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Im Zweiten Weltkrieg wurden in Deutschland auf nahezu jeder Baustelle und jedem Bauernhof, in jedem Industriebetrieb und auch in Privathaushalten Zwangsarbeiter ausgebeutet. Männer, Frauen und Kinder: Im Herbst 1944 sind 8 Millionen Ausländer in Deutschland tätig - 30 Prozent der arbeitenden Bevölkerung damals. Heute sind es 10 Prozent. Aus 26 Ländern wurden sie zuerst als "Gastarbeitnehmer" angelockt, später auf offener Straße verhaftet, dann als Kriegsgefangene und KZ-Internierte "ins Reich" verschleppt. Ohne diese Zwangsarbeiter wäre Deutschlands Krieg schon 1942 zu Ende gewesen. Jeder sah…mehr

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Produktbeschreibung
Im Zweiten Weltkrieg wurden in Deutschland auf nahezu jeder Baustelle und jedem Bauernhof, in jedem Industriebetrieb und auch in Privathaushalten Zwangsarbeiter ausgebeutet. Männer, Frauen und Kinder: Im Herbst 1944 sind 8 Millionen Ausländer in Deutschland tätig - 30 Prozent der arbeitenden Bevölkerung damals. Heute sind es 10 Prozent. Aus 26 Ländern wurden sie zuerst als "Gastarbeitnehmer" angelockt, später auf offener Straße verhaftet, dann als Kriegsgefangene und KZ-Internierte "ins Reich" verschleppt. Ohne diese Zwangsarbeiter wäre Deutschlands Krieg schon 1942 zu Ende gewesen. Jeder sah sie, jeder wusste von ihnen, nachher wollte keiner von ihnen wissen. Diese preisgekrönte Dokumentation gibt den Menschen eine Stimme, denen sie genommen wurde.

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.07.2011

Zwangsarbeiter-Film

Manche historischen Dokumentarfilme verlieren nichts von ihrer Brisanz, auch wenn sich die Faktenlage ändert. 1993 hat Wolfgang Bergmann fürs öffentlich-rechtliche Fernsehen seine zweiteilige Dokumentation "Der Reichseinsatz" erstellt, die ein Jahr später den Hessischen Filmpreis gewann. Zu Recht, denn Bergmann hat ein wagemutiges Werk über ein damals in der Öffentlichkeit noch kaum aufgearbeitetes Thema erstellt: die Zwangsarbeiter im "Dritten Reich". Schon der Beginn beider Folgen ist eine Provokation, weil Bergmann jeweils eine unkommentierte Szene aus dem NS-Propagandafilm "Wir leben in Deutschland" von 1940 einschneidet, der den erzwungenen Einsatz ausländischer Arbeiter rechtfertigte. Bergmann vertraute der Intelligenz seiner Zuschauer in einem Maße, wie es heute kaum noch denkbar wäre, wobei sein Film keinen Zweifel daran ließ, wo er steht. Vor der Regelung der Zwangsarbeiterentschädigung, die - mehr schlecht als recht - in den Folgejahren erfolgte, trug "Der Reichseinsatz" entscheidend mit dazu bei, dass das Thema allgemein bekannt wurde.

Wenn Bergmann allerdings alles mit der freiwilligen Verschickung italienischer "Gastarbeitnehmer", wie sie 1938 hießen, nach Deutschland beginnen lässt, wirkt das überholt, denn die historische Forschung hat mittlerweile die Deportation von Zehntausenden Belgiern im Jahr 1917 als erste deutsche Zwangsrekrutierung von Arbeitskräften ausgemacht. Um allerdings die Dimension von acht Millionen Fremdarbeitern allein im Jahr 1942 zu erreichen, brauchte es ein verbrecherisches Regime. Den Weg zu dieser monströsen Praxis und die unterschiedliche Behandlung der Arbeiter je nach Herkunft zeigt Bergmann derart anschaulich auf, dass sein Film immer noch sehenswert ist.

apl.

Wolfgang Bergmann: "Der Reichseinsatz".

Absolut Medien. 117 Min., keine Extras.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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