Die britische Krimiserie „Der Preis des Verbrechens“ wurde erstmals 1999 auf arte ausgestrahlt, bevor sie im Jahr 2004 im sonntäglichen Abendprogramm des ZDF seinen Platz gefunden hat. Die in Spielfilmlänge gedrehten Folgen stammen aus der Feder der ehemaligen Schauspielerin, Autorin und Produzentin
Lynda La Plan und zeichnen sich durch interessante, aber auch ungewöhnliche Fälle aus.
Tod eines…mehrDie britische Krimiserie „Der Preis des Verbrechens“ wurde erstmals 1999 auf arte ausgestrahlt, bevor sie im Jahr 2004 im sonntäglichen Abendprogramm des ZDF seinen Platz gefunden hat. Die in Spielfilmlänge gedrehten Folgen stammen aus der Feder der ehemaligen Schauspielerin, Autorin und Produzentin Lynda La Plan und zeichnen sich durch interessante, aber auch ungewöhnliche Fälle aus.
Tod eines Mädchens
In ihrem ersten Fall müssen Detektive Superintendent Michael Walker und seine Kollegin Pat North den grausamen Mord an einem kleinen Mädchen aufklären. Die fünfjährige Julie befindet sich mit ihrem Bruder auf einem Spielplatz vor dem Haus, als sie plötzlich verschwindet und einige Zeit später in einem Abwasserrohr kauernd, tot aufgefunden wird. Neben dem Stiefvater des Mädchens gerät ein obskurer Nachbar in Verdacht, der regelmäßig Kinder in seine Wohnung lockt, um mit ihnen zu spielen. Obwohl sich Walker sicher ist, in Michael Dunn den Täter gefunden zu haben, reichen die Spuren nicht aus, um ihm die Tat zweifelsfrei nachzuweisen. Wird es ihnen gelingen, Michael Dunn des Mordes an der kleinen Julie zu überführen?
Herr der Fliegen
Als die Prostituierte Susan nachts in den Wagen eines Freiers steigt, weiß sie noch nicht, dass sie nur noch wenige Zeit zu leben hat. Noch in der gleichen Nacht wird die Mutter einer kleinen Tochter grausam misshandelt und zu Tode gequält. Doch sie sollte nicht die einzige Frau bleiben, die von einem Mann in einem weißen Lieferwagen entführt und wie nutzloser Müll auf der Straße entsorgt wird. Als eines der Opfer einen ebensolchen Anschlag schwer verletzt überlebt, kommt Bewegung in die Ermittlungen. Zwar kann die Frau nicht sprechen, aber Walker und sein Team finden einen Weg, um ihre Zeugenaussage aufzunehmen. Doch so einfach wie es scheint, ist es nicht. Denn der identifizierte Mann hat ein Alibi und drei seiner Mitarbeiter gestehen, die grausamen Taten begangen zu haben.
Chief Superintendent Michael Walker von der Londoner Metropolitan Police und seine Ermittlerin Pat North stehen im Mittelpunkt der britischen Serie, deren Fälle nah an der Realität angesiedelt sind. Überaus düster erscheinen diese und sind geprägt von Gewalt, Prostitution und einer zunehmenden Chancenlosigkeit von Opfer und Täter gleichermaßen. Während Michael Walker und Pat North Tag und Nacht im Einsatz sind, um den Verbrechern auf die Spur zu kommen und einer gerechten Bestrafung zuzuführen, müssen sie einige Niederlagen und Leichen auf ihre Kappe nehmen, bevor es ihnen gelingt, die ungewöhnlichen und grausamen Morde aufzuklären. Aber nicht nur die vielfältigen Facetten der Ermittlungsarbeit bekommt der Zuschauer in dieser Serie geboten, auch die darauf aufbauenden Verhandlungen im Gericht kann er größtenteils mitverfolgen. Eine interessante Kombination, die überaus deutlich offenbart, wie wichtig eine korrekte und akribische Ermittlungsarbeit für die Verurteilung der Täter ist. Aber wie im wahren Leben geht nicht immer alles glatt und so fällt es gerade Walker oftmals schwer, mit Rückschlägen fertig zu werden. Als ruhender Pol und seine rechte Hand schafft es Pat North wesentlich besser mit persönlichen Unzulänglichkeiten und Schwachstellen umzugehen. Eine Serie also, die nicht nur von ungewöhnlichen Mordfällen und komplex angelegten Handlungssträngen und lebt, sondern vor allem von gut ausgearbeiteten, lebensechten Charakteren.
Optisch passt sich "Der Preis des Verbrechens" seiner Handlung an. Düster und unterkühlt, aber mit einer guten Schärfe, präsentieren sich die Bilder. Als besonders gelungen stellt sich dabei die teilweise Verwendung von Split-Screens dar, mit denen zeitgleich ablaufende Handlungen oder Personen gleichzeitig beobachtet werden können.
Fazit:
Psychologisch überzeugend und überaus fesselnd präsentieren sich die ersten beiden Folgen der britischen Krimiserie und sparen dabei nicht an vielschichtigen Charakteren und einer dramatischen Handlung.