Erleben Sie den Club der Teufelinnen! Dieser Triumphzug dreier betrogener Ehefrauen sprüht vor Gags, Schwung und ansteckender Fröhlichkeit und zeigt drei unvergessliche Top-Stars in Höchstform: Bette Midler, Goldie Hawn und Diane Keaton als New Yorkerinnen in bestem Alter, die mehr als nur eine lange Freundschaft miteinander verbindet. Nachdem sie alle drei Jahre damit zugebracht haben, ihren Gatten beim Erklimmen der Karriereleiter zu helfen, finden sie sich nun zugunsten jüngerer, kurvenreicherer Ausgaben fallengelassen. Doch das Trio ist entschlossen, den Spieß umzudrehen und aus den Schmerzen Kapital zu schlagen. Es fasst einen cleveren, teuflischen Plan, um die Ex-Männer dort zu treffen, wo es wirklich schmerzt - an der Brieftasche! Lehnen Sie sich also zurück und sehen Sie selbst wie die Fetzen fliegen, wenn diese drei Frauen auf ausgleichende Gerechtigkeit zielen - und gewinnen.
Selten war Rache so süß. Und so komisch.
Selten war Rache so süß. Und so komisch.
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-MenüFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.12.1996Stehauffrauen oder Die zweite Wahl
Filmwitz vor dunklem Hintergrund: "Der Club der Teufelinnen" mit dem Trio Keaton-Hawn-Midler
Damals nach dem Examen stand die Welt ihnen offen. Nun, ein Vierteljahrhundert später, geraten die Freundinnen in Sackgassen. Annie beispielsweise hat mit ihrem von Beziehungsphobien geplagten Gatten wenig mehr als die Therapeutin gemeinsam. Brenda ist dabei, ihren Geschäftsmann und das Geschäft zu verlieren. Elise, die als taufrische Diva ihren Produzenten nährte, rutscht alternd in Nebenrollen ab. Und die einst unwiderstehliche Cynthia stürzt sich gar wegen der neuen Heirat ihres prominenten Ex-Manns in den Tod. Bei der Beerdigung dieser vierten im Bunde trifft sich das zurückbleibende Trio, bewegt von Scham und Euphorie der Davongekommenen. Wenn die drei sich versichern, wie gut sie noch aussehen und vorankommen, wirkt dies nach der Parallelmontage ihrer Krisen abgründig komisch.
Plötzlich sind die ersten Ehefrauen nur noch zweite Wahl. "The First Wives Club" heißt der Film im amerikanischen Original nach dem gleichnamigen Bestsellerroman von Olivia Goldsmith (Buch Robert Harling). Der Regisseur Hugh Wilson wagt den flotten Griff ins volle wie ins leere Menschenleben. Mit drastischen Schnitten kontrastiert er Examensfest und Trauerfeier. Mit dem Zeitsprung zwischen einst und jetzt bringt er auch den Abstieg der nicht mehr jungen Frauen auf den Punkt.
Freilich wird die Fallhöhe abgefedert durch die drei Stars in den Hauptrollen. Annie, Brenda und Elise können nicht untergehen, solange die kluge Diane Keaton, die originelle Bette Midler und die adrette Goldie Hawn sie verkörpern: Stehauffrauen, die mit Elan und Energie der Depression trotzen. Diane Keaton als Annie bringt eine eigene Anmut der Verzweiflung ins Spiel. Auf dunklem Hintergrund funkeln manchmal Dialogwitz, Selbstironie und Geistesblitze. So steht der in den Vereinigten Staaten höchst erfolgreichen Komödie nichts im Wege als ihr alberner und irreführender deutscher Titel "Der Club der Teufelinnen".
Nichts Satanisches, nichts Exorzistisches oder auch nur Exotisches geschieht. Mit general appeal widmet sich der Film der Krise gleich nach der Midlife-crisis, dem Älterwerden in einer Welt der Jungen. Er testet, welche Dosis Rache zum Recht verhilft und zugleich Situationskomik garantiert. "The First Wives Club" ist eine Intrigenkomödie, die klassische Muster emanzipatorisch aufpoliert und Hollywood-Routine mit punktuellem Raffinement vereint.
Wenn Annie ausgerechnet bei einem Seitensprung mit dem im eigenen Appartment logierenden Ehemann erfahren muß, daß beider gemeinsame Therapeutin längst seine Geliebte ist, dann erreicht sie sekundenschnell das Therapieziel, das sich vorher jahrelang nicht einstellen wollte: Ihre Aggressionen werden freigesetzt. Wegen junger Rivalinnen geben auch Brenda und Elise den Plan auf, die Männer zurückzuerobern. Oder brauchen sie diese labilen Partner doch? Wenn Frauen gemeinsam stark sind, verbreitet sich leicht ideologische Langeweile. Ein seltener Glücksfall ist es, wenn sie, wie hier manchmal, gemeinsam witzig und gewitzt agieren.
Das Trio ist sogar so klug, auf gewiefte Mittelsmänner zurückzugreifen, wie etwa Brendas mediterranen Onkel, der auf seine Weise jüdische Familienwerte hochhält. Als er bei der Bar-Mizwa von Brendas Sohn erlebt, daß dessen Vater Morty, Moral wie Doppelmoral mißachtend, mit Flittchen in der Synagoge erscheint, ergreift er die Partei der verlassenen Frauen.
Sein Strategievorschlag bestimmt fortan die Dramaturgie des Films, in platten wie in skurrilen Variationen: Es gilt, die Ehemänner früherer, wenig legaler Initiativen zu überführen, sie mit dem Belastungsmaterial zu erpressen und so Startkapital für eine zweite Karriere der Frauen zu gewinnen. So schmuggelt beispielsweise ein Innenarchitekt das Trio zur Aktensondierung in Mortys neue Wohnung. Bei Mortys unvermeidlicher Heimkehr fliehen die drei in schwindelnder Höhe nach draußen in die Fensterputzergondel. Diese überdrehteste Sequenz des Films suggeriert zugleich tiefere Bedeutung. Wie das Trio hier in der Luft hängt, der Höhenangst trotzt und schließlich die überstürzte Abfahrt überlebt, ist bis in Einzelheiten der Kameraführung (Donald E. Thorin) eine Kontrastszene zu Cynthias Todessturz.
Das Eröffnungsfest des Clubs der ersten Ehefrauen in eigenen Räumen greift am Ende die Hochstimmung des Filmanfangs auf. Daß im Finale eine Show, kein Beratungsgespräch auf der Leinwand stattfindet, gehört zum ausgetüftelten Kalkül des Films: Die Klientel der Ratsuchenden sitzt im Publikum. EVA-MARIA LENZ
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Filmwitz vor dunklem Hintergrund: "Der Club der Teufelinnen" mit dem Trio Keaton-Hawn-Midler
Damals nach dem Examen stand die Welt ihnen offen. Nun, ein Vierteljahrhundert später, geraten die Freundinnen in Sackgassen. Annie beispielsweise hat mit ihrem von Beziehungsphobien geplagten Gatten wenig mehr als die Therapeutin gemeinsam. Brenda ist dabei, ihren Geschäftsmann und das Geschäft zu verlieren. Elise, die als taufrische Diva ihren Produzenten nährte, rutscht alternd in Nebenrollen ab. Und die einst unwiderstehliche Cynthia stürzt sich gar wegen der neuen Heirat ihres prominenten Ex-Manns in den Tod. Bei der Beerdigung dieser vierten im Bunde trifft sich das zurückbleibende Trio, bewegt von Scham und Euphorie der Davongekommenen. Wenn die drei sich versichern, wie gut sie noch aussehen und vorankommen, wirkt dies nach der Parallelmontage ihrer Krisen abgründig komisch.
Plötzlich sind die ersten Ehefrauen nur noch zweite Wahl. "The First Wives Club" heißt der Film im amerikanischen Original nach dem gleichnamigen Bestsellerroman von Olivia Goldsmith (Buch Robert Harling). Der Regisseur Hugh Wilson wagt den flotten Griff ins volle wie ins leere Menschenleben. Mit drastischen Schnitten kontrastiert er Examensfest und Trauerfeier. Mit dem Zeitsprung zwischen einst und jetzt bringt er auch den Abstieg der nicht mehr jungen Frauen auf den Punkt.
Freilich wird die Fallhöhe abgefedert durch die drei Stars in den Hauptrollen. Annie, Brenda und Elise können nicht untergehen, solange die kluge Diane Keaton, die originelle Bette Midler und die adrette Goldie Hawn sie verkörpern: Stehauffrauen, die mit Elan und Energie der Depression trotzen. Diane Keaton als Annie bringt eine eigene Anmut der Verzweiflung ins Spiel. Auf dunklem Hintergrund funkeln manchmal Dialogwitz, Selbstironie und Geistesblitze. So steht der in den Vereinigten Staaten höchst erfolgreichen Komödie nichts im Wege als ihr alberner und irreführender deutscher Titel "Der Club der Teufelinnen".
Nichts Satanisches, nichts Exorzistisches oder auch nur Exotisches geschieht. Mit general appeal widmet sich der Film der Krise gleich nach der Midlife-crisis, dem Älterwerden in einer Welt der Jungen. Er testet, welche Dosis Rache zum Recht verhilft und zugleich Situationskomik garantiert. "The First Wives Club" ist eine Intrigenkomödie, die klassische Muster emanzipatorisch aufpoliert und Hollywood-Routine mit punktuellem Raffinement vereint.
Wenn Annie ausgerechnet bei einem Seitensprung mit dem im eigenen Appartment logierenden Ehemann erfahren muß, daß beider gemeinsame Therapeutin längst seine Geliebte ist, dann erreicht sie sekundenschnell das Therapieziel, das sich vorher jahrelang nicht einstellen wollte: Ihre Aggressionen werden freigesetzt. Wegen junger Rivalinnen geben auch Brenda und Elise den Plan auf, die Männer zurückzuerobern. Oder brauchen sie diese labilen Partner doch? Wenn Frauen gemeinsam stark sind, verbreitet sich leicht ideologische Langeweile. Ein seltener Glücksfall ist es, wenn sie, wie hier manchmal, gemeinsam witzig und gewitzt agieren.
Das Trio ist sogar so klug, auf gewiefte Mittelsmänner zurückzugreifen, wie etwa Brendas mediterranen Onkel, der auf seine Weise jüdische Familienwerte hochhält. Als er bei der Bar-Mizwa von Brendas Sohn erlebt, daß dessen Vater Morty, Moral wie Doppelmoral mißachtend, mit Flittchen in der Synagoge erscheint, ergreift er die Partei der verlassenen Frauen.
Sein Strategievorschlag bestimmt fortan die Dramaturgie des Films, in platten wie in skurrilen Variationen: Es gilt, die Ehemänner früherer, wenig legaler Initiativen zu überführen, sie mit dem Belastungsmaterial zu erpressen und so Startkapital für eine zweite Karriere der Frauen zu gewinnen. So schmuggelt beispielsweise ein Innenarchitekt das Trio zur Aktensondierung in Mortys neue Wohnung. Bei Mortys unvermeidlicher Heimkehr fliehen die drei in schwindelnder Höhe nach draußen in die Fensterputzergondel. Diese überdrehteste Sequenz des Films suggeriert zugleich tiefere Bedeutung. Wie das Trio hier in der Luft hängt, der Höhenangst trotzt und schließlich die überstürzte Abfahrt überlebt, ist bis in Einzelheiten der Kameraführung (Donald E. Thorin) eine Kontrastszene zu Cynthias Todessturz.
Das Eröffnungsfest des Clubs der ersten Ehefrauen in eigenen Räumen greift am Ende die Hochstimmung des Filmanfangs auf. Daß im Finale eine Show, kein Beratungsgespräch auf der Leinwand stattfindet, gehört zum ausgetüftelten Kalkül des Films: Die Klientel der Ratsuchenden sitzt im Publikum. EVA-MARIA LENZ
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