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Als die Mönche des Klosters Lothaire ein Kruzifix aufhängen, geschieht etwas Unglaubliches: plötzlich schießt Blut aus der Wand! Eine mystische Erscheinung? Nein, ein grausamer Mord, denn in der Wand entdeckt Kommissar Niemans (Jean Reno) eine eingemauerte Leiche. Im Laufe seiner Ermittlungen trifft er bald auf seinen ehemaligen Polizeischüler Reda (Benoît Magimel), der parallel einen ähnlich rätselhaften Fall bearbeitet. Und ihre Spuren kreuzen sich nicht zufällig. Gemeinsam stoßen sie schnell auf weitere Ritualmorde, apokalyptische Vorzeichen und ein rätselhaftes versiegeltes Buch, das ein…mehr

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Produktbeschreibung
Als die Mönche des Klosters Lothaire ein Kruzifix aufhängen, geschieht etwas Unglaubliches: plötzlich schießt Blut aus der Wand! Eine mystische Erscheinung? Nein, ein grausamer Mord, denn in der Wand entdeckt Kommissar Niemans (Jean Reno) eine eingemauerte Leiche. Im Laufe seiner Ermittlungen trifft er bald auf seinen ehemaligen Polizeischüler Reda (Benoît Magimel), der parallel einen ähnlich rätselhaften Fall bearbeitet. Und ihre Spuren kreuzen sich nicht zufällig. Gemeinsam stoßen sie schnell auf weitere Ritualmorde, apokalyptische Vorzeichen und ein rätselhaftes versiegeltes Buch, das ein grausames Geheimnis verbirgt. Doch wie steht schon in der Offenbarung geschrieben: "Und als das Siegel aufbrach, da geschah ein großes Erdbeben und die Sonne wurde finster und der Mond wurde wie Blut."

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.10.2000

Vom Verderben der Männer
Sieger Arturo Ripstein: Das Filmfestival von San Sebastián

SAN SEBASTIÁN, 1. Oktober

Man hätte Diego Galán, der dreizehn Jahre lang das Internationale Filmfestival von San Sebastián geleitet hat, einen glanzvolleren Abschied gewünscht.

Natürlich gab es eine schöne Feier zu Ehren des allseits geachteteten Direktors, der das Festival entschlossen professionalisiert und ihm einen hervorragenden Ruf in der Filmbranche verschafft hat. Sein Nachfolger Mikel Olaciregui steht schon bereit. Stars wie Michael Caine oder Charlotte Rampling zeigten sich dem filmbegeisterten baskischen Publikum, und selbst Robert De Niro erübrigte ein paar Stunden, um wortkarg den Donostia-Preis für seine schauspielerische Karriere abzuholen. Nur das offizielle Wettbewerbsprogramm spielte nicht mit, und das war etwa so, als pumpte im Körper eines Zehnkämpfers das Herz eines Waldhuhns.

Niemand erwartet unter den Beiträgen eines Filmfestivals einen Kampf mit gleichen Mitteln; der SC Pfullendorf ist nicht Bayern München. Und doch mußte die Jury unter ihrem Vorsitzenden Stephen Frears genau das tun: darüber befinden, ob die Anstrengungen des SC Pfullendorf nicht vielleicht doch höher zu bewerten seien als die von Bayern München. In manche Falle sind die Juroren immerhin nicht getappt. "The Weight of Water" (Das Gewicht des Wassers), ein prätentiöser Film der Amerikanerin Kathryn Bigelow, der mitunter wie ein gestreckter Werbespot für Elizabeth Hurley wirkt, ging zu Recht leer aus. Bei Matthieu Kassovitz' effektvoll inszeniertem Thriller "Les rivières pourpres" (Die purpurnen Flüsse) mit einem starken Jean Reno durfte man sich fragen, was er auf dem Festival überhaupt zu suchen hatte; die morbide Großproduktion wird ihr Publikum auch ohne Filmkritik finden, und der beleidigend blödsinnige Kern der Story (Herrenmenschentum und Nazi-Eugenik in den französischen Alpen) dürfte ihr dabei eher nützlich sein.

Fraglich ist allerdings, ob das Bekenntnis der Jury zum unabhängigen Kino jenseits von Starkult und kommerziellem Kalkül so überaus beflissen hätte ausfallen müssen. Denn der mit der Goldenen Muschel ausgezeichnete Film "La perdición de los hombres" (Das Verderben der Männer) des Mexikaners Arturo Ripstein hat unübersehbare Schwächen. In gewohntem Schwarzweiß erzählt Ripstein, wie zwei Männer einem dritten auflauern und ihn erschlagen. Fast den ganzen Film hindurch bleibt der Tote im Bild - während die Männer in seinem Haus essen, warten und ihm die Stiefel stehlen; während sich die beiden Frauen, mit denen er zahlreiche Kinder hatte, über seiner Leiche prügeln. Am Ende kommt heraus, daß nicht die Frauen, wie das Sprichtwort sagt, das Verderben der Männer sind, sondern daß es die Baseball-Leidenschaft ist.

Kargheit und Campesino-Staub liegen auf allen Szenen dieser mexikanischen Groteske, also die Ehrenzeichen unabhängiger Filmkunst, zu denen man auch die miserable Tonqualität rechnen muß. Daß Motive des früheren, viel kürzeren Ripstein-Films "Dos deudas" (Zwei Schulden) hier zu einem überlangen Spielfilm aufgeblasen worden waren, schien niemanden zu stören. Doch manchmal lasteten die weitschweifigen Dialoge wie Blei auf dem bißchen Handlung, der schwarze Humor wurde dickflüssig, und viertelstundenweise versank der Film in der Langeweile. Dem "Verderben der Männer" neben dem Hauptpreis auch noch die Silberne Muschel für das beste Drehbuch (Alicia Paz Garcíadiego) sowie den Internationalen Kritikerpreis zuzusprechen, den er sich mit dem beeindruckenden spanischen Film "Der Rücken der Welt" von Javier Corcuera teilt, war wohl des Guten zuviel, wurde aber ohne Murren zur Kenntnis genommen.

Pfiffe und Gelächter erntete dagegen die Verkündung des Spezialpreises der Jury, der an "Paria" ging, das Debüt des Franzosen Nicolas Klotz. Man muß den SC Pfullendorf nicht schmähen, aber es wäre lächerlich, ihm internationale Klasse anzudichten. "Paria" spielt unter Junkies und Obdachlosen in einer Pariser Neujahrsnacht. Alles an diesem Film ist beabsichtigt, das trübe Licht, die wacklige Kamera, die kunstfreien Dialoge und die banale Struktur; anders als die Jury befand, macht ihn das aber nicht zu einem kühnen Werk, sondern verankert ihn fest in der Regionalliga.

Auf sicherem Boden bewegten sich die übrigen Entscheidungen: Zur besten Darstellerin wurde die unverwüstliche Carmen Maura für ihre Leistung in der spanischen Horrorkomödie "La Comunidad" (Die Gemeinschaft) von Alex de la Iglesia gewählt, zum besten Darsteller der junge Gianfranco Brero in Francisco Lombardis ansonsten mäßigem Film "Tinta roja" (Rote Tinte). Die Silberne Muschel für den besten Regisseur ging an den Exiliraner Reza Parsa für seinen Film "Vor dem Sturm", der intelligent, wenn auch etwas zu schematisch eine Parallelgeschichte über den großen Terrorismus (in der Politik) und den kleinen Terrorismus (in der Schule) erzählt. Den Preis für die beste Kamera erhielt Nicola Pecorini für den Kriegsfilm "Harrison's Flowers" des Franzosen Elie Chouraqui.

Irgend etwas läuft in San Sebastián schief, wenn die interessantesten Werke nicht im Hauptwettbewerb, sondern in der Nebenreihe "Zabaltegi" (Offene Zone) auftauchen. Diese Sektion rief auch in diesem Jahr die größte Begeisterung hervor, sei es für auf anderen Festivals prämierte Filme wie das hinreißende Drama "In the Mood for Love" des Chinesen Wong Kar-Wai oder für sogenannte "kleine" Filme. Von diesen errang "Nationale 7" des Franzosen Jean-Pierre Sinapi den Publikumspreis und die italienische Produktion "Sangue Vivo" (Lebendiges Blut) von Edoardo Winspeare den mit 130000 Dollar dotierten Förderpreis "Neue Regisseure". Auch einen anderen kleinen Film, "England!" von Achim von Borries, werden wir nicht vergessen. Weil er den Figuren Platz ließ, sich zu entfalten; weil er die Ruhe ebenso bewahrte wie einen Rest von Rätsel. Und weil er sich traute, eine Pistole zu zeigen, die niemand abfeuert.

PAUL INGENDAAY

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