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Wilder Westen, mitten im 18. Jahrhundert: Der Apachen-Häuptling Abahachi und sein Blutsbruder Ranger sind zuständig für Frieden und Gerechtigkeit. Als Abahachi bei den Schoschonen einen Kredit zur Finanzierung eines Stamm-Lokals aufnimmt, beginnen die Schwierigkeiten: Er gerät an den Gauner Santa Maria, der ihm nicht nur eine Schrottfassade andreht und mit dem geliehenen Geld durchbrennt, sondern die Blutsbrüder bei den Schoschonen auch noch anschwärzt. So kommt es dazu, dass im Land, wo die Schoschonen schön wohnen, mangels Kriegsbeil, der Klappstuhl ausgegraben wird...

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Produktbeschreibung
Wilder Westen, mitten im 18. Jahrhundert: Der Apachen-Häuptling Abahachi und sein Blutsbruder Ranger sind zuständig für Frieden und Gerechtigkeit. Als Abahachi bei den Schoschonen einen Kredit zur Finanzierung eines Stamm-Lokals aufnimmt, beginnen die Schwierigkeiten: Er gerät an den Gauner Santa Maria, der ihm nicht nur eine Schrottfassade andreht und mit dem geliehenen Geld durchbrennt, sondern die Blutsbrüder bei den Schoschonen auch noch anschwärzt. So kommt es dazu, dass im Land, wo die Schoschonen schön wohnen, mangels Kriegsbeil, der Klappstuhl ausgegraben wird...
Autorenporträt
Michael Bully Herbig machte sich bereits mit seiner Fernsehshow "bullyparade" einen Namen im Comedy-Business. Mit der Komödie "Erkan & Stefan" gelang ihm schließlich der Durchbruch als Filmregisseur auf der Kinoleinwand, den er mit "Der Schuh des Manitu" mühelos toppte. Zusammen mit Alfons Biedermann (bereits Mitarbeiter am Drehbuch) tritt Bully erstmals als Buchautor in Erscheinung.Christian Tramitz, wurde in München geboren und ließ sich am Münchner Musikkonservatorium im Hauptfach Geige ausbilden. Im Anschluss studierte er Kunstgeschichte, Philosophie und Theaterwissenschaften. Er nahm Schauspielunterricht bei Ruth von Zerboni und spielte am Stadttheater Ingolstadt und an den Düsseldorfer Kammerspielen. Nach ersten Fernsehgastrollen in diversen Krimiserien begann 1997 die enge Zusammenarbeit mit Michael Bully Herbig in der preisgekrönten bullyparade (1997 2002). Seine Rolle als Ranger in "Der Schuh des Manitu" (2000) machte Christian Tramitz endgültig bekannt. Mit "Tramitz and friends" feierte er 2003 das Debüt seiner ersten eigenen Show. Es folgten verschiedene Fernsehrollen sowie Kinofilme wie "(T)Raumschiff Surprise" (2003), "7 Zwerge" (2003 und 2005), "Neues vom Wixxer" (2006), "Freche Mädchen" und "Keinohrhasen" (beide 2007). 2009 stand er als legendärer G-Man "Jerry Cotton" vor der Kamera. 2008 lieh er seine Stimme Disneys Möchtegern-Superhund "Bol

t".
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.10.1998

Aus Moskaus Schlagschatten treten
Das Forum Arsenal in Riga: Lettland möchte sich Europa durch Filme verständlich machen

RIGA, im Oktober

Der demokratische Fortschritt läßt sich nicht aufhalten. Insbesondere vor Wahlen. "Die Wahlkampagnen müssen auf das Niveau der Konsumenten abgesenkt und eine andere Sprache muß benutzt werden", sagt der Direktor einer großen Werbeagentur. Und der für die Kampagne der Volkspartei Verantwortliche ergänzt: "Kann sein, daß die Menschen die Anzeigen nicht mögen, aber die Hauptsache ist, daß sie sich an sie erinnern."

Kaum zu glauben, daß dieses Land noch vor einem Jahrzehnt Teil der Sowjetunion war, daß seine politischen Entscheidungen in Moskau fielen. Während Rußland von einer Turbulenz in die nächste taumelt, scheint in Lettland die europäische Normalität eingekehrt zu sein. Es herrschen mittlerweile ein gezähmter antirussischer Chauvinismus, eine unübersehbare Faszination durch Mobiltelefone, die aus dem unvollkommenen Produkt der Schöpfung oder der Evolution erst ein vollwertiges kommunikationsfähiges Wesen machen, sowie eine kritiklose Begeisterung für alles Amerikanische. Die könnte, so ist zu befürchten, eines Tages in einen neuen Nationalismus umschlagen, der sich diesmal nicht gegen feudale Bevormundung wendet, sondern gegen die aufdringliche Omnipräsenz des westlichen Kapitals, das spezifische Traditionen einebnet zugunsten einer internationalen Einheitskultur im Zeichen von McDonald's und Coca-Cola, gegen die Gefahr, daß die eben erst gewonnene Identität wieder verlorengeht an eine Globalisierung, die einer Kolonialisierung zum Verwechseln ähnelt.

Davon allerdings läßt sich das Internationale Filmforum Arsenal in Riga nicht beeindrucken. Der Name erweist im übrigen zwei vorbildlichen Berliner Institutionen Reverenz. 1986, nach dem Machtantritt Gorbatschows gegründet, fand es nun im zweijährigen Rhythmus schon zum siebten Mal statt. Es schert sich nicht um die Dominanz der Vereinigten Staaten auf dem internationalen Filmmarkt und widmet sich statt dessen dem künstlerischen Film, in den Gründerjahren bevorzugt der Avantgarde, mittlerweile einem Querschnitt durch die internationale Produktion, die kaum Chancen hat, einen lettischen Verleih zu finden.

Diesem Wandel entspricht eine veränderte Funktion des Festivals. Galt die Avantgarde, gerade aus der Sowjetunion selbst, bis zum Zusammenbruch der Union als codierte Formulierung von Widerstand gegen eine zentralistische, dogmatische Reglementierung der Künste, so ist der Preis des aktuellen anything

goes eine gewisse Beliebigkeit, die keine Bedeutung für die Gesellschaft mehr zu haben scheint.

Rund zweihundert Filme wurden in diesem Jahr gezeigt. Neben dem Hauptprogramm und dem Panorama gab es Überblicke über das iranische, das kanadische und das australische Kino, über das französische und das baltische Kino, eine Angelopoulos-Retrospektive, ein Programm "Mensch und Maschine" und eine Werkschau sowie ein Symposion zu Ehren Sergej Eisensteins, der vor hundert Jahren in Riga geboren wurde und dessen Vater der Architekt einiger der schönsten Jugendstilhäuser der Stadt war.

Manchmal schlägt der Avantgardismus oder doch eher eine unstillbare Sucht nach Originalität sonderbare Purzelbäume. Es mag reizvoll sein, auch Stummfilme, für die eine bewährte Partitur vorliegt, mit einer neuen akustischen Untermalung vorzuführen. Was sich die Veranstalter aber dachten, als sie Eisensteins Tonfilme von einem Perkussionisten begleiten, Prokofjews Musik also durch ein Trommelsolo ersetzen und dabei auch gleich den Dialog verschwinden ließen, war nicht zu ergründen.

Paradigmatisch für die gegenwärtige Ausrichtung des Festivals ist die "Chronik eines Verschwindens" des Palästinensers Elia Suleiman. Der Film besteht aus lakonischen Szenen, die nach dem dramaturgischen Prinzip der "Short cuts" ohne Verbindung aneinandergereiht sind, Motive wiederholend oder variierend und geprägt von Situationskomik und Bildwitz. Ein beachtenswerter Film, der die israelische Situation aus arabischer Sicht zeigt, frei von Fanatismus, frei von Haß, ohne jegliche Schwarzweißmalerei und deshalb auch ein Beitrag zum wechselseitigen Verständnis.

"Es lebe Magritte", heißt es an einer Stelle in "John Waynes Hüfte" des Portugiesen João César Monteiro. Der Surrealismus liefert die Koordinaten für diesen ungewöhnlichen Film. Minutenlange Einstellungen kontrastieren mit anspielungsreichen änigmatischen Dialogen. Hier wird einer antiillusionistischen Ästhetik gehuldigt, für die etwa Rivettes "Céline und Julie fahren Boot" als Vorbild dienen konnte.

Die gegenwärtige Lage des lettischen Films schätzt Arvids Krievs, der Direktor des Nationalen Kinematographischen Zentrums, so ein: "Die lettische Filmkunst lebt, einer halbverhungerten Existenz in der Epoche des ,wilden' Kapitalismus und einer ,freundlichen' Ignorierung seitens der Herrscher über die staatlichen Finanzen zum Trotz. Es gibt Leute und Ideen und - die Hauptsache! - die Einsicht, daß ohne Filme Europa Lettland nicht verstehen wird." Um auch junge Leute zu erreichen, hat sein Institut 1997 zehn kurze Dokumentarfilme in zwei "Videobüchern" zusammengefaßt.

Im Hauptprogramm war die deutsch-lettische Koproduktion "Der Schuh" von Lalla Pakalnina zu sehen. Drei Soldaten finden in den fünfziger Jahren am baltischen Strand einen Frauenschuh und gehen nun auf die Suche nach dessen Besitzerin. Diese parabelhafte Groteske auf ein Überwachungssystem zeichnet sich durch lange Einstellungen und eine unorthodoxe Kadrierung aus, die an den Ungarn Béla Tarr oder den Russen Sokurow erinnern. Die Figuren werden meistens nicht, wie üblich, ins Zentrum, sondern an den Bildrand gerückt oder verlassen den Ausschnitt. Nur ihre Schatten sind sichtbar oder ihre Stimmen hörbar. Die Form ist der Inhalt. Die unsichtbare Kamera beobachtet die oft unsichtbaren Beobachter und das von ihnen Beobachtete, das wiederum oft kein Bild füllt: das Bespitzeln als sich verselbständigende, buchstäblich gegenstandslose Beobachtung. Der Internationale Verband der Filmkritik, der in Riga die einzige Jury stellt, vergab seinen undotierten Preis an diesen Film.

Mit dem Verzicht auf eine Fabel, bewußten technischen "Fehlern", der Selbstthematisierung des Mediums, mit Asynchronität von Bild und Ton, dem Wechsel von Farb- und Schwarzweißaufnahmen und Techniken des Amateurfilms stellt sich die lettisch-kanadische Koproduktion "Ein Morgen im Pinienwald" von Mara Ravins und Janis Kalys in die Traditionslinie des mittlerweile etwas angegrauten Experimentalfilms. Damit bekennt sich das Festival Arsenal auch zu jenem Ausgangspunkt, an dem es vor zwölf Jahren aufbrach.

Bei der Eröffnung gab es ein 45 Minuten langes, von Peter Greenaway und Eisenstein inspiriertes Musikstück und eine neuere Rekonstruktion von "Que viva Mexiko!" - keine Ansage, keine Rede, eine Ex-negativo-Brüskierung der üblichen Rituale und Phrasen. Gegen Ende des Festivals fuhren die Gäste zwei Stunden mit der Bahn in das siebzig Kilometer entfernte Dorf Keipene, mitten im Nirgendwo. Hier, wo noch niemand den Namen Eisenstein gehört hatte, erwartete sie eine lebensechte Wachsnachbildung des Filmpioniers. Ihm zu Ehren wurde die erste öffentliche Telefonzelle am Ort eingeweiht und, weil nunmehr das Postamt geschlossen werden könne, wie der Arsenal-Direktor Augusts Sukuts verkündete, eine Brieftaube nach Riga verabschiedet. Der Fortschritt läßt sich nicht aufhalten. Sage keiner, die Letten hätten keinen Sinn für absurden Humor. THOMAS ROTHSCHILD

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