In der dritten Staffel rückt der Krieg mit Deutschland immer näher und James steht im Konflikt, ob er sich freiwillig zum Militär meldet oder als Tierarzt in der Heimat dient. Tristan wandelt auf Freiersfüßen, während Siegfried mit seiner Entscheidung hadert, James zum Teilhaber gemacht und damit
einen Teil der Kontrolle abgegeben zu haben. Eine große Rolle bekommt auch Mrs. Hall, die die…mehrIn der dritten Staffel rückt der Krieg mit Deutschland immer näher und James steht im Konflikt, ob er sich freiwillig zum Militär meldet oder als Tierarzt in der Heimat dient. Tristan wandelt auf Freiersfüßen, während Siegfried mit seiner Entscheidung hadert, James zum Teilhaber gemacht und damit einen Teil der Kontrolle abgegeben zu haben. Eine große Rolle bekommt auch Mrs. Hall, die die Beziehung zu ihrem entfremdeten Sohn zu reparieren sucht.
Die Neuverfilmung punktet wieder durch eine prachtvolle Ausstattung, mit stilechten Kostümen und sorgfältig zusammengestellten Requisiten. Der Aufwand wird diesmal auch im Bonusmaterial gewürdigt, wo es einen Rundgang durch die Requisitenkammer und den Kostümfundus zu sehen gibt.
Etwas gestört hat mich der immer aufdringlichere Woke-Charakter der Drehbücher, die Themen wie Rasse und Behinderung geradezu zwanghaft einbauen und James zunehmend zu einem weinerlichen Weichei degradieren, während Hellen (buchstäblich) die Hosen anhat und ohne sie nichts mehr läuft. Um es noch einmal ins Gedächtnis zu rufen: Die Serie spielt 1939, nicht 2019 und es ist schlichtweg geschichtsvergessen, die Wertmaßstäbe von heute dem Jahr 1939 überzustülpen, nur damit die Woke-Aktivisten Ruhe geben. Das ist eine insgesamt sehr bedenkliche Entwicklung Richtung Totalitarismus, nur eben eine andere Form des Totalitarismus als 1939.
Die Geschichten sind teilweise arg übersüß und harmlos gestrickt (z. B. die Hochzeit der Herriots). Während in der Originalserie von 1978-90 die originellen und spannenden tierärztlichen Fälle immer die Grundstruktur lieferten, treten diese in der Neuverfilmung völlig in den Hintergrund, ja verschwinden teilweise ganz und persönliche Probleme dominieren die Handlung. Neu ist, dass diesmal eine Zeit geschildert wird, die in der Originalserie bewusst ausgespart wurde, nämlich die unmittelbare Vorkriegszeit. Damals endete Staffel 3 mit Tristans Zulassung als Tierarzt und Staffel 4 ging bereits nach dem Krieg weiter. Allerdings lösen sich die Drehbücher durch die woke-aktivistische Grundhaltung inhaltlich auch immer weiter von den Büchern von James Herriot, was ich sehr bedauerlich finde. Als Sonntagnachmittag-Familienserie zur Unterhaltung OK, aber als Einblick in eine vergangene Zeit leider nicht mehr überzeugend.
(Diese DVD wurde mir von Polyband kostenfrei zur Verfügung gestellt. Auf meine Rezension wurde kein Einfluss genommen, der Inhalt stellt meine persönliche Meinung dar.)