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Während einer Bahnfahrt wird dem Tennis-Spieler Guy Haines von dem exzentrischen Bruno Anthony ein makabrer Vorschlag gemacht: Bruno will Guys Ehefrau umbringen, dafür soll Guy Brunos strengen Vater beseitigen. Guy hält diesen teuflischen Vorschlag für einen schlechten Scherz. Doch der unheimliche Fremde führt seinen Mordplan aus - kurze Zeit später wird Guys Ehefrau ermordet aufgefunden. Nun wird Guy einerseits von der Polizei als Mörder verdächtigt, andererseits setzt ihn Bruno unter Druck. Denn nun liegt es an Guy, seinen Teil der Abmachung zu erfüllen...
Bonusmaterial
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Produktbeschreibung
Während einer Bahnfahrt wird dem Tennis-Spieler Guy Haines von dem exzentrischen Bruno Anthony ein makabrer Vorschlag gemacht: Bruno will Guys Ehefrau umbringen, dafür soll Guy Brunos strengen Vater beseitigen. Guy hält diesen teuflischen Vorschlag für einen schlechten Scherz. Doch der unheimliche Fremde führt seinen Mordplan aus - kurze Zeit später wird Guys Ehefrau ermordet aufgefunden. Nun wird Guy einerseits von der Polizei als Mörder verdächtigt, andererseits setzt ihn Bruno unter Druck. Denn nun liegt es an Guy, seinen Teil der Abmachung zu erfüllen...

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DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - DVD 1:- Deutsche Version (ca. 93 Min.)- US-Version (OmU ca. 97 Min.)- Original-Kommentar von Regisseur Peter Bogdanovich; Psycho-Drehbuchautor Josef Stefano; Patricia Highsmith-Biograph Andrew Wilson und anderen- USA Kinotrailer -;DVD 2:- Preview-Version (OmU ca. 103 Min.)- Making of "Der Fremde im Zug: Ein Hitchcock-Klassiker"- "Die Hitchcocks über Hitch"- "Der Fremde im Zug aus der Sicht des Opfers"- "Der Fremde im Zug: Eine Würdigung von M. Night Shayamalan"- Wochenschau-Ausschnitt "Ein historisches Treffen"
Autorenporträt
Patricia Highsmith (geboren am 19.1.1921, Fort Worth/Texas, gestorben 4.2.1995, Locarno, begraben in Tegna/Tessin) wuchs in Texas und New York auf. Studium der Literatur und Zoologie. Erste Kurzgeschichten an der Highschool, erster Lebensunterhalt als Comictexterin, erster Welterfolg 1950 mit ihrem Romanerstling "Zwei Fremde im Zug", dessen Verfilmung durch Alfred Hitchcock sie über Nacht weltberühmt machte.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.07.1999

Brillenschlangenblick
Wenn Backfische töten könnten: Hitchcocks Tochter

Väter sind bestechlich, wenn es um ihre Kinder geht. Vor allem Väter von Töchtern. Ihre Bewunderung für den Nachwuchs grenzt oft an Debilität. Alfred Hitchcock, der unbestechliche Regisseur, behielt auch als Vater den Verstand. "Sei standfest und intelligent", war alles, was er sagte, als seine Tochter Patricia ihm offenbarte, sie wolle Schauspielerin werden.

Daß Hitchchock erbarmungslos mit Schauspielern umging, sie gelegentlich als "sprechende Schafe" bezeichnete, ist wieder und wieder erzählt worden. Aber dieser Dünkel kann nicht unerwähnt bleiben, wenn es um die Suggestion geht, mit der Hitchcock seine Darsteller ins Bild setzte. Weil er sie taxierte und dann zu Erscheinungen stilisierte wie ein Puppenspieler seine Marionetten, schuf Hitchchock unvergeßliche Wesen. Weil er sie zerstückelte in sprechende Gliedmaßen und Gesichter, schenkte er ihnen Magie wie die Masken und Fratzen des antiken griechischen Theaters.

Hautnah führte er die Kamera an das Gesicht seiner Tochter, als sie 1950 eine winzige Nebenrolle in Hitchchocks "Stagefright" ergattert hatte. Daß neben ihren Zügen, die keinem gängigen Schönheitsideal entsprachen, Marlene Dietrichs Schönheit um so makelloser leuchtet, ist ein Nebeneffekt. Der wahre Grund der Konfrontation ist, daß Hitchcock das Mienenspiel seiner Tochter für die Sekunden einer kalten comédie humaine ausbeutete: Mißtrauisch beäugt Patricia Hitchcock die Schöne. Unscheinbar, ein Backfisch, wie es damals hieß, in dem der Blaustrumpf schon zu ahnen ist, läßt sie sich nicht blenden, sondern spürt in der blonden Venus die skrupellose Verbrecherin. Zwiespältiger Triumph. Denn in ihrem stummfilmartig übertriebenen Mißtrauen erkennt man außer gesundem Menschenverstand den Neid auf die vollkommene Physis der Blonden. Dreißig Sekunden genügen, um ein künftiges Leben in fader Ehrbarkeit zu umreißen und den unstillbaren Rachedurst, den es weckt.

Ein Jahr später verhalf Hitchchock, doch bestechlicher Vater, seiner Tochter zum Durchbruch als Filmschauspielerin. Unwillig erst, denn ihr Agent mußte mit Engelszungen reden, ehe Patricia Hitchcock für die wichtigste weibliche Nebenrolle in "Zwei Fremde im Zug" engagiert wurde, die jüngere der Senatorentöchter, Schwester der Verlobten des Tennisstars. Am Ende war eine der schillerndsten Nebenfiguren entstanden, die Hitchcock, der Meister im Verwirrspiel der Personen, geschaffen hat. Naives Dummchen, illusionsloses Mauerblümchen, selbstlose Freundin, Streberin, Menschenkennerin, Mitwisserin, Verdächtige - nie ist der Zuschauer sicher, wen er in diesem untersetzten, oft überraschend auftauchenden bebrillten jungen Mädchen vor sich hat.

Die Undurchsichtigkeit des Charakters konzentriert sich in der Brille. Zentimeterdick scheinen die Gläser, durch die sie in unserer Szene beobachtet, wie Bruno alias Robert Walker das Erwürgen (nicht etwa das Erdrosseln) demonstriert. Mit der Brille wird das Gegenüber buchstäblich unter die Lupe genommen. Ohne sie ist das Mädchen so blind wie der Zuschauer, der durch die Rätsel des Films tappt. Zusehends werden diese blitzenden Linsen, durch die stechend verkleinerte Augen schauen, zum Inbegriff des Geschehens. An die Stelle der Akteure versetzt, hat man das Gefühl, von Blicken seziert zu werden, ohne die Möglichkeit, sie zu erwidern, zu beurteilen, abzuwehren.

So hat außer Patricia Hitchcock nur einer die Zuschauer fixiert: Alfred Hitchcock selbst, der auch ohne geschliffene Gläser hypnotisch schaute. Zu Beginn beispielsweise seiner berühmten Serienfilme "Alfred Hitchcock Presents" wandte er sich, eben noch Schattenriß eines sitzenden Buddha, der Kamera zu, die näher und näher rückte. Über die Schulter blickend, sieht er dem Zuschauer ins Gesicht. Mit Augen, deren Blick nicht nur von den Pausbacken und Schlupflidern des übergewichtigen Mannes bohrend verengt ist, führt er ein in die Geschichten vom Monster in jedem.

Dieser Basiliskenblick ist es und nicht die unverkennbare familiäre Ähnlichkeit, die erkennen läßt, daß mit Patricia Hitchcock auch der Vater in "Zwei Fremde im Zug" umgeht. Er starrt durch sie auf uns. Am gnadenlosesten dann, wenn in der legendären Schlußszene des außer Kontrolle geratenen Karussells das Geschehen für Sekundenbruchteile in den spiegelnden Brillengläsern Patricia Hitchcocks auftaucht. Wer will sagen, was in diesem Moment in der Heldin vorgeht und was in demjenigen, der sich dieses Bild ausdachte? Man ahnt nur und will nur ahnen, daß es Bedrohlicheres ist als die Lust am Nervenkitzel.

DIETER BARTETZKO

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