Nachdem in Staffel 1 Helen dem smarten Hugh vor dem Altar den Laufpass gab, bietet sich für James eine neue Chance. Außerdem bekommt er das verlockende Angebot einer modernen Tierarztpraxis in Glasgow, was ihn vor eine schwierige Gewissensentscheidung stellt. Das sind die beiden horizontalen
Geschichten, die sich durch die neue Staffel ziehen, neben den üblichen medizinischen Komplikationen bei…mehrNachdem in Staffel 1 Helen dem smarten Hugh vor dem Altar den Laufpass gab, bietet sich für James eine neue Chance. Außerdem bekommt er das verlockende Angebot einer modernen Tierarztpraxis in Glasgow, was ihn vor eine schwierige Gewissensentscheidung stellt. Das sind die beiden horizontalen Geschichten, die sich durch die neue Staffel ziehen, neben den üblichen medizinischen Komplikationen bei Mops, Schaf und Pferd. Auch diesmal verbreitet Farnons Praxis in Yorkshire den wunderbaren Downton Abbey Charme einer unbeschwerten Zeit, jedoch deutet sich bereits der kommende Krieg an. Die Parallelen zu Russlands Angriffskrieg heute sind nur zu offensichtlich, auch wenn das zum Zeitpunkt der Dreharbeiten noch gar nicht bekannt war. Das gibt der Leichtigkeit der Geschichten einen diesmal etwas düsteren Unterton, der sicher auch auf Staffel 3 abfärben wird. Trotzdem habe ich die wunderbaren Kulissen und liebevolle Ausstattung wieder sehr gerne mit den Augen durchstöbert, James und Helen bei ihrem züchtigen Werben zugesehen und das unvermeidliche Happy End erwartet.
Deutlich schwächer als der Rest ist das Weihnachtsspecial, das mir dann doch ein wenig zu süßlich geraten ist, aber das hatten auch die Weihnachtsspecials von Downton Abbey so an sich. Man darf auch nie vergessen, dass die hier so optimistisch dargestellte Welt in den Dreißigern in Wirklichkeit geprägt war von Wirtschaftskrise und bitterer Armut auf dem Land. Es ist nun mal Eskapismuskino und als solches muss man die Serie auch sehen (und genießen).
Das Bonusmaterial ist diesmal leider nicht so ergiebig. Es sind nur Interviews mit Autoren, Schauspielern und Produzenten, die kaum etwas Erhellendes beitragen (im Gegenteil, sie zementieren ein wenig sogar den Mythos von „früher war alles besser“) und eine Diashow mit Fotos aus den Kulissen. Wer Staffel 1 noch nicht gesehen hat, der sollte das unbedingt nachholen, obwohl es für das Verständnis der Geschichten nicht erforderlich ist, denn da gibt es einen genial kommentierten Live-Rundgang durch die Kulissen, die tatsächlich komplett im Studio aufgebaut wurden.