Ausgerechnet in den Rostocker Problembezirk Lütten-Klein verschlägt es die junge Polizistin Anne nach ihrer Ausbildung in Berlin. Doch die Ostsee ist nah und die Hoffnung auf einen beruflichen und privaten Neuanfang groß. "Ich habe gerne mit Menschen zu tun. Etwas Solides, dachte ich", antwortet sie auf die Frage des Dienststellenleiters, warum sie Polizistin geworden sei. Der Polizeialltag ist bestimmt von zahllosen kleinen Vorfällen, zäher Bürokratie und ständiger Überlastung. Der Umgang mit den Menschen, deren Realität von sozialer Armut geprägt ist, gestaltet sich für Anne schwierig. Es fällt ihr schwer, Distanz zu halten. "Du musst dir eine dickere Haut zulegen", empfiehlt der Kollege Mike, als Anne aus Mitgefühl mit einer Prostituierten zum ersten Mal gegen die Dienstvorschriften verstößt. Mike schätzt die unkonventionelle, menschliche Art der neuen Kollegin sehr und kann sich bald mehr vorstellen als das vertrauensvolle, kumpelhafte Verhältnis zu Anne. Auch Anne fühlt sich von Mike angezogen, während ihr gleichzeitig bewusst ist, dass er als gestandener Familienvater kaum der Richtige für sie ist. Als Anne den 10jährigen Benny trifft, der in seinem familiären Umfeld keinen Halt findet, beschließt sie, sich um ihn zu kümmern. Dabei lernt sie Bennys leiblichen Vater Jegor kennen, einen russischen Kleinkriminellen, zu dem sie sich auf eigenartige Weise hingezogen fühlt. Doch der Spagat zwischen persönlicher Anteilnahme und beruflichen Pflichten, zwischen Abwehr und Offenheit fällt Anne zusehends schwerer. Als Jegor verzweifelt versucht, Geld für Bennys Klassenreise aufzutreiben, geraten die Ereignisse außer Kontrolle. Anne muss sich entscheiden.
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