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Im Sommer 1970 führte der Filmemacher Ferry Radax, der bis dahin vor allem mit Arbeiten über den österreichischen Schriftsteller Konrad Bayer hervorgetreten war, in Ohlsdorf, dem Hamburger Stadtteil, wohlgemerkt, nicht in Bernhards oberösterreichischer Heimat, das legendäre Interview "Drei Tage". Bernhard war davon derart begeitstert, daß er beschloß, "für den erstaunlichen Regisseur und seine erstaunliche Arbeitsweise ... einen längeren und das heißt mindestens eineinhalb Stunden langen Film zu schreiben". Zur Grundlage für seine Filmerzählung nahm Bernhard das von ihm schon "vergessene"…mehr

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Produktbeschreibung
Im Sommer 1970 führte der Filmemacher Ferry Radax, der bis dahin vor allem mit Arbeiten über den österreichischen Schriftsteller Konrad Bayer hervorgetreten war, in Ohlsdorf, dem Hamburger Stadtteil, wohlgemerkt, nicht in Bernhards oberösterreichischer Heimat, das legendäre Interview "Drei Tage". Bernhard war davon derart begeitstert, daß er beschloß, "für den erstaunlichen Regisseur und seine erstaunliche Arbeitsweise ... einen längeren und das heißt mindestens eineinhalb Stunden langen Film zu schreiben". Zur Grundlage für seine Filmerzählung nahm Bernhard das von ihm schon "vergessene" Fragment "Der Italiener", das er später zu seinem großen Roman Auslöschung (1986) ausarbeiten sollte. Die Adaption Der Italiener entstand dann im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks im Winter 1971. Der Film wurde 1972 mit drei Adolf-Grimme-Spezialpreisen (Regie, Drehbuch, Kamera) ausgezeichnet.
Autorenporträt
Radax, FerryDer Filmemacher Ferry Radax, geboren 1932 in Wien, gilt als Autorenfilmer avant la lettre.

Bernhard, ThomasThomas Bernhard, 1931 in Heerlen (Niederlande) geboren, starb im Februar 1989 in Gmunden (Oberösterreich). Er zählt zu den bedeutendsten österreichischen Schriftstellern und wurde unter anderem 1970 mit dem Georg-Büchner-Preis und 1972 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Der Suhrkamp Verlag publiziert eine Werkausgabe in 22 Bänden.
Rezensionen
»In der 'filmedition suhrkamp' sind nun die beiden Werke von Radax zusammen erschienen, die zum Dokument für eine profunde Auseinandersetzung eines Filmemachers mit den Texten Bernhards werden. Der 1971 ... entstandene Film ist ein Konglomerat von Annäherungen, eine faszinierende Aneinanderreihung von Nebensächlichkeiten, die auf das darunter liegende Trauma hindeuten.« Neue Zürcher Zeitung 20100810