• DVD

6 Kundenbewertungen

Japan Ende der 20er Jahre. Nach dem Tod der Mutter landet die neunjährige Chiyo (Suzuka Ohgo) ihrer seltenen Augenfarbe wegen in der Obhut der despotischen Hatsumomo (Gong Li), in deren privater Hostessenakademie sie zur Geisha der Luxusklasse ausgebildet wird. Mit 15 zeigt Chiyo (Zhang Ziyi) in Kyoto, was sie kann, bevor der Zweite Weltkrieg und die Invasion der Amerikaner ihr Leben noch ein weiteres Mal umkrempeln.
Die Geschichte der kleinen Chiyo führt uns in die geheimnisvolle und exotische Welt Japans vor dem Zweiten Weltkrieg: Als Kind einer mittellose Fischerfamilie wird Chiyo als
…mehr

  • Anzahl: 1 DVD
Produktbeschreibung
Japan Ende der 20er Jahre. Nach dem Tod der Mutter landet die neunjährige Chiyo (Suzuka Ohgo) ihrer seltenen Augenfarbe wegen in der Obhut der despotischen Hatsumomo (Gong Li), in deren privater Hostessenakademie sie zur Geisha der Luxusklasse ausgebildet wird. Mit 15 zeigt Chiyo (Zhang Ziyi) in Kyoto, was sie kann, bevor der Zweite Weltkrieg und die Invasion der Amerikaner ihr Leben noch ein weiteres Mal umkrempeln.
Die Geschichte der kleinen Chiyo führt uns in die geheimnisvolle und exotische Welt Japans vor dem Zweiten Weltkrieg: Als Kind einer mittellose Fischerfamilie wird Chiyo als Hausmädchen an ein Geisha-Haus verkauft. Und obwohl ihr die intrigante Geisha des Hauses das Leben zur Hölle macht, blüht Chiyo auf und entwickelt sich vom gewöhnlichen Hausmädchen zur legendären Geisha Sayuri. Die mächtigsten Männer Japans liegen der schönen und gebildeten Sayuri zu Füßen, doch heimlich liebt sie den einen Mann, der ihr versagt bleibt… Ein mitreißend-romantisches Epos, das den Zuschauer mit überwältigenden Bildern in das ferne und faszinierende Japan entführt.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.01.2006

In Schönheit leiden: Der Film "Die Geisha" von Rob Marshall

Die Geisha ist ein anachronistisches Geschöpf von maskengleicher Schönheit und überirdischer Hingabe, ein Kunstwerk in Bewegung. Erzogen, zu dienen, trainiert, zu gefallen, gezüchtigt bei Versagen, gehörte sie in Japan zu einer Zeit, in der allein die Männer die Gesellschaft bildeten und die mit dem Zweiten Weltkrieg endgültig unterging. Die Geishas unterhielten, bezauberten und bedienten, und wenn sie Glück hatten, fanden sie einen Gönner, der sie ernährte, wenn auch niemals heiratete. Es gibt sie auch heute noch als dekoratives Element in den Unterhaltungsvierteln der japanischen Städte und als Touristenattraktion.

Seit dem weltweit vielgelesenen Roman "Memoirs of a Geisha", der den Japanologen Arthur Golden vor einigen Jahren reich machte, kann solches Grundwissen vorausgesetzt werden. Für Hollywood ist es ein Stoff zum Träumen, verspricht er doch schöne Frauen in prächtigen Gewändern, die unter unerbittlichen Traditionen ihre Tage und Nächte in einem Land verbringen, dessen Kultur geschichtsgesättigt und also völlig undurchdringlich erscheint. Lange hieß es, Steven Spielberg werde die "Geisha" auf die Leinwand bringen, was er als Produzent immerhin nun auch getan hat. Die Regie aber hat er an Rob Marshall abgegeben, der seine Karriere mit ausstattungsprallen Musicals am Broadway begann und als Filmdebütant für "Chicago" vor einigen Jahren gleich mit sechs Oscars bedacht wurde.

In großartiger Kulisse und mit wunderbaren Darstellern, unter ihnen die schönsten Frauen des chinesischen Kinos, Zhang Ziyi, Gong Li und Michelle Yeoh, hat Marshall einen Schmachtfetzen über scheue Blicke, lebenslange Loyalität, weibliche Rivalität und die Schönheit der reinen Seele hingelegt, der die Beteiligten in den Interviews, die sie in diesen Tagen allerorten geben, noch heute zum Heulen bringt. Als Zuschauer ist man weniger gerührt, auf Dauer - der Film läuft hundertfünfundvierzig Minuten - eher ein wenig gelangweilt in all der Dekorfülle, in der sich die Geschichte nicht gänzlich unvorhersehbar zu ihrem in jener Welt glücklichen Ausgang bewegt.

Auch wenn man die chauvinistische Kritik an der Besetzung, die in China wie in Japan laut wurde, nicht teilt, wirken die drei Chinesinnen in ihren Geisha-Rollen doch befremdlich, gerade so, als träume Hollywood sich zurück in eine Zeit, in der gelbe Haut und schmale Augen für jede Rolle aus ganz Asien reichen mußten. Seit das asiatische Kino in seiner japanischen, seinen drei chinesischen und seiner koreanischen Ausprägung international bekannt geworden ist, hat sich die Wahrnehmung auch für die physiognomischen Eigenheiten geschärft, und eine Chinesin im Kimono wirkt so seltsam wie eine Japanerin im Mao-Anzug.

Der Anfang im Jahr 1929 allerdings verspricht einen anderen Film. Ein Unwetter erschüttert die Nacht, ein Pferdegespann erreicht unter Donner, Blitz und Regen ein windschiefes Holzhaus, zwei Mädchen spähen durch den Vorhang, hinter dem ihr Vater sich mit zwei Fremden ein Geschäft zumurmelt und einen Packen Geld einsteckt, während die beiden Häscher die Mädchen packen und mit ihnen im Dunkel verschwinden. Das ist ein Märchenbeginn, und für eine kurze Weile geht es so weiter - mit einer Stiefmutter, die an Bosheit nur von der Stiefschwester übertroffen wird, und einem guten Geist, der plötzlich seine Hand ausstreckt. Doch dann ist das Märchen zu Ende, und mit gewaltigem Getöse, instrumentiert von John Williams, nimmt Hollywood japanoise seinen Lauf.

VERENA LUEKEN

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr