Im Auftrag einer jungen Frau beschattet Privatdetektiv Miles Archer einen Mann. Doch schnell entwickelt sich der anfängliche Routineauftrag für Archers Partner, den hartgesottenen, zynischen Sam Spade, zu einer heimtückischen Falle. Als sowohl Archer als auch der zu beschattende Mann ermordet werden, gerät Spade selber unter Mordverdacht. Bei seinen Recherchen stößt er auf eine Gruppe zwielichtiger Gestalten, die alle einer wertvollen Statue hinterherjagen: dem geheimnisvollen Malteser Falken.
Bonusmaterial
Dokumentation"Becoming Attractions-The Trailers of Humphrey Bogart" DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - Original-Dokumentation "Becoming Attractions-The Trailers of Humphrey Bogart"Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.04.2002Obskures Objekt
Eine mit einem undurchsichtigen Mann durchgebrannte Frau, eine besorgte Schwester (Mary Astor) und der Privatdetektiv Sam Spade (Humphrey Bogart), der die verschollene Frau finden soll: Dies sind die Rollen des 1941 von John Huston gedrehten "The Maltese Falcon". In der Verfilmung von Dashiell Hammetts gleichnamigem Detektivroman rotieren die Figuren um die Person Sam Spades. Sie sind Teil eines Rollenspiels, dessen Besetzung ständig wechselt. Der undurchsichtige Mann ist der unbekannte Nenner. Mal ist es der weichliche Joel Cairo (Peter Lorre), der in Spades Büro hereinplatzt und es nach einer schwarzen Figur durchsuchen will, ein andermal ist es der "dicke Mann" (Sydney Greenstreet), der alle Fäden in der Hand zu halten scheint.
Die durchgebrannte Frau ist eigentlich eine goldene, mit Diamanten besetzte Falkenfigur, die seit 1539 einen obskuren Besitzer nach dem anderen hatte. Sie entpuppt sich als die Figur, nach der alle suchen. Und die besorgte Schwester ändert mit jeder Szene ihre Biografie. Zwar bleibt sie immer die Männer anziehende Frau, die großen Eindruck auf den rauhen Spade macht. Gleich bleibt ebenfalls ihre gespielte Hilfsbedürftigkeit. Aber sobald sich der latent verliebte Privatdetektiv an die Kriminelle hinter der vermeintlich schwachen Frau herantastet, spinnt diese eine neue Lügengeschichte. Spades Spur des Falken ergibt sich eher zufällig. In der spärlich beleuchteten Welt, in der er auf Männer mit tief ins Gesicht gezogenen Hüten und in den Taschen vergrabenen Händen trifft, bekommt er immer wieder Hinweise zugespielt. Aber auch die eindeutigste Spur ändert nichts daran, daß in diesem Rollenspiel nichts so ist, wie es scheint. Auch der Falke ist nicht golden, sondern schwarz. "Ein Stoff, aus dem man Träume macht." John Hustons Erstlingswerk brachte dem Regisseur den Ruf ein, den Maßstab für die sogenannte "schwarze Serie" gesetzt zu haben.
Katja Bigalke
"The Maltese Falcon" heute abend um 21.45 Uhr im Arsenal, Potsdamer Straße 2, Tiergarten.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Eine mit einem undurchsichtigen Mann durchgebrannte Frau, eine besorgte Schwester (Mary Astor) und der Privatdetektiv Sam Spade (Humphrey Bogart), der die verschollene Frau finden soll: Dies sind die Rollen des 1941 von John Huston gedrehten "The Maltese Falcon". In der Verfilmung von Dashiell Hammetts gleichnamigem Detektivroman rotieren die Figuren um die Person Sam Spades. Sie sind Teil eines Rollenspiels, dessen Besetzung ständig wechselt. Der undurchsichtige Mann ist der unbekannte Nenner. Mal ist es der weichliche Joel Cairo (Peter Lorre), der in Spades Büro hereinplatzt und es nach einer schwarzen Figur durchsuchen will, ein andermal ist es der "dicke Mann" (Sydney Greenstreet), der alle Fäden in der Hand zu halten scheint.
Die durchgebrannte Frau ist eigentlich eine goldene, mit Diamanten besetzte Falkenfigur, die seit 1539 einen obskuren Besitzer nach dem anderen hatte. Sie entpuppt sich als die Figur, nach der alle suchen. Und die besorgte Schwester ändert mit jeder Szene ihre Biografie. Zwar bleibt sie immer die Männer anziehende Frau, die großen Eindruck auf den rauhen Spade macht. Gleich bleibt ebenfalls ihre gespielte Hilfsbedürftigkeit. Aber sobald sich der latent verliebte Privatdetektiv an die Kriminelle hinter der vermeintlich schwachen Frau herantastet, spinnt diese eine neue Lügengeschichte. Spades Spur des Falken ergibt sich eher zufällig. In der spärlich beleuchteten Welt, in der er auf Männer mit tief ins Gesicht gezogenen Hüten und in den Taschen vergrabenen Händen trifft, bekommt er immer wieder Hinweise zugespielt. Aber auch die eindeutigste Spur ändert nichts daran, daß in diesem Rollenspiel nichts so ist, wie es scheint. Auch der Falke ist nicht golden, sondern schwarz. "Ein Stoff, aus dem man Träume macht." John Hustons Erstlingswerk brachte dem Regisseur den Ruf ein, den Maßstab für die sogenannte "schwarze Serie" gesetzt zu haben.
Katja Bigalke
"The Maltese Falcon" heute abend um 21.45 Uhr im Arsenal, Potsdamer Straße 2, Tiergarten.
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