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Technische Angaben: Bildformat: 4:3 (1.33:1) Sprachen / Tonformate: Deutsch, Französisch (Dolby Digital 2.0) Ländercode: 2 Extras: Trailer
Ein geheimnisvolles Phantom, das in Paris des Jahres 1793 durch ein aristokratisches Komplott für Aufruhr sorgt, nennt sich "Der Chevalier von Maison Rouge". Mitten in den Wirren der jakobinischen Schreckensherrschaft lernt der junge Revolutionär Maurice Lindet die bezaubernde Frau eines Royalisten kennen und verliebt sich unsterblich in sie.
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Produktbeschreibung
Technische Angaben:
Bildformat: 4:3 (1.33:1)
Sprachen / Tonformate: Deutsch, Französisch (Dolby Digital 2.0)
Ländercode: 2
Extras: Trailer
Ein geheimnisvolles Phantom, das in Paris des Jahres 1793 durch ein aristokratisches Komplott für Aufruhr sorgt, nennt sich "Der Chevalier von Maison Rouge". Mitten in den Wirren der jakobinischen Schreckensherrschaft lernt der junge Revolutionär Maurice Lindet die bezaubernde Frau eines Royalisten kennen und verliebt sich unsterblich in sie.

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Autorenporträt
Alexandre Dumas der Ältere (1802-70) wächst als Sohn eines napoleonischen Generals in der nordfranzösischen Provinz auf. Früh verwaist und arm, doch von seinen Talenten überzeugt, begibt er sich als Neunzehnjähriger nach Paris, wo er zum Theater will. Sein Kapital: eine schöne Handschrift, ein paar verwilderte Rebhühner und eine schier unerschöpfliche Phantasie. Die Theaterstücke, die er zunächst schreibt, sind heute vergessen. Doch zwanzig Jahre später, 1844, ist er mit 'Der Grafen von Monte Christo' der König des literarischen Feuilletons. Denn Dumas hatte den Nerv des Leserpublikums getroffen. Er bot eine intrigenreiche Handlung, Spannung, Illustion auf einem geschichtlichen Hintergrund, den man in groben Zügen kannte. Er bot historische Wahrheit, phantasievoll aufgefüllt mit Dichtung, und mischte ihr jenen feinen Schuss Ironie bei, der seine Romane bis heute so lesenswert macht.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.04.2016

Im Schatten alter Männerblüte
Fegefeuer der Eitelkeiten: Die Filmkomödie "Chevalier" der griechischen Regisseurin Athina Rachel Tsangari

Warum sich ausgerechnet diese sechs Männer zum Tauchen in der Ägäis verabredet haben, erfahren wir nicht. Wenn sie am Anfang aus dem Wasser steigen, ein bisschen am Strand herumlümmeln und Oktopusse erschlagen, später einander die Taucheranzüge über den Kopf ziehen und die gefangenen Fische für ein Gruppenfoto präsentieren, sehen sie aus wie genau das, was sie sind: stolze Taucher, die, so vermuten wir, uns in den nächsten hundert Minuten noch die eine oder andere Geschichte über the one that got away auftischen werden.

So kommt es in Athina Rachel Tsangaris Film "Chevalier" und noch ärger. Denn den sechs Männern, denen jenseits der tiefen See gemeinsam auf dem nicht gar zu engen Boot einigermaßen langweilig wird, fällt, nachdem alle anderen Spiele mit heiligem Ernst gespielt sind, ein neues Spiel ein. Es soll aus allen das Beste herausholen. So hoffen sie. Sein Name sagt genau, worum es geht: Wer ist in allem der Beste? Es gibt keine doppelten Böden in diesem Spiel, in diesem Film.

Dem Sieger winkt als Trophäe der Siegelring, der im Titel steht. Das Spiel, zu dem jeder eine Prüfung beisteuern darf (wer baut am schnellsten ein Ikea-Regal zusammen zum Beispiel), hat klare, einfache Regeln. Alles kann (und wird) bewertet werden, und zwar anhand eines Punktsystems, das nicht näher erläutert wird - die Schlafhaltung und die Unterwäsche, der Cholesterinspiegel, der Smartphone-Klingelton, der Haarwuchs und der Zustand der Ehen und, natürlich, Qualität und Dauer der Erektionen, was zu einer sehr lustigen Szene führt, weil einer, der noch nie versagt hat, hier sehr viel zu spät kommt.

Die Männer laufen mit Notizbüchern herum, versichern einander, Geheimnisse zu wahren, die sie dann doch ausplaudern und gegen den anderen verwenden, bilden Allianzen, die sie wieder aufkündigen, tuscheln, schreien, und bald wird das Spiel, das nie lustig war, bedrohlich. Es hängt etwas in der Luft, das sich anschickt, sich zu entladen, es wird gefährlich, so scheint es, aus der Gruppe miteinander bekannter Taucher scheint eine Gruppe von Feinden zu werden, die vor dem Äußersten dann aber doch zurückschrecken. Bei Chabrol wäre die Sache anders ausgegangen. Obwohl wie bei Tsangari auch bei ihm vermutlich das Personal in der Küche den Wettkampf mit todernsten Gesichtern nachgeäfft hätte.

Die Regisseurin, die mit "Attenberg" vor einigen Jahren ein aberwitzig surreales Spiel zwischen zwei Freundinnen vor dem Hintergrund einer herzerweichenden Vater-Tochter-Geschichte aufgemacht hat, in der Tiere eine gewaltige Rolle spielten und die Monty Pythons auch, behandelt die sechs Männer milde und ohne Bosheit. Sie geht analytisch vor, immer ernst, was die Sache noch komischer macht, und ohne das geringste Interesse daran, einen oder alle Beteiligten bloßzustellen.

Es geht ihr hier, während die sechs aneinander alles beobachten, überprüfen und bewerten, gerade darum nicht, sondern um die rein anthropologische Studie, für die das Boot eine Art Laborsituation herstellt. So sind die Ansichten der Küste selten und geben, falls sie doch einmal in den Blick kommen, ein deprimierendes Bild jahrzehntelanger Bausünden ab. Auch macht der Jet-Ski reichlich Krach, der ins Wasser gelassen wird, kaum hat das Boot in einer einsamen Bucht geankert. Nichts spricht für Idylle hier, nichts für Natur. Alles dreht sich nur um eines: den Wettkampf. Die Konkurrenz. Die Eitelkeit. Den Gockel in allen.

Und während dieses Spiels erhellen sich die Beziehungen zwischen den Männern. Wer wem vertraut und ob er gut daran tut. Und ob einer von ihnen überhaupt zu einer Beziehung jenseits dieser Konkurrenz taugt.

Von den beiden griechischen Regisseuren, die vor einigen Jahren als "Neue Welle" des Kinos dort auftauchten - der andere ist Yorgos Lanthimos, mit dem Tsangari im Kollektiv Haos Film zusammenarbeitet -, ist Tsangari die verspieltere. Was nicht heißt, es ginge um nichts. Nur nicht unbedingt um Griechenland, sollte das jemand erwartet haben. Aber schon um den Zustand der Männer, was ja nur heißt: um den Zustand fast der ganzen Welt.

VERENA LUEKEN

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