Die kleine Hexe (Karoline Herfurth) hat ein riesen Problem: Sie ist erst 127 Jahre alt und somit noch viel zu jung, um mit den anderen Hexen in der Walpurgisnacht zu tanzen. Darum schleicht sie sich still und heimlich auf das wichtigste aller Hexenfeste - doch jetzt fliegt sie auf! Zur Strafe muss sie innerhalb eines Jahres alle Zaubersprüche aus dem großen magischen Buch auswendig lernen und somit allen zeigen, was für eine gute Hexe sie ist. Doch Fleiß und Ehrgeiz sind nicht wirklich ihre Stärken und obendrein versucht die böse Hexe Rumpumpel (Suzanne von Borsody) mit allen Mitteln zu verhindern, dass sie es schafft. Gemeinsam mit ihrem schwarzen sprechenden Raben Abraxas macht sich die kleine Hexe auf den Weg, um die wirkliche und wichtige Bedeutung einer guten Hexe herauszufinden. Sie beginnt nun die komplette Hexenwelt auf die Probe und auf den Kopf zu stellen und macht sich damit nicht nur Freunde…
Bonusmaterial
3 Featurettes: "Die Musik zum Film", "Vom Buch zum Film" und "Die Spezialeffekte" Social Media Clips Geschnittene Szenen Interviews Making Of Trailer WendecoverFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.06.2022Wie lebensgefährlich sind Kinderfilme für Erwachsene?
Besser Gewitterzauber als Klimakrach: "Die kleine Hexe" lehrt die Großen Magie und Manieren beim fünften Filmabend der F.A.Z.
Man darf Erwachsenen eigentlich keine gelungenen Kinderfilme zeigen, sonst schmilzt sofort ihr Verstand. Zwar sind Kinderfilme, die nichts taugen, für Große ganz ungefährlich, denn dabei handelt sich fast immer um getarnte Erwachsenenfilme, die irgendwer zwischen den Arbeitsgängen "Drehbuch" und "Regie" so lange mit didaktischem Furor vereinfacht hat, bis überhaupt nichts Anstößiges mehr drinsteckt.
Gute Kinderfilme dagegen sprechen, ob sie wollen oder nicht, Wahrheiten aus, die kindgerechterweise dermaßen grundsätzlich und glasklar sind, dass sie sich in Sprache und Gedankenwelt von Erwachsenen einfach nicht einpassen lassen, weil darin alles viel zu kompliziert zugeht. Im durchschnittlichen Erwachsenenkopf strebt das Hirn nämlich leider nur selten und ausnahmsweise nach Wahrheit, dauernd dagegen nach der ständigen Vervielfältigung der Anschlüsse eines jeden Einfalls und einer jeden Empfindung nach draußen: an die Gesellschaft, ihre Anforderungen, Befehle und Sitten.
In diesem Echoraum geht es also zu wie im Internet: dumm, vollgestopft, hektisch und verworren. Wenn die Erwachsenen allerdings sehr viel Glück haben, bleibt ihnen zumindest die allerwichtigste Kindereigenschaft erhalten: die Neugier. Dieses segensreiche seelische Attribut könnte solche Erwachsenen dann zum Beispiel dazu verleiten, sich "Die kleine Hexe" (2018) mit uns anzuschauen und aus dieser Verfilmung des gleichnamigen Kinderbuchklassikers von Ottfried Preußler aus dem Jahr 1957 unter anderem zu erfahren, was eigentlich Magie ist (es hat mit Duft zu tun, den man sehen kann), wie viel solche Magie mit Kino zu tun hat, woher die Klimakrise in Wahrheit kommt, wie das optimale Gleichgewicht zwischen Spezialeffekten und Spezialschauspielerei aussieht und allerlei Aufregendes mehr.
Wir raten allerdings dringend dazu, sich dabei von mindestens einem Kind betreuen zu lassen, damit der Kopf nicht durchbrennt, und möchten außerdem dazu einladen, an der anschließenden Diskussion teilzunehmen. In diesem Teil des Abends werden zwei hoch motivierte und gut vorbereitete Leute aus der Redaktion, nämlich Maria Wiesner und der Verfasser dieses Artikels, Ihnen genauer auseinandersetzen, wie Karoline Herfurth es als kleine Hexe eigentlich geschafft hat, internationale Spitzenhexendarstellerinnen namens Michelle Pfeiffer, Susan Sarandon, Cher, Anjelica Huston und Anne Hathaway zu übertrumpfen (es hat mit Gumminasenträgerinnentalent zu tun), warum eine bedeutende japanische Zeichentrickfilmserie den Doktor Faustus notwendigerweise mit einer Hexe und diese wiederum mit einem aufgescheuchten Rudel kleiner Mädchen verwechseln musste, wie viele verschiedene Sorten deutscher Hexerei es gibt (Ost, West und wer weiß was noch), welches Problem der Schriftsteller Uwe Tellkamp mit Disneyprinzessinnen hat, die eigentlich Hexen sind, und falls die Zeit reicht, nachdem die Kinder, die keine Diskussionen brauchen, ins Bett gegangen sind, wird auch noch das beste Hexenbuch der letzten siebzig Jahre vorgestellt, das erst vor ganz kurzer Zeit erschienen ist und Kinder eh nicht interessiert.
Das Format des F.A.Z.-Filmabends haben wir in Kooperation mit dem Streamingdienst Pantaflix konzipiert. Die fünfte Veranstaltung in dieser Reihe für Abonnentinnen und Abonnenten beginnt an diesem Dienstag wie immer um 19 Uhr mit ein paar einleitenden Worten zum Film. Anschließend ist "Die kleine Hexe" im Stream kostenfrei zu sehen (zuvor kann der Film nur gegen Gebühr entliehen werden, diese Schranke wird jedoch mit Veranstaltungsbeginn für F.A.Z.-Abonnenten automatisch aufgehoben). Danach besteht Gelegenheit für Wortmeldungen in der Diskussion mit den beiden Redakteuren.
Um sich mit Fragen und Anregungen in das Live-Gespräch einzubringen, ist eine Registrierung auf FAZ.NET notwendig, alle näheren Informationen dazu sind unter dem unten aufgeführten Link zu finden. DIETMAR DATH
Der Livestream des Films beginnt am heutigen Dienstagabend um 19 Uhr. Ihn und mehr zum Thema findet man unter
faz.net/filmabend5
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Besser Gewitterzauber als Klimakrach: "Die kleine Hexe" lehrt die Großen Magie und Manieren beim fünften Filmabend der F.A.Z.
Man darf Erwachsenen eigentlich keine gelungenen Kinderfilme zeigen, sonst schmilzt sofort ihr Verstand. Zwar sind Kinderfilme, die nichts taugen, für Große ganz ungefährlich, denn dabei handelt sich fast immer um getarnte Erwachsenenfilme, die irgendwer zwischen den Arbeitsgängen "Drehbuch" und "Regie" so lange mit didaktischem Furor vereinfacht hat, bis überhaupt nichts Anstößiges mehr drinsteckt.
Gute Kinderfilme dagegen sprechen, ob sie wollen oder nicht, Wahrheiten aus, die kindgerechterweise dermaßen grundsätzlich und glasklar sind, dass sie sich in Sprache und Gedankenwelt von Erwachsenen einfach nicht einpassen lassen, weil darin alles viel zu kompliziert zugeht. Im durchschnittlichen Erwachsenenkopf strebt das Hirn nämlich leider nur selten und ausnahmsweise nach Wahrheit, dauernd dagegen nach der ständigen Vervielfältigung der Anschlüsse eines jeden Einfalls und einer jeden Empfindung nach draußen: an die Gesellschaft, ihre Anforderungen, Befehle und Sitten.
In diesem Echoraum geht es also zu wie im Internet: dumm, vollgestopft, hektisch und verworren. Wenn die Erwachsenen allerdings sehr viel Glück haben, bleibt ihnen zumindest die allerwichtigste Kindereigenschaft erhalten: die Neugier. Dieses segensreiche seelische Attribut könnte solche Erwachsenen dann zum Beispiel dazu verleiten, sich "Die kleine Hexe" (2018) mit uns anzuschauen und aus dieser Verfilmung des gleichnamigen Kinderbuchklassikers von Ottfried Preußler aus dem Jahr 1957 unter anderem zu erfahren, was eigentlich Magie ist (es hat mit Duft zu tun, den man sehen kann), wie viel solche Magie mit Kino zu tun hat, woher die Klimakrise in Wahrheit kommt, wie das optimale Gleichgewicht zwischen Spezialeffekten und Spezialschauspielerei aussieht und allerlei Aufregendes mehr.
Wir raten allerdings dringend dazu, sich dabei von mindestens einem Kind betreuen zu lassen, damit der Kopf nicht durchbrennt, und möchten außerdem dazu einladen, an der anschließenden Diskussion teilzunehmen. In diesem Teil des Abends werden zwei hoch motivierte und gut vorbereitete Leute aus der Redaktion, nämlich Maria Wiesner und der Verfasser dieses Artikels, Ihnen genauer auseinandersetzen, wie Karoline Herfurth es als kleine Hexe eigentlich geschafft hat, internationale Spitzenhexendarstellerinnen namens Michelle Pfeiffer, Susan Sarandon, Cher, Anjelica Huston und Anne Hathaway zu übertrumpfen (es hat mit Gumminasenträgerinnentalent zu tun), warum eine bedeutende japanische Zeichentrickfilmserie den Doktor Faustus notwendigerweise mit einer Hexe und diese wiederum mit einem aufgescheuchten Rudel kleiner Mädchen verwechseln musste, wie viele verschiedene Sorten deutscher Hexerei es gibt (Ost, West und wer weiß was noch), welches Problem der Schriftsteller Uwe Tellkamp mit Disneyprinzessinnen hat, die eigentlich Hexen sind, und falls die Zeit reicht, nachdem die Kinder, die keine Diskussionen brauchen, ins Bett gegangen sind, wird auch noch das beste Hexenbuch der letzten siebzig Jahre vorgestellt, das erst vor ganz kurzer Zeit erschienen ist und Kinder eh nicht interessiert.
Das Format des F.A.Z.-Filmabends haben wir in Kooperation mit dem Streamingdienst Pantaflix konzipiert. Die fünfte Veranstaltung in dieser Reihe für Abonnentinnen und Abonnenten beginnt an diesem Dienstag wie immer um 19 Uhr mit ein paar einleitenden Worten zum Film. Anschließend ist "Die kleine Hexe" im Stream kostenfrei zu sehen (zuvor kann der Film nur gegen Gebühr entliehen werden, diese Schranke wird jedoch mit Veranstaltungsbeginn für F.A.Z.-Abonnenten automatisch aufgehoben). Danach besteht Gelegenheit für Wortmeldungen in der Diskussion mit den beiden Redakteuren.
Um sich mit Fragen und Anregungen in das Live-Gespräch einzubringen, ist eine Registrierung auf FAZ.NET notwendig, alle näheren Informationen dazu sind unter dem unten aufgeführten Link zu finden. DIETMAR DATH
Der Livestream des Films beginnt am heutigen Dienstagabend um 19 Uhr. Ihn und mehr zum Thema findet man unter
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