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Der Wind über der weiten Steppe, farbenprächtige Sonnenuntergänge und die sternenklaren Nächte Afrikas - das ist die bildgewaltige Kulisse, vor der sich das Schicksal des Löwenjungen Simba erfüllt. Unter der Obhut seines Vaters Mufasa wächst er unbeschwert heran und soll eines Tages dessen Platz als König einnehmen. Aber bis dorthin ist es ein langer Weg, der Simbas ganzen Mut erfordert. Stets begleitet von seinen witzigen Freunden Timon und Pumbaa und deren urgemütlichen Lebensphilosophie "Hakuna Matata", muss Simba sich seiner größten Herausforderung stellen: Der Kampf mit dem hinterhältigen…mehr

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Produktbeschreibung
Der Wind über der weiten Steppe, farbenprächtige Sonnenuntergänge und die sternenklaren Nächte Afrikas - das ist die bildgewaltige Kulisse, vor der sich das Schicksal des Löwenjungen Simba erfüllt. Unter der Obhut seines Vaters Mufasa wächst er unbeschwert heran und soll eines Tages dessen Platz als König einnehmen. Aber bis dorthin ist es ein langer Weg, der Simbas ganzen Mut erfordert. Stets begleitet von seinen witzigen Freunden Timon und Pumbaa und deren urgemütlichen Lebensphilosophie "Hakuna Matata", muss Simba sich seiner größten Herausforderung stellen: Der Kampf mit dem hinterhältigen Scar um die Herrschaft über das "geweihte Land" ...

Bonusmaterial

- Das Erbe von Der König der Löwen - Frühe Entwürfe - Film mit Liedtexten zum Mitsingen - Audiokomment
Autorenporträt
In den unendlichen Weiten Afrikas wird ein künftiger König geboren: Samba, das lebhafte Löwenjunge, vergöttert seinen Vater, König Mufasa, und kann es kaum erwarten, selbst König zu werden. Doch sein Onkel Scar hegt eigene Plane, den Thron zu besteigen, und zwingt Samba, das Königreich zu verlassen und ins Exil zu gehen. Mit Hilfe eines ausgelassenen Erdmännchens namens Timen und seines warmherzigen Freundes, des Warzenschweins Pumbaa, lernt Simba erwachsen zu werden, die Verantwortung anzunehmen und in das Land seines Vaters zurückzukehren, um seinen Platz auf dem Königsfelsen einzufordern.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.07.2019

Fressen und Gefressenwerden

Als käme gleich die Stimme des Naturfilmers David Attenborough aus dem Off: Naturrealistisch am Computer erzeugt, schwankt der neue "König der Löwen" zwischen Tierdoku und Herrscherdrama.

Schon mal ein Löwenjunges übermütig gesehen? Ängstlich, verwirrt, genervt, freudig überrascht, erleichtert, entsetzt, zu Tode betrübt oder fast erdrückt von Scham und Schuld? Klar, vor fünfundzwanzig Jahren, in Disneys Zeichentrickfilm "König der Löwen": Wie in den klassischen Tier-Cartoons zuvor hatten die Zeichner unter den Regisseuren Rob Minkoff und Roger Allers die Kunstfreiheit genutzt, die Mimik der Tiere ins Satirische zu übersteigern. Sie ließen die Gefühle sich mit einer Deutlichkeit auf den Gesichtern der Helden spiegeln, die in einen filmisch produktiven Widerspruch aus Einfühlung und Distanzierung führt: Je klarer der Gesichtsausdruck zu lesen ist, umso näher ist den Zuschauern die Emotion - und je stärker das überzeichnete Gesicht von jeder Wirklichkeit abweicht, umso leichter kann der Zuschauer auf Abstand bleiben, in der sicheren Gewissheit, dass er gerade nur eine Geschichte erzählt bekommt, etwas Künstliches, ausgedacht, um ihn zu bewegen.

An diesem Mittwoch kommt - nach einer ganzen Reihe realistischer Neubearbeitungen von Disney-Zeichentrick-Klassikern wie dem "Dschungelbuch" - der digitale "König der Löwen" in die hiesigen Kinos: ein Überwältigungsapparat auf der Höhe, auf einem neuen Höhepunkt zeitgenössischer Computeranimationsmöglichkeiten, der zugleich auf die genannten Trickfilmmittel der Überzeichnung verzichtet. Kein Tier, erst recht kein wildlebendes, würde sich zu der Darbietung bewegen lassen, die einer stattlichen Auswahl der Bewohner der afrikanischen Savanne hier zugeschrieben wird. Dabei beschränkt sich das Produktionsteam um den Regisseur Jon Favreau anstelle der mimischen Bandbreite, die der Zeichentrickfilm ausspielt, auf Gesichtsausdrücke, die bei naturrealistisch digital nachgeschaffenen Tieraufnahmen nicht allzu unglaubwürdig wirken.

So bewegt sich die neue Fassung des "Königs der Löwen" in erstaunlicher Nähe zu den bekannten Tierfilm-Dokumentationen von David Attenborough und Kollegen. Tatsächlich wäre man angesichts der Zeit, die sich der Film für possierliche Szenen jenseits der Handlung lässt, und auch in vielen Spannungsmomenten nicht überrascht, eine tiefe, besonnene Stimme aus dem Off von Raub- und Beutetieren sprechen zu hören, von Jägern und Gejagten, Fressen und Gefressenwerden.

Nicht nur deshalb ist dieses Fressen und Gefressenwerden das heimliche Zentrum des Films, ein Zentrum allerdings, das von der Handlung weitestgehend unberührt bleibt, diskret im Halbdunkel: Immerhin steht zu erwarten, dass auch dieser "König der Löwen" sich zum Familienfilm entwickeln wird, besucht von vielen Kindern, die es schon allein beschäftigt, wenn Scar, der hinterhältige Bruder- und Königsmörder, den Kopf mit rotschimmerndem Kinnhaar vom Beutetier hebt, um die Leitlöwin Sarabi aufzufordern, an seiner Seite zu fressen. Was eigentlich genau zu fressen - einen Untertanen? Nicht umsonst erweisen in den großen Massenszenen alle Tiere des Löwenreichs dem neugeborenen Königskind ihre Reverenz. Später scheint Vater Mufasas Erklärung, immerhin würden auch Löwen nach ihrem Tod zu Gras, das Antilopen fressen, den kleinen Simba nicht recht zu überzeugen. Im Paradies von Timon und Pumbaa, dem Erdmännchen und dem Warzenschwein, indes lässt er sich schnell zu schleimiger Insektenkost bekehren. Eine spätere Diskussion, ob der in einem der altbekannten Hits des Films besungene Kreislauf des Lebens nicht eher eine Nahrungskette wäre, an deren oberem Ende nun einmal Raubtiere wie der Löwe stehen, bleibt im Ansatz stecken.

Überhaupt, die Songs: Beyoncé beschwört in "Spirit" die Bereitschaft, sich dem eigenen Schicksal zu stellen, Pharell Williams hat einige der Hits der Vorlage wie "Can You Feel the Love Tonight" und "I Just Can't Wait to be King" zeitgenössisch aufpoliert - und die Figuren, die schon bei der Synchronität von tierischer Bewegung und menschlichem Sprechen an ihre Grenzen stoßen, werden beim Singen weiter über die Grenzen des naturrealistisch Darstellbaren hinausgerückt als an jeder anderen Stelle des Films.

Ins Paradies von Timon und Pumbaa gerät das Löwenjunge Simba bekanntermaßen in höchster Not: Als Königssohn war er seinem Onkel Scar auf dem Weg zur Herrschaft hinderlich, nach zwei fehlgeschlagenen Tötungsversuchen des Kleinen nutzt Scar die Gelegenheit, stattdessen seinen Bruder, den König Mufasa, zu töten und Simba einzureden, er sei schuld an dessen Tod und müsse nun fliehen. Timon und Pumbaa retten ihn am Ende seiner Kräfte und seines Lebensmuts in der Wüste vor den Geiern, bringen ihn in ihre Heimat, den Dschungel, und führen ihn in die spezielle Kunst eines Müßiggangs ein, in dem man am besten vergisst, was nicht mehr zu ändern ist: "Hakuna Matata". Als Jahre später seine alte Spielgefährtin Nala auf der Suche nach Hilfe im Kampf gegen den gnadenlosen Gewaltherrscher Scar in den Dschungel kommt, will Simba von seinem alten Anrecht auf den Königsrang und seiner Verantwortung zu kämpfen, nichts wissen. Der weise, alte Affe Rafiki kann Simba umstimmen, der holt die enttäuschte Nala ein, und beide kehren in das unter Scar und seinen Hyänen-Schergen verödete Königreich zurück.

Herrschsucht, Rache und Verrat, Lüge und Schuldgefühle, Stolz, Verantwortungsbewusstsein und Bestimmung: Das sind Motive und Motivationen, die unsere großen und kleinen menschlichen Dramen seit Jahrtausenden befeuern. Der Tierwelt sind sie fremd. Das heißt noch lange nicht, dass sich solche Geschichten nicht auch an Tieren erzählen lassen. Aber wenn naturrealistisch nachempfundene Tiere sie darstellen sollen, ohne ihre natürliche Mimik zu überschreiten, kommt der Film in ein Dilemma: Ihm bleibt kaum mehr als die Tonspur zur Evokation einer Nähe, die klassische Tierdokumentationen, die durchaus mit ganz ähnlich imposanten Bildern arbeiten, bewusst vermeiden. Und ihm bleibt Behauptung, wo der klassische Zeichentrickfilm Deutlichkeit und Überdeutlichkeit erzeugen kann. So gerät der neue "König der Löwen" unwillkürlich in die Nähe eines anderen Klassikers. "Die lustige Welt der Tiere" zeigte 1974 eine ganze Reihe von Savannentieren in teils komischen, teils packenden Situationen. Erdmännchen und Warzenschwein waren auch dabei.

FRIDTJOF KÜCHEMANN

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