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Um ihrem Geliebten Peter (Rupert Penry-Jones) nahe zu sein, lässt sich die Britin Charlotte (Cate Blanchett) im Kriegsjahr 1943 als Unterstützerin der französischen Résistance ausbilden. Während ihrer gefährlichen Aufträge als Kurier in Frankreich überstürzen sich die Ereignisse: Zuerst gilt Peter nach einem Flugeinsatz als verschollen. Und dann lernt Charlotte auch noch den französischen Widerstandskämpfer Julien (Billy Crudup) kennen, mit dem sie bald mehr verbindet als nur der Kampf gegen die Nazis..
Bonusmaterial
Trailer von anderen Filmen, Kapitel- / Szenenanwahl, Making Of, Statements der Stars und der Macher (11 min. OmU), Filmographien
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Produktbeschreibung
Um ihrem Geliebten Peter (Rupert Penry-Jones) nahe zu sein, lässt sich die Britin Charlotte (Cate Blanchett) im Kriegsjahr 1943 als Unterstützerin der französischen Résistance ausbilden. Während ihrer gefährlichen Aufträge als Kurier in Frankreich überstürzen sich die Ereignisse: Zuerst gilt Peter nach einem Flugeinsatz als verschollen. Und dann lernt Charlotte auch noch den französischen Widerstandskämpfer Julien (Billy Crudup) kennen, mit dem sie bald mehr verbindet als nur der Kampf gegen die Nazis..

Bonusmaterial

Trailer von anderen Filmen, Kapitel- / Szenenanwahl, Making Of, Statements der Stars und der Macher (11 min. OmU), Filmographien
Autorenporträt
Sebastian Faulks wurde 1953 in Newbury geboren. Er studierte Literatur und Geschichte in Cambridge und arbeitete danach als Journalist. Seit 1991 ist er freier Schriftsteller. Mit dem Roman "Gesang vom großen Feuer", der bei seinem Erscheinen mit enthusiastischem Kritikerlob ausgezeichnet wurde, gelang ihm der große internationale Durchbruch. Sebastian Faulks lebt mit seiner Familie in London.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.12.2002

Teint der Vergangenheit
Cate Blanchetts Film-Gesicht in der "Liebe der Charlotte Gray"

Schon das Filmplakat kündet von dem Wunsch, das Gesicht einer Schauspielerin möge genügen, ein ganzes Frauenschicksal zu erzählen. Cate Blanchett sieht man da, mit ungewohnt dunklen Haaren unter einer Baskenmütze, und in der Ferne zieht eine Dampflokomotive auf einer hohen Brücke ihre Schwaden hinter sich her. "Die Liebe der Charlotte Gray" handelt demzufolge von der Bewährung einer Frau und ihrer Liebe irgendwo in den Nebeln der Vergangenheit. Ein merkwürdig diffuses Versprechen, welches das Filmplakat da formuliert.

Schon die ersten Aufnahmen des Films bestätigen die Annahme, daß es an Cate Blanchett ist, diese Geschichte zu tragen, daß es ihr Gesicht sein wird, in dem sich alle Emotionen spiegeln müssen, daß wir durch ihren bleichen Teint auf die untergründigeren Bewegungen jener Zeit blicken können. Das ist eine ziemliche Bürde für eine Schauspielerin, deren feenhafte Erscheinung alle Widrigkeiten ins Verwunschene zieht, die als jungfräuliche Königin in "Elizabeth" begann, auch in "Heaven" eher als Märchenwesen agierte und in "Bandits" oder "Der talentierte Mr. Ripley" mit einer gewissen neurotischen Verruchtheit kokettierte. Kurz, für die Geschichte einer englischen Spionin in der französischen Résistance wirkt Cate Blanchett mitunter fast zu wenig erdenschwer, zu sehr wie ein Blatt im Wind. Daran ändert auch nichts, daß sich die Kamera an ihr kaum satt sehen kann.

Da sitzt sie eingangs also im Zug, der die Krankenschwester Charlotte Gray von Edinburgh nach London bringen soll, und ihr Gesicht ist von jenem unwirklichen Licht eingefaßt, das man aus Melodramen der vierziger Jahre kennt, als der Weg der Stars durch finstere Nacht noch von einem ganz anderen Glanz beschienen war. Und es wirkt fast so, als wolle die Regisseurin Gillian Armstrong schon mit dieser Ausleuchtung einen Hinweis geben, daß ihr Film fern von den realistischen Kriegsdarstellungen der jüngsten Vergangenheit angesiedelt ist und eher in einer filmischen Vergangenheit spielt, deren Konventionen andere sind.

Vielleicht muß man dazu wissen, daß Gillian Armstrong in Australien wunderschöne Frauenfilme wie "My Brilliant Career", "High Tide" oder "The Last Days of Chez Nous" gedreht hat, die es mit denen ihrer Kollegin Jane Campion an Frische und Einfühlungsvermögen locker aufnehmen können, und daß sie zwischendurch immer wieder versucht hat, diesen Blick auf konventionellere Projekte mit größerem Budget zu übertragen. Aber schon an dem oft verfilmten Stoff "Betty und ihre Schwestern" konnte man sehen, daß sich dieses Terrain nicht so leicht erobern läßt und daß sich die starren Strukturen der Genres nicht durch einen weiblichen Blick allein aufbrechen lassen.

Charlotte Gray kommt also in London an, lernt einen jungen Mann kennen und lieben, der als Flieger über Frankreich abgeschossen wird, beschließt, sich als Spionin ausbilden zu lassen, nimmt einen Auftrag an, in der Hoffnung, nebenher etwas über den Verbleib ihres Geliebten herauszufinden. Aber schon dieser Anfang ist irgendwie flüchtig in Szene gesetzt, als wolle die Regisseurin sagen, man kenne das Muster schließlich und könne sich den Rest selbst zusammenreimen. Um so heftiger umkreist die Kamera Cate Blanchett, in deren Gesicht wir ablesen sollen, was uns sonst verschlossen bleibt.

Der ganze Film wirkt so, als habe Gillian Armstrong jenseits ihrer Hauptdarstellerin nie so recht Zugang zur Welt der Résistance gefunden, denn weder besitzt sie den langen Atem eines Sydney Pollack, dessen "Out of Africa" das Projekt gerne nacheifern würde, noch riskiert sie die kristallene Härte eines Jean-Pierre Melville, an dessen "Armee im Schatten" sich jede Résistance-Geschichte messen lassen muß. Zumindest als Zuschauer kann man an solchen Erinnerungen nicht vorbei, da "Die Liebe der Charlotte Gray" so offensichtlich filmische Bezüge knüpft.

So bleibt nur Cate Blanchett. Und für einen ganzen Film ist das diesmal nicht genug.

MICHAEL ALTHEN

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