In einer stürmischen Nacht zieht die Crew eines italienischen Fischerbootes einen halbtoten Mann aus dem Wasser. Trotz der zwei Kugeln in seinem Rücken erholt er sich schnell, kann sich aber an nichts mehr erinnern, nicht mal an seinen eigenen Namen. Dafür beherrscht er mehrere Sprachen und andere Fertigkeiten, die ihn selbst verblüffen. Ein geheimnisvolles Laserimplantat in seiner Hüfte ist der einzige Hinweis auf seine Identität. Da es sich dabei um die Nummer eines Schweizer Bankkontos handelt, macht er sich auf den Weg nach Zürich.
Was er in dem Schließfach zu dem Bankkonto findet, wirft bei dem Mann ohne Gedächtnis nur weitere Fragen auf. Wie passen Banknoten in verschiedenen Währungen, sechs unterschiedliche Pässe und ein Revolver zusammen? Ist er ein Verbrecher oder etwa ein Spion? Als er die Bank wieder verlässt, scheint die gesamte Schweizer Polizei hinter ihm her zu sein. Er flüchtet ins amerikanische Konsulat, da einer seiner Ausweise auf den Namen Jason Bourne ausgestellt ist: angeblich ein US-Bürger mit Wohnsitz in Paris. Aber auch in der Botschaft ist Bourne seines Lebens nicht sicher. Nur dank ausgefeilter Kampftechnik kann er seinen Gegnern entrinnen. Zufällig läuft er dabei der deutschen Studentin Marie Kreutz über den Weg. Um noch mehr über seine Bourne-Identität herauszufinden, überredet er sie, ihn für 20.000 Dollars nach Paris zu fahren.
Ein höllischer Abenteuertrip quer durch Europa nimmt seinen Lauf. In der Pariser Wohnung werden Jason und Marie von einem Unbekannten aus dem Hinterhalt überfallen. Nach erbittertem Kampf gelingt es Jason, den Angreifer zu überwältigen. Doch anstatt ihm seine brennenden Fragen zu beantworten, stürzt er sich aus dem Fenster. In was für eine Sache sind Jason und Marie da hineingeraten? Mittlerweile sind ihnen nicht nur Polizisten, sondern außerdem undurchsichtige Agenten und gnadenlose Profikiller auf den Fersen. Je näher Bourne der Wahrheit kommt, desto weniger scheint sein Leben wert zu sein. Und für Marie gilt: mit gefangen - mit gehangen. Bald gibt es keinen Ort mehr, an dem die zwei sicher sind...
Was er in dem Schließfach zu dem Bankkonto findet, wirft bei dem Mann ohne Gedächtnis nur weitere Fragen auf. Wie passen Banknoten in verschiedenen Währungen, sechs unterschiedliche Pässe und ein Revolver zusammen? Ist er ein Verbrecher oder etwa ein Spion? Als er die Bank wieder verlässt, scheint die gesamte Schweizer Polizei hinter ihm her zu sein. Er flüchtet ins amerikanische Konsulat, da einer seiner Ausweise auf den Namen Jason Bourne ausgestellt ist: angeblich ein US-Bürger mit Wohnsitz in Paris. Aber auch in der Botschaft ist Bourne seines Lebens nicht sicher. Nur dank ausgefeilter Kampftechnik kann er seinen Gegnern entrinnen. Zufällig läuft er dabei der deutschen Studentin Marie Kreutz über den Weg. Um noch mehr über seine Bourne-Identität herauszufinden, überredet er sie, ihn für 20.000 Dollars nach Paris zu fahren.
Ein höllischer Abenteuertrip quer durch Europa nimmt seinen Lauf. In der Pariser Wohnung werden Jason und Marie von einem Unbekannten aus dem Hinterhalt überfallen. Nach erbittertem Kampf gelingt es Jason, den Angreifer zu überwältigen. Doch anstatt ihm seine brennenden Fragen zu beantworten, stürzt er sich aus dem Fenster. In was für eine Sache sind Jason und Marie da hineingeraten? Mittlerweile sind ihnen nicht nur Polizisten, sondern außerdem undurchsichtige Agenten und gnadenlose Profikiller auf den Fersen. Je näher Bourne der Wahrheit kommt, desto weniger scheint sein Leben wert zu sein. Und für Marie gilt: mit gefangen - mit gehangen. Bald gibt es keinen Ort mehr, an dem die zwei sicher sind...
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - NICHT VEROEFFENTLICHTE SZENEN: freigegebene Geheiminformationen - IM INNEREN EINER KAMPFSZENE: Matt Damon und die Stunt-Choreographen am Film-Set bei der Ausarbeitung der brisanten Kampfsequenz in der amerikanischen Botschaft - SPIONAGE - VERDECKTE ERMITTLUNGEN: Wie ein Top-Agent der CIA im echten Leben ausgebildet wird - DIE BOURNE DIAGNOSE: Ein beruehmter Psychologe der UCLA untersucht die faszinierenden Ursachen und Wirkungen von Jason Bournes Amnesie und ihre zentrale Rolle in diesem Spionage-Thriller - DER BOURNE ERFINDER: Ein spannender Blick auf den Bestseller-Autor der international erfolgreichen Bourne-Trilogie - Robert Ludlum - ZUGANG GEWAEHRT: Interview mit Drehbuchautor Tony Gilroy - DAS TEMPO DES SOUND - MOBY MUSIKVIDEO "EXTREME WAYS"Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.09.2003Die Hölle sind nicht immer die anderen
Wer wird denn gleich den Kopf verlieren: James Mangolds Thriller "Identität" zeigt, daß Identifikation im Kino auch nicht alles ist
Das Gedächtnis ist ein seltsamer Apparat - es scheint rückwärts zu laufen in der Zeit, das Ende einer Geschichte ist ihm näher als der Anfang. Und doch verursacht diese falsche Bewegung dem, der sich erinnert, keinen Schwindel; selbst so schwierige Wörter wie Idiosynkrasie, so rätselhafte Aussagen wie die, wonach das Ganze das Unwahre sei, behalten, als ob sie Palindrome wären, auch rückwärts ihren Sinn.
Das Ende eines Films ist der Beginn der Erinnerung an seine Bilder - wer den Schluß gesehen hat, glaubt fast zwangsläufig, daß schon der Anfang darauf hinauslaufen mußte: So sorgt das Kino für den Schein von Evidenz und das Einverständnis seiner Zuschauer, so verwischt es den Blick auf seine Konstruktion, so fördert es das populäre Mißverständnis, daß man, auch wenn das alles bloß Fiktion war, immerhin dabeigewesen sei.
Wer da nicht mitmacht, gilt gleich als Spielverderber. Wer Bilder und Szenen im Konjunktiv und Irrealis inszeniert, kommt damit äußerst selten davon - es war schon ein kleines Kinowunder, daß der Film "Die üblichen Verdächtigen" am Schluß den ganzen Plot zur Lüge erklären konnte und trotzdem Erfolg hatte an den Kinokassen. James Mangold geht in seinem Thriller "Identität" nicht ganz soweit; er überrascht uns nur am Ende des zweiten Aktes mit der Erkenntnis, daß wir etwas anderes gesehen haben, als wir zu sehen glaubten. Die amerikanischen Kritiker haben ihm das trotzdem übelgenommen, und das Publikum war auch nicht besonders amüsiert.
Dabei ahnt man schon, wenn der Film beginnt, daß man die Bilder nicht beim Nennwert nehmen sollte. Es ist Nacht, irgendwo in Amerika, es regnet, es stürmt, es donnert heftig, und in einem abgewetzten Motel treffen zehn Menschen aufeinander, die hier die Nacht überstehen müssen, weil alle Auswege verrammelt sind. Die Straßen überschwemmt, die Brücken unzugänglich, die Leitungen tot, und dann fällt auch noch der Strom aus.
Eine Szenerie, die einem seltsam vertraut vorkommt; es ist, als hätten Agatha Christie und Jean-Paul Sartre sich die ganze Sache gemeinsam am Telefon ausgedacht und in die Kulissen von Hitchcocks "Psycho" gestellt. Auch die Menschen, die hier aufeinander geworfen sind, hat man schon mal gesehen: im Kino, wo sonst? Es sind, unter anderen, Ray Liotta und John Cusack, Rebecca De Mornay und Amanda Peet, und sie bewegen sich tatsächlich durch diese schwarze Kinonacht, als hätten sie keine Vorgeschichte, sondern wären, zwischen zwei anderen Filmen, hier nur zu Gast - "es bleibt, daß wir das sind, was wir nicht sind, oder daß wir nicht das sind, was wir sind", heißt es in Sartres "Das Sein und das Nichts", jenem Buch, das John Cusack hier, als sehr zerlesenes Paperback, im Reisegepäck hat.
Daß die Hölle die anderen sind, ist so ein Satz, der auch von Agatha Christie (oder einem ihrer Helden) stammen könnte - es geht bloß, wenn das Morden anfängt in "Identity", bei Mangold viel brutaler und amerikanischer zu: Erst verliert Rebecca De Mornay, ganz buchstäblich, ihren Kopf, dann geht es, noch brutaler, weiter - und die Frage, wer von den Überlebenden der Mörder sei, wird immer wieder verdrängt von dem Eindruck, daß all die Bilder, die einen so schockieren, die scharfen Schatten, die Augen voller Angst, das dunkle Nichts beim Blick nach draußen, daß all das aus dem eigenen Gedächtnis stammt. Man hat das schon einmal gesehen, man sieht es jetzt trotzdem ohne Überdruß. Man ist beunruhigt vom wiederholten déjà vu - und wenn eine der Eingeschlossenen ihren Leidensgefährten gesteht, daß sie, was geschehe, gar nicht glauben könne, sie habe das nämlich schon mal im Kino gesehen, da ist eigentlich klar, daß dieser Film nicht irgendwo in Amerika, sondern eher in irgendeinem Kopf spielt. Unklar bleibt nur, ob es der eigene Kopf ist oder ein anderer: Ist es der von Sartre, der von James Mangold, oder ist es der Kopf des Drehbuchautors Michael Cooney, eines Mannes, mit welchem man, nach Ansicht dieses Films, lieber nicht in einem einsamen Motel eingesperrt sein möchte.
Die Antwort auf die Frage nach dem Kopf ist die Pointe des Films und kann deshalb hier nicht verraten werden - und die Unzufriedenheit des Publikums und der Kritiker mit dieser Antwort hat sicher auch damit zu tun, daß ein Film, der "Identität" heißt, sich für die Identifikation nur insofern eignet, als man sich mit keiner der Figuren identifizieren kann; nur mit dem Film als ganzem oder dem Kopf, in dem er spielt, und warum das ein bißchen riskant und zugleich ein bißchen lächerlich ist, gehört leider auch zu den Dingen, die man nicht verraten darf. Wenn man jedenfalls damit anfängt, sich an "Identität" zu erinnern, dann ist da viel Nichts und wenig Sein, und genau so war das wohl auch gedacht.
CLAUDIUS SEIDL
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wer wird denn gleich den Kopf verlieren: James Mangolds Thriller "Identität" zeigt, daß Identifikation im Kino auch nicht alles ist
Das Gedächtnis ist ein seltsamer Apparat - es scheint rückwärts zu laufen in der Zeit, das Ende einer Geschichte ist ihm näher als der Anfang. Und doch verursacht diese falsche Bewegung dem, der sich erinnert, keinen Schwindel; selbst so schwierige Wörter wie Idiosynkrasie, so rätselhafte Aussagen wie die, wonach das Ganze das Unwahre sei, behalten, als ob sie Palindrome wären, auch rückwärts ihren Sinn.
Das Ende eines Films ist der Beginn der Erinnerung an seine Bilder - wer den Schluß gesehen hat, glaubt fast zwangsläufig, daß schon der Anfang darauf hinauslaufen mußte: So sorgt das Kino für den Schein von Evidenz und das Einverständnis seiner Zuschauer, so verwischt es den Blick auf seine Konstruktion, so fördert es das populäre Mißverständnis, daß man, auch wenn das alles bloß Fiktion war, immerhin dabeigewesen sei.
Wer da nicht mitmacht, gilt gleich als Spielverderber. Wer Bilder und Szenen im Konjunktiv und Irrealis inszeniert, kommt damit äußerst selten davon - es war schon ein kleines Kinowunder, daß der Film "Die üblichen Verdächtigen" am Schluß den ganzen Plot zur Lüge erklären konnte und trotzdem Erfolg hatte an den Kinokassen. James Mangold geht in seinem Thriller "Identität" nicht ganz soweit; er überrascht uns nur am Ende des zweiten Aktes mit der Erkenntnis, daß wir etwas anderes gesehen haben, als wir zu sehen glaubten. Die amerikanischen Kritiker haben ihm das trotzdem übelgenommen, und das Publikum war auch nicht besonders amüsiert.
Dabei ahnt man schon, wenn der Film beginnt, daß man die Bilder nicht beim Nennwert nehmen sollte. Es ist Nacht, irgendwo in Amerika, es regnet, es stürmt, es donnert heftig, und in einem abgewetzten Motel treffen zehn Menschen aufeinander, die hier die Nacht überstehen müssen, weil alle Auswege verrammelt sind. Die Straßen überschwemmt, die Brücken unzugänglich, die Leitungen tot, und dann fällt auch noch der Strom aus.
Eine Szenerie, die einem seltsam vertraut vorkommt; es ist, als hätten Agatha Christie und Jean-Paul Sartre sich die ganze Sache gemeinsam am Telefon ausgedacht und in die Kulissen von Hitchcocks "Psycho" gestellt. Auch die Menschen, die hier aufeinander geworfen sind, hat man schon mal gesehen: im Kino, wo sonst? Es sind, unter anderen, Ray Liotta und John Cusack, Rebecca De Mornay und Amanda Peet, und sie bewegen sich tatsächlich durch diese schwarze Kinonacht, als hätten sie keine Vorgeschichte, sondern wären, zwischen zwei anderen Filmen, hier nur zu Gast - "es bleibt, daß wir das sind, was wir nicht sind, oder daß wir nicht das sind, was wir sind", heißt es in Sartres "Das Sein und das Nichts", jenem Buch, das John Cusack hier, als sehr zerlesenes Paperback, im Reisegepäck hat.
Daß die Hölle die anderen sind, ist so ein Satz, der auch von Agatha Christie (oder einem ihrer Helden) stammen könnte - es geht bloß, wenn das Morden anfängt in "Identity", bei Mangold viel brutaler und amerikanischer zu: Erst verliert Rebecca De Mornay, ganz buchstäblich, ihren Kopf, dann geht es, noch brutaler, weiter - und die Frage, wer von den Überlebenden der Mörder sei, wird immer wieder verdrängt von dem Eindruck, daß all die Bilder, die einen so schockieren, die scharfen Schatten, die Augen voller Angst, das dunkle Nichts beim Blick nach draußen, daß all das aus dem eigenen Gedächtnis stammt. Man hat das schon einmal gesehen, man sieht es jetzt trotzdem ohne Überdruß. Man ist beunruhigt vom wiederholten déjà vu - und wenn eine der Eingeschlossenen ihren Leidensgefährten gesteht, daß sie, was geschehe, gar nicht glauben könne, sie habe das nämlich schon mal im Kino gesehen, da ist eigentlich klar, daß dieser Film nicht irgendwo in Amerika, sondern eher in irgendeinem Kopf spielt. Unklar bleibt nur, ob es der eigene Kopf ist oder ein anderer: Ist es der von Sartre, der von James Mangold, oder ist es der Kopf des Drehbuchautors Michael Cooney, eines Mannes, mit welchem man, nach Ansicht dieses Films, lieber nicht in einem einsamen Motel eingesperrt sein möchte.
Die Antwort auf die Frage nach dem Kopf ist die Pointe des Films und kann deshalb hier nicht verraten werden - und die Unzufriedenheit des Publikums und der Kritiker mit dieser Antwort hat sicher auch damit zu tun, daß ein Film, der "Identität" heißt, sich für die Identifikation nur insofern eignet, als man sich mit keiner der Figuren identifizieren kann; nur mit dem Film als ganzem oder dem Kopf, in dem er spielt, und warum das ein bißchen riskant und zugleich ein bißchen lächerlich ist, gehört leider auch zu den Dingen, die man nicht verraten darf. Wenn man jedenfalls damit anfängt, sich an "Identität" zu erinnern, dann ist da viel Nichts und wenig Sein, und genau so war das wohl auch gedacht.
CLAUDIUS SEIDL
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