. Zusammen lasse man sie spannende und trickreiche (Kapital-)Verbrechen lösen. Weiterhin besetzt man die Nebenrollen mit den bekanntesten deutschen Schauspielern. Das Ergebnis: Stabil hohe Quoten und vor allem höchster Krimi-Genuss!
Bis zum 5. April 1976 sind endlich alle internen Vorbereitungen abgeschlossen und es kann losgehen: An diesem Tag wird eine neue ZDF-Kriminalreihe aus der Taufe gehoben. Im Wechsel mit "Derrick" soll sie dem Fernsehpublikum höchste Krimispannung garantieren. In der Hauptrolle: Siegfried Lowitz, der erste unvergessene "Alte" als Hauptkommissar Erwin Köster. In genau einhundert Folgen spielte Lowitz, der am 26. Juni 1999 im Alter von 84 Jahren starb, den Leiter der Mordkommission. Sein oft eigensinniger Ermittlungsstil begeisterte die Zuschauer in Deutschland und in über vierzig weiteren Ländern.
Als ein mit allen Wassern gewaschener Kriminalist kannte der kleine, stets couragiert auftretende Köster keinerlei Furcht - weder vor Mördern noch vor Mächtigen. Seine Präsenz geriet zu Auftritten, in denen sich Jovialität mit Aufmümpfigkeit und Liebenswürdigkeit mit einem guten Schuss Boshaftigkeit vermischt. Kommissar Köster kam mit nur einem Assistenten aus: Gerd Heymann, der bis heute mit von der Partie ist.
Konkurs (Folge 7)
Der Kleiderfabrikant Walter Müller steht vor dem Ruin. Eines Abends gesteht er seiner Frau Eva, daß er demnächst Konkurs anmelden muß. Eva verspricht, zu ihm zu halten. Während sich Walter Müller zu einer letzten geschäftlichen Besprechung in Frankfurt aufhält, wird Eva entführt. In einer abgelegenen Straße finden zwei Streifenbeamte ihren Wagen. Sogleich nach seiner Rückkehr erhält Walter Müller einen Brief der Kidnapper, in dem er aufgefordert wird, drei Millionen Mark bereit zu halten. Für diese Summe würde seine Frau wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Doch Müller verfügt nicht über solch eine enorme Summe. So nimmt dieser Fall eine Wendung, die niemand vorhersehen konnte...
Lohngeld (Folge 8)
Der Prokurist Helmut Staufen ist fleißig, gewissenhaft und ordentlich. Er erledigt seine Arbeit sehr zuverlässig. Sein Chef, der Bauunternehmer Ströbel, hält große Stücke auf ihn. Als in der Firma eine Stelle neu zu besetzen ist, hofft Helmut, sie zu erhalten. Aber ein Fremder wird ihm vorgezogen. Ströbels Tochter Eva, die Helmut sehr gern mag, geht ihm seit einiger Zeit aus dem Weg. Helmut ist frustriert. Er kann seinen Ehrgeiz nicht berfiedigen. Alles, was er unternimmt, läuft schief. Eines Tages soll er die Lohngelder für die Firma abholen. Auf dem Rückweg von der Bank hat er einen merkwürdigen Einfall...
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Superkult-Booklet - InlaycardFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.04.2006Der Dschungelhauch der kleinen Filme
"Der Alte" von Alfred Vohrer / Von Dominik Graf
Alfred Vohrer: "Der Alte - Folgen 5 & 6".
Universal. Deutsch. 4:3.
Keine Extras.
Zweimal Alfred Vohrer, den Tarantino bei einem Auftritt zu "Kill Bill" vor einigen Jahren als "Genie" bezeichnete. Aber Vohrers Regie ist hier, 1977, auf dem Höhepunkt der deutschen Autorenfilm-Ära, erst mal nicht der Knaller. Die Schauspieler sind es und die Geschichten: Judy Winter und Christine Wodetzky in einem abstrusen Fall um eine ermordete Erpresserin. Vadim Glowna, der unschuldig einen Mord gesteht, weil er zu gerne den Mut gehabt hätte, ihn selbst zu begehen. In der zweiten Geschichte Günter Ungeheuer als grandios pathetischer Alkoholiker, der seine Frau liebt und sich aufs Falschgeld-Herstellen eingelassen hat.
Siegfried Lowitz, "der Alte", saugt gleichsam das verborgene Leben dieser Fälle wie ein Süchtiger in sich ein. Er tut das ungefähr genauso BRD-nachkriegsgestählt und genußfreudig, wie er mit seiner Ehefrau auf der Couchgarnitur eine Flasche Wein aus Kristallgläsern schlürft. Sie: "Der war sicher teuer?" - Er: "Wenn wir einmal die Woche eine Flasche Wein zusammen trinken, dann soll die auch noch billig sein?"
Die Filme sind eher schlicht gedreht. Mit viel Zoomerei in seltsam leere Bilder stehen immer die Gesichter der Schauspieler im Mittelpunkt. Das allerdings mit vollem Recht. Und es sind zwei sehr eigenwillige Bücher von Karl-Heinz Willschrei, die ihre Kraft wie schleichendes Gift spätestens nach etwa dreißig Minuten entfalten. Judy Winter ist ganz und gar unbeschreiblich als junge Ehefrau von Hans Caninenberg und als geheime Exliebhaberin seines Sohnes. Es ist nicht zu fassen, daß dem deutschen Kino zu dieser Frau in den Siebzigern nichts anderes einfiel als Auftritte in der Serie, die Luggi Waldleitner nach den (zum Teil auch unterschätzten) Simmel-Stoffen produzierte. Hier ist sie eine verletzliche, kettenrauchende Schneekönigin, zu der man gerne in den Schlitten steigen würde, auch wenn es vielleicht den sicheren Kältetod bedeutet. Von ihrer wunderbaren Stimme ganz zu schweigen.
Und dem Produzenten Helmut Ringelmann, der auch für einige faszinierende Folgen des alten "Kommissars" und für die Zombie-Serie "Derrick" verantwortlich war, sollte man bald mal ein Denkmal am Südrand von München erbauen. Er hat dort als einer der ersten den deutschen Krimi zu seiner geheimen subversiven Kraft geführt. Denn der Polizeifilm ist seit vierzig Jahren in Deutschland eine kreative Turbine, die sozusagen im Untergrund ein blühendes Dasein führt. Wenn - wie auf dieser DVD - Drehbücher und Schauspielergesichter derart atemberaubend schräge Momente von Verführung und Aberwitz, von Abgrund und Sehnsucht vorführen dürfen, dann kriegt man eine traurige Ahnung von der möglichen Größe des deutschen Krimigenres. Aber der Dschungelhauch all dieser kleinen Filme ist ja kaum je bis in unser Kino gelangt. Dort herrscht von jeher eher die Tendenz zur Insektenforschung, zur Fallstudie, zu möglichst sexualgestörten Figuren, denen man die Flügel ausreißt, um sie in ihrer Liebes-Hilflosigkeit zu studieren. In deutschen Fernsehthrillern findet man dagegen oft die wirklich großen Figuren, die faszinierenden Verlierer. Zumeist sind es Frauen. Nur das Genre kennt eine solche Erhabenheit der dunklen Seelen, solch eine Souveränität von Protagonisten in Szenen, in denen sich der Boden vor ihnen auftut. Diese Art von Grandezza ist dem Kino weitgehend suspekt geworden. Wie die Schönheit.
Und so erweist sich Vohrers Regie hier, 1977, eben doch als zumindest sehr effektiv und als zeitlos großzügig, weil sie nichts anderes tut, als die sanft-eindringlichen Erfindungen des Autors Willschrei und die wunderbaren Schauspieler der beiden Filme auszustellen und sie zu stützen.
Von Dominik Graf kam zuletzt der Film "Der rote Kakadu" ins Kino.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Der Alte" von Alfred Vohrer / Von Dominik Graf
Alfred Vohrer: "Der Alte - Folgen 5 & 6".
Universal. Deutsch. 4:3.
Keine Extras.
Zweimal Alfred Vohrer, den Tarantino bei einem Auftritt zu "Kill Bill" vor einigen Jahren als "Genie" bezeichnete. Aber Vohrers Regie ist hier, 1977, auf dem Höhepunkt der deutschen Autorenfilm-Ära, erst mal nicht der Knaller. Die Schauspieler sind es und die Geschichten: Judy Winter und Christine Wodetzky in einem abstrusen Fall um eine ermordete Erpresserin. Vadim Glowna, der unschuldig einen Mord gesteht, weil er zu gerne den Mut gehabt hätte, ihn selbst zu begehen. In der zweiten Geschichte Günter Ungeheuer als grandios pathetischer Alkoholiker, der seine Frau liebt und sich aufs Falschgeld-Herstellen eingelassen hat.
Siegfried Lowitz, "der Alte", saugt gleichsam das verborgene Leben dieser Fälle wie ein Süchtiger in sich ein. Er tut das ungefähr genauso BRD-nachkriegsgestählt und genußfreudig, wie er mit seiner Ehefrau auf der Couchgarnitur eine Flasche Wein aus Kristallgläsern schlürft. Sie: "Der war sicher teuer?" - Er: "Wenn wir einmal die Woche eine Flasche Wein zusammen trinken, dann soll die auch noch billig sein?"
Die Filme sind eher schlicht gedreht. Mit viel Zoomerei in seltsam leere Bilder stehen immer die Gesichter der Schauspieler im Mittelpunkt. Das allerdings mit vollem Recht. Und es sind zwei sehr eigenwillige Bücher von Karl-Heinz Willschrei, die ihre Kraft wie schleichendes Gift spätestens nach etwa dreißig Minuten entfalten. Judy Winter ist ganz und gar unbeschreiblich als junge Ehefrau von Hans Caninenberg und als geheime Exliebhaberin seines Sohnes. Es ist nicht zu fassen, daß dem deutschen Kino zu dieser Frau in den Siebzigern nichts anderes einfiel als Auftritte in der Serie, die Luggi Waldleitner nach den (zum Teil auch unterschätzten) Simmel-Stoffen produzierte. Hier ist sie eine verletzliche, kettenrauchende Schneekönigin, zu der man gerne in den Schlitten steigen würde, auch wenn es vielleicht den sicheren Kältetod bedeutet. Von ihrer wunderbaren Stimme ganz zu schweigen.
Und dem Produzenten Helmut Ringelmann, der auch für einige faszinierende Folgen des alten "Kommissars" und für die Zombie-Serie "Derrick" verantwortlich war, sollte man bald mal ein Denkmal am Südrand von München erbauen. Er hat dort als einer der ersten den deutschen Krimi zu seiner geheimen subversiven Kraft geführt. Denn der Polizeifilm ist seit vierzig Jahren in Deutschland eine kreative Turbine, die sozusagen im Untergrund ein blühendes Dasein führt. Wenn - wie auf dieser DVD - Drehbücher und Schauspielergesichter derart atemberaubend schräge Momente von Verführung und Aberwitz, von Abgrund und Sehnsucht vorführen dürfen, dann kriegt man eine traurige Ahnung von der möglichen Größe des deutschen Krimigenres. Aber der Dschungelhauch all dieser kleinen Filme ist ja kaum je bis in unser Kino gelangt. Dort herrscht von jeher eher die Tendenz zur Insektenforschung, zur Fallstudie, zu möglichst sexualgestörten Figuren, denen man die Flügel ausreißt, um sie in ihrer Liebes-Hilflosigkeit zu studieren. In deutschen Fernsehthrillern findet man dagegen oft die wirklich großen Figuren, die faszinierenden Verlierer. Zumeist sind es Frauen. Nur das Genre kennt eine solche Erhabenheit der dunklen Seelen, solch eine Souveränität von Protagonisten in Szenen, in denen sich der Boden vor ihnen auftut. Diese Art von Grandezza ist dem Kino weitgehend suspekt geworden. Wie die Schönheit.
Und so erweist sich Vohrers Regie hier, 1977, eben doch als zumindest sehr effektiv und als zeitlos großzügig, weil sie nichts anderes tut, als die sanft-eindringlichen Erfindungen des Autors Willschrei und die wunderbaren Schauspieler der beiden Filme auszustellen und sie zu stützen.
Von Dominik Graf kam zuletzt der Film "Der rote Kakadu" ins Kino.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main