Technische Angaben:
Bildformat: 16:9 Widescreen 1:2.35
Sprachen / Tonformate: Deutsch, Französisch, Englisch (Dolby Digital 5.1, Dolby Surround)
Untertitel: Englisch, Deutsch, Dänisch u. a.
Als die erfolgreiche Restaurantkritikerin Julianne (Julia Roberts) erfährt, dass ihre einstige Liebe und bester Freund Michael (Dermot Mulroney) in vier Tagen die Millionärstochter Kimmy (Cameron Diaz) zu ehelichen gedenkt, zieht sie alle Register, um dies zu verhindern. Und dabei schreckt sie wirklich vor nichts zurück: Hinterlist, Lügen, ja sogar E-Mail Betrug mit verheerenden Folgen. Auch ihren guten alten Bekannten George spannt sie ein: er muss sich als Juliannes Verlobter ausgeben. Der spielt seine Rolle als Macho hervorragend. Und tatsächlich: Michael zeigt Anzeichen von Eifersucht - und wenige Stunden vor der Trauung geschieht Unglaubliches ...
Bildformat: 16:9 Widescreen 1:2.35
Sprachen / Tonformate: Deutsch, Französisch, Englisch (Dolby Digital 5.1, Dolby Surround)
Untertitel: Englisch, Deutsch, Dänisch u. a.
Als die erfolgreiche Restaurantkritikerin Julianne (Julia Roberts) erfährt, dass ihre einstige Liebe und bester Freund Michael (Dermot Mulroney) in vier Tagen die Millionärstochter Kimmy (Cameron Diaz) zu ehelichen gedenkt, zieht sie alle Register, um dies zu verhindern. Und dabei schreckt sie wirklich vor nichts zurück: Hinterlist, Lügen, ja sogar E-Mail Betrug mit verheerenden Folgen. Auch ihren guten alten Bekannten George spannt sie ein: er muss sich als Juliannes Verlobter ausgeben. Der spielt seine Rolle als Macho hervorragend. Und tatsächlich: Michael zeigt Anzeichen von Eifersucht - und wenige Stunden vor der Trauung geschieht Unglaubliches ...
Bonusmaterial
- Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-MenüFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.12.1997Frauen gehören nicht in die Küche
Julia und die Ehegeister: Der Film "Die Hochzeit meines besten Freundes" von P. J. Hogan
Braut will sie sein um jeden Preis, die pummelige Muriel aus der australischen Provinz: Mit dem Debüt "Muriels Hochzeit" profilierte sich der australische Regisseur P. J. Hogan 1994 international als Spezialist für farbenfrohen Humor, schwarze Satire und weiße Träume. Sein Ruhm brachte ihn sogar nach Hollywood, wo sich nun Hogans skurriles Talent mit den Attraktionen des Starkinos zu verbinden sucht. Eine Mesalliance? Nicht unbedingt. Doch fehlt Jocelyn Moorhouse, Hogans kinoerfahrene Frau und Koautorin, die seinem Debüt auf die Sprünge half. Es liegt am allzu routinierten Drehbuch von Ronald Bass, daß Hogans amerikanischer Film "Die Hochzeit meines besten Freundes" nur eine Komödie nach Schablone ist.
Während "Muriel's Wedding", reich an Einfällen und Überraschungen, aus dem vollen schöpfen kann, erschöpft sich "My Best Friend's Wedding" in Genrekomik und standardisierten Intrigen. Die meisten Situationen sind auf Julia Roberts in der Hauptrolle zugeschnitten. Strahlend, wildentschlossen, wutschnaubend, zerknirscht oder lächelnd kommt sie in Großaufnahmen groß heraus, selbst wenn sie gerade den kürzeren zieht.
Braut will sie sein um jeden Preis, die elegante Restaurantkritikerin aus New York. Freilich setzt sie sich dieses Lebensziel erst spät, vielleicht zu spät, jahrelang ist sie der Ehe zugunsten der Karriere aus dem Weg gegangen. Jetzt, da ihr bisher treuester Freund, der Sportreporter Michael (Dermot Mulroney), die taufrische Studentin und Millionenerbin Kimmy (Cameron Diaz) heiraten will, entdeckt Julianne plötzlich, daß ihr Herz mehr an ihm als an der Haute Cuisine hängt. Seine Einladung nach Chicago zur Hochzeit betrachtet Julianne als Herausforderung zum finalen Konkurrenzkampf. "Ich habe vier Tage, dich zu meiner besten Freundin zu machen", meint dort Kimmy, die vertrauensselig Julianne als Brautjungfer engagiert, während diese sich rüstet, ihr den Mann auszuspannen. Die Strategien beider Frauen bestimmen die Dreiecksdramaturgie des Films. Zeitdruck, wechselseitiger Zugzwang der Rivalinnen und die Frage, wer gewinnt, geben ihm ein gewisses Maß an Spannung.
Hier und da naschen, nörgeln, würdigen und weitersuchen: Diese kulinarische Berufspraxis hat Julianne offensichtlich lange auf ihre persönlichen Beziehungen übertragen. Erlebt sie nun die Bekehrung zur einmaligen Wahl? Und nutzt es überhaupt noch, wenn sie jetzt aufs Ganze geht? Werden nicht längst die gemeinsamen Erinnerungen Michaels und Juliannes von den gemeinsamen Erwartungen Michaels und Kimmys übertroffen? Wenn die Story in allerlei szenischen Verkleidungen ohne psychologisches Raffinement diese Ungewißheiten immer wieder hin und her wälzt, tritt sie trotz mancher Sightseeing-Tour durch Chicago (Kamera Laszlo Kovacs) im Grunde auf der Stelle.
Ein weitmaschiges Intrigennetz überzieht den Plot, an Glaubwürdigkeit läßt es bisweilen zu wünschen übrig, besonders wenn Julianne ihre auf Michael zielenden Verführungsversuche mit einer Verleumdungskampagne gegen die Brautfamilie und deren Firma ergänzt. Wenn sie ohne weiteres ins Schaltzentrum des Medienimperiums von Kimmys Vater vordringt und von seinem Computer aus eine ihn diskreditierende Mogel-E-Mail ausheckt, wenn sie eine unwahrscheinliche Schwindelverlobung ins Spiel bringt, werden verstaubte Boulevardmuster modisch aufpoliert. Als Vorzeigeverlobter ist prompt ihr homosexueller Chef zur Stelle.
Eine "Hommage an die Screwball-Klassiker"? Hogans Film hält nicht, was der Pressetext verspricht. Während beispielsweise Howard Hawks' legendäre Komödie "Leoparden küßt man nicht" (1938) dem Versuch, eine Heirat in letzter Minute zu verhindern, Kaskaden von Pannen abgewinnt, riskiert "Die Hochzeit meines besten Freundes" wenig. Keine losgelassene Bestie stellt den Alltag auf den Kopf oder weckt wilde Emotionen. P. J. Hogan verlegt sich diesmal auf das abgezirkelte, abgekartete Lustspiel. Es duldet den Witz am Rande, nicht aber exzentrische Turbulenzen im Zentrum. EVA-MARIA LENZ
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Julia und die Ehegeister: Der Film "Die Hochzeit meines besten Freundes" von P. J. Hogan
Braut will sie sein um jeden Preis, die pummelige Muriel aus der australischen Provinz: Mit dem Debüt "Muriels Hochzeit" profilierte sich der australische Regisseur P. J. Hogan 1994 international als Spezialist für farbenfrohen Humor, schwarze Satire und weiße Träume. Sein Ruhm brachte ihn sogar nach Hollywood, wo sich nun Hogans skurriles Talent mit den Attraktionen des Starkinos zu verbinden sucht. Eine Mesalliance? Nicht unbedingt. Doch fehlt Jocelyn Moorhouse, Hogans kinoerfahrene Frau und Koautorin, die seinem Debüt auf die Sprünge half. Es liegt am allzu routinierten Drehbuch von Ronald Bass, daß Hogans amerikanischer Film "Die Hochzeit meines besten Freundes" nur eine Komödie nach Schablone ist.
Während "Muriel's Wedding", reich an Einfällen und Überraschungen, aus dem vollen schöpfen kann, erschöpft sich "My Best Friend's Wedding" in Genrekomik und standardisierten Intrigen. Die meisten Situationen sind auf Julia Roberts in der Hauptrolle zugeschnitten. Strahlend, wildentschlossen, wutschnaubend, zerknirscht oder lächelnd kommt sie in Großaufnahmen groß heraus, selbst wenn sie gerade den kürzeren zieht.
Braut will sie sein um jeden Preis, die elegante Restaurantkritikerin aus New York. Freilich setzt sie sich dieses Lebensziel erst spät, vielleicht zu spät, jahrelang ist sie der Ehe zugunsten der Karriere aus dem Weg gegangen. Jetzt, da ihr bisher treuester Freund, der Sportreporter Michael (Dermot Mulroney), die taufrische Studentin und Millionenerbin Kimmy (Cameron Diaz) heiraten will, entdeckt Julianne plötzlich, daß ihr Herz mehr an ihm als an der Haute Cuisine hängt. Seine Einladung nach Chicago zur Hochzeit betrachtet Julianne als Herausforderung zum finalen Konkurrenzkampf. "Ich habe vier Tage, dich zu meiner besten Freundin zu machen", meint dort Kimmy, die vertrauensselig Julianne als Brautjungfer engagiert, während diese sich rüstet, ihr den Mann auszuspannen. Die Strategien beider Frauen bestimmen die Dreiecksdramaturgie des Films. Zeitdruck, wechselseitiger Zugzwang der Rivalinnen und die Frage, wer gewinnt, geben ihm ein gewisses Maß an Spannung.
Hier und da naschen, nörgeln, würdigen und weitersuchen: Diese kulinarische Berufspraxis hat Julianne offensichtlich lange auf ihre persönlichen Beziehungen übertragen. Erlebt sie nun die Bekehrung zur einmaligen Wahl? Und nutzt es überhaupt noch, wenn sie jetzt aufs Ganze geht? Werden nicht längst die gemeinsamen Erinnerungen Michaels und Juliannes von den gemeinsamen Erwartungen Michaels und Kimmys übertroffen? Wenn die Story in allerlei szenischen Verkleidungen ohne psychologisches Raffinement diese Ungewißheiten immer wieder hin und her wälzt, tritt sie trotz mancher Sightseeing-Tour durch Chicago (Kamera Laszlo Kovacs) im Grunde auf der Stelle.
Ein weitmaschiges Intrigennetz überzieht den Plot, an Glaubwürdigkeit läßt es bisweilen zu wünschen übrig, besonders wenn Julianne ihre auf Michael zielenden Verführungsversuche mit einer Verleumdungskampagne gegen die Brautfamilie und deren Firma ergänzt. Wenn sie ohne weiteres ins Schaltzentrum des Medienimperiums von Kimmys Vater vordringt und von seinem Computer aus eine ihn diskreditierende Mogel-E-Mail ausheckt, wenn sie eine unwahrscheinliche Schwindelverlobung ins Spiel bringt, werden verstaubte Boulevardmuster modisch aufpoliert. Als Vorzeigeverlobter ist prompt ihr homosexueller Chef zur Stelle.
Eine "Hommage an die Screwball-Klassiker"? Hogans Film hält nicht, was der Pressetext verspricht. Während beispielsweise Howard Hawks' legendäre Komödie "Leoparden küßt man nicht" (1938) dem Versuch, eine Heirat in letzter Minute zu verhindern, Kaskaden von Pannen abgewinnt, riskiert "Die Hochzeit meines besten Freundes" wenig. Keine losgelassene Bestie stellt den Alltag auf den Kopf oder weckt wilde Emotionen. P. J. Hogan verlegt sich diesmal auf das abgezirkelte, abgekartete Lustspiel. Es duldet den Witz am Rande, nicht aber exzentrische Turbulenzen im Zentrum. EVA-MARIA LENZ
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main