Pierre Niémans und Camille Delaunay gehören einer ganz besonderen Abteilung an, dem „Zentralbüro für Gewaltverbrechen“. Sie werden immer dann hinzu gezogen, wenn die hiesige Polizei mit ihren Ermittlungen nicht weiter kommt beziehungsweise von vornherein mit dem Fall überfordert scheint. Häufig
stehen die von ihnen bearbeiteten Taten mit mythologischen Gegebenheiten oder religiösen Bräuchen in…mehrPierre Niémans und Camille Delaunay gehören einer ganz besonderen Abteilung an, dem „Zentralbüro für Gewaltverbrechen“. Sie werden immer dann hinzu gezogen, wenn die hiesige Polizei mit ihren Ermittlungen nicht weiter kommt beziehungsweise von vornherein mit dem Fall überfordert scheint. Häufig stehen die von ihnen bearbeiteten Taten mit mythologischen Gegebenheiten oder religiösen Bräuchen in Verbindung, so dass nicht nur Fingerspitzengefühl gefragt, sondern auch eine gewisse Offenheit zwingend notwendig ist. Inwiefern den Ermittlern die Aufklärung der teils sehr komplexen Fälle gelingt, wird sich zeigen…
Aus einer guten Buchvorlage einen ebenso gelungenen Film zu kreieren ist bereits eine Herausforderung. Daraufhin mit gegebenen Motiven wiederum eine Serie zu generieren ist ein weiterer Schritt, der allen involvierten Personen das Äußerste abverlangt. Hier setzt Jean-Christophe Grangé auf seine bekannteste Figur: Pierre Niémans. Zu früheren Zeiten grandios verkörpert von Jean Reno versucht Olivier Marchal nun in dessen Fußstapfen zu treten. Sicherlich handelt es sich um gänzlich andere Fälle, aber doch neigt der Zuschauer zum Vergleich, ob bewusst oder unbewusst. Auch wenn Marchal seine Sache gut macht, er wird nie zum Sympathieträger avancieren, denn seine Darstellung bleibt zu monoton. Gefühlsregungen gibt es kaum, entsprechend lässt man sich auf ihn nicht ein, versucht aber auch nicht hinter die Fassade zu blicken, obwohl es sich durchaus lohnen könnte.
Konzentriert man sich auf die Fälle als solche, muss man, ähnlich den Protagonisten, seinen Horizont erweitern und offen für mythologische und mystische Angelegenheiten sein. Da dies allerdings gegeben sein sollte, wenn man sich im Vorfeld mit dem Inhalt beschäftigt hat, so stellt sich hauptsächlich die Frage der Umsetzung. Auch hier kommt es leider zu Defiziten, die nicht außen vor gelassen werden können. Dass es mitunter etwas ruhiger zugeht – was normalerweise einer Thrillerserie nicht würdig ist – lässt sich hier durchaus nachvollziehen, vor allem wenn die Spannung unterschwellig erhalten bleibt. Doch innerhalb der einzelnen Teile der Serie kommt es hin und wieder zu Längen, die dem Zuschauer fast schon das Gefühl vermitteln die Protagonisten hätten selbst keine Ahnung vom Fortgang der Handlung und würden auf den nächsten Einsatz warten. Dadurch wird man herausgerissen aus der bis dahin aufgebauten Atmosphäre, die mitunter das gesamte Geschehen trägt.
Eine solide Leistung aller Beteiligten – leider nicht mehr, aber glücklicherweise auch nicht weniger.