Vor Jahren fraß ein mysteriöser Jaguarhai den besten Freund von Steve Zissou (Bill Murray). Nun reist der exzentrische Unterwasserforscher mit neuer Crew, hochfliegenden Plänen und Rache im Sinn auf eine neue Maritim-Exkursion. Mit an Bord sind die hochschwangere Journalistin Jane (Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett - Aviator), sein vermeintlicher Sohn Ned (Owen Wilson - Starsky & Hutch), sowie seine dominante Ehefrau Eleanor (Oscar-Preisträgerin Anjelica Houston) der wahre Kopf des "Team Zissou". Das skurrilste Unternehmen in der Geschichte der Meeresforschung kann beginnen... Regiewunderkind Wes Anderson kehrt drei Jahre nach seinem Geniestreich "Die Royal Tenenbaums" mit einer urkomischen wie unkonventionellen, starbesetzten Komödie zurück, die nur so von verrückten Einfällen und unglaublichen Situationen strotzt.
Keiner kennt die Tiefen der sieben Meere besser als Steve Zissou, der mit seinem "Team Zissou" das Leben unter Wasser im U-Boot erforscht. Aber Steve hat schon bessere Zeiten erlebt und setzt nun alles auf eine Karte, um sich mit einer Aufsehen erregenden und womöglich letzten Expedition einen Platz in der Geschichte zu sichern. Mit an Bord befinden sich der undurchschaubare Ned, der womöglich Zissous Sohn sein könnte, die hochschwangere Unterwasser-Journalistin Jane Winslett-Richardson und Steves ungerührte Ehefrau Eleanor, die als der wahre Kopf von "Team Zissou" gilt. Doch wie im Leben lässt sich auch bei Reisen nicht alles immer so genau planen. Und so sieht sich Steve Zissou bei seiner Jagd nach dem unfassbar seltenen Jaguar-Hai mit Meuterei, Angriffen und zahllosen anderen Überraschungen konfrontiert.
Keiner kennt die Tiefen der sieben Meere besser als Steve Zissou, der mit seinem "Team Zissou" das Leben unter Wasser im U-Boot erforscht. Aber Steve hat schon bessere Zeiten erlebt und setzt nun alles auf eine Karte, um sich mit einer Aufsehen erregenden und womöglich letzten Expedition einen Platz in der Geschichte zu sichern. Mit an Bord befinden sich der undurchschaubare Ned, der womöglich Zissous Sohn sein könnte, die hochschwangere Unterwasser-Journalistin Jane Winslett-Richardson und Steves ungerührte Ehefrau Eleanor, die als der wahre Kopf von "Team Zissou" gilt. Doch wie im Leben lässt sich auch bei Reisen nicht alles immer so genau planen. Und so sieht sich Steve Zissou bei seiner Jagd nach dem unfassbar seltenen Jaguar-Hai mit Meuterei, Angriffen und zahllosen anderen Überraschungen konfrontiert.
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Zusätzliche Szenen - Audiokommentar - Stars on the setFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.02.2005Muse, Maske, Melone
Mit Wasser kann man im Kino interessante Dinge anstellen. Man kann, beispielsweise, das Meer zeigen, wie es ist: blau und leer (die Antonioni-Variante). Man kann einen Hai darin loslassen und seinen Attacken auf die zappelnden Beine der Badegäste zugucken (die Spielberg-Variante). Oder man kann Brigitte Bardot oder Cathérine Deneuve oder Fanny Ardant oder Emmanuelle Béart nackt in ein Schaumbad setzen und ihnen einen Roman von Balzac in die Hand drücken (die französische Variante). Wie man es aber auch dreht und wendet, mit dem Einsatz von Wasser geht immer eine gewisse Vermischung und Verwischung der filmischen Formen einher. Zelluloid ist lichtempfindlich, aber auch Feuchtigkeit hinterläßt darauf ihre Spuren, so daß man manchmal nicht genau weiß, ob man gerade die Einfälle des Regisseurs anschaut oder eher seine technischen Pannen.
In Tsai Ming-Liangs Wettbewerbsfilm "The Wayward Cloud" herrscht Dürre in Taipeh. Wasser ist kostbar, Wassermelonen dagegen gibt es reichlich, und so werden sie gern als Requisit auf dem Sexfilmset im obersten Stock eines städtischen Wohnblocks benutzt, wo der junge Kang-Sheng mit seiner Partnerin die genreüblichen Stellungswechsel durchspielt. Ein Stockwerk tiefer sitzt die junge Shiang-Chyi in ihrem Apartment, trinkt Wassermelonensaft und langweilt sich. Bei einem ihrer Streifzüge durch die sommerliche Stadt, auf denen sie in öffentlichen Toiletten ihre Plastikwasserflaschen nachfüllt, trifft sie Kang-Sheng, und es beginnt eine taiwanische Liebesgeschichte, die nur daran krankt, daß ihr Romeo eben Sexfilmdarsteller und ihr Regisseur Tsai Ming-Liang leider auch kein richtiger Liebesgeschichtenerzähler ist.
Es wird auch gesungen in "The Wayward Cloud" - in knallbunten Kostümen vor knallbunten Kulissen -, und es gibt neben jenen Stilleben existentieller Tristesse, für die der Regisseur bekannt ist, einige explizite Sexszenen, so daß die Frage, zu welcher Sorte Kino der Film eigentlich gehört, nur mit einem entschiedenen Sowohl-Als-auch beantwortet werden kann. Das durchgängige Thema in Tsai Ming-Liangs Filmen ist der menschliche Körper als Medium zivilisatorischer Störungen, und so liegt auch in "The Wayward Cloud" das wahre Wasserproblem nicht draußen vor der Tür, sondern in den Figuren selbst. Sie schlucken und gurgeln und schlürfen, aber ihr Durst wird nie gelöscht, weil ihn nur jene Erfahrung von Nähe stillen könnte, die bei Tsai niemandem vergönnt ist. Am Ende sind der Mann und das Mädchen auf eine Weise ineinander verkeilt, die den tödlichen Stand-offs bei Tarantino entspricht, bei denen es ebenfalls nur Verlierer gibt. Dann läßt uns der Film mit seinen Allegorien endlich in Ruhe, und wir gehen mit Wes Anderson auf Tauchfahrt, um uns von Tsai Ming-Liangs Wassermelonen zu erholen.
Anderson hat unter den Möglichkeiten des Wasserfilms eine Abart der Antonioni-Variante gewählt, die Wertmüller-Version, wie schon der Titel seines Films verrät: "The Life Aquatic With Steve Zissou". Steve Zissou, das ist Bill Murray als ziemlich grobe Parodie von Jacques-Yves Cousteau, und das aquatische Leben besteht in einem Bootstrip vor der afrikanischen Küste, bei dem Zissou, sein Sohn Ned (Owen Wilsen), die Reporterin Jane (Cate Blanchett) und andere schräge Vögel allerlei Slapstick-Abenteuer bestehen müssen, bis es am Ende zu einem echten Todesfall kommt. Diese Mischung aus Drama und Groteske hat schon bei Lina Wertmüller schlecht funktioniert, und bei Anderson, der mit seinen Flausen dem amerikanischen Independent-Kino Beine machen will, klappt sie nicht besser. "The Life Aquatic" ist ein 20-Millionen-Dollar-Scherz und damit für einen Scherz zu teuer, für einen Festivalfilm zu billig. Nur als Gegengift zu "The Wayward Cloud" taugt er recht gut. Man kann aber auch einfach ein Bad nehmen.
kil
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Mit Wasser kann man im Kino interessante Dinge anstellen. Man kann, beispielsweise, das Meer zeigen, wie es ist: blau und leer (die Antonioni-Variante). Man kann einen Hai darin loslassen und seinen Attacken auf die zappelnden Beine der Badegäste zugucken (die Spielberg-Variante). Oder man kann Brigitte Bardot oder Cathérine Deneuve oder Fanny Ardant oder Emmanuelle Béart nackt in ein Schaumbad setzen und ihnen einen Roman von Balzac in die Hand drücken (die französische Variante). Wie man es aber auch dreht und wendet, mit dem Einsatz von Wasser geht immer eine gewisse Vermischung und Verwischung der filmischen Formen einher. Zelluloid ist lichtempfindlich, aber auch Feuchtigkeit hinterläßt darauf ihre Spuren, so daß man manchmal nicht genau weiß, ob man gerade die Einfälle des Regisseurs anschaut oder eher seine technischen Pannen.
In Tsai Ming-Liangs Wettbewerbsfilm "The Wayward Cloud" herrscht Dürre in Taipeh. Wasser ist kostbar, Wassermelonen dagegen gibt es reichlich, und so werden sie gern als Requisit auf dem Sexfilmset im obersten Stock eines städtischen Wohnblocks benutzt, wo der junge Kang-Sheng mit seiner Partnerin die genreüblichen Stellungswechsel durchspielt. Ein Stockwerk tiefer sitzt die junge Shiang-Chyi in ihrem Apartment, trinkt Wassermelonensaft und langweilt sich. Bei einem ihrer Streifzüge durch die sommerliche Stadt, auf denen sie in öffentlichen Toiletten ihre Plastikwasserflaschen nachfüllt, trifft sie Kang-Sheng, und es beginnt eine taiwanische Liebesgeschichte, die nur daran krankt, daß ihr Romeo eben Sexfilmdarsteller und ihr Regisseur Tsai Ming-Liang leider auch kein richtiger Liebesgeschichtenerzähler ist.
Es wird auch gesungen in "The Wayward Cloud" - in knallbunten Kostümen vor knallbunten Kulissen -, und es gibt neben jenen Stilleben existentieller Tristesse, für die der Regisseur bekannt ist, einige explizite Sexszenen, so daß die Frage, zu welcher Sorte Kino der Film eigentlich gehört, nur mit einem entschiedenen Sowohl-Als-auch beantwortet werden kann. Das durchgängige Thema in Tsai Ming-Liangs Filmen ist der menschliche Körper als Medium zivilisatorischer Störungen, und so liegt auch in "The Wayward Cloud" das wahre Wasserproblem nicht draußen vor der Tür, sondern in den Figuren selbst. Sie schlucken und gurgeln und schlürfen, aber ihr Durst wird nie gelöscht, weil ihn nur jene Erfahrung von Nähe stillen könnte, die bei Tsai niemandem vergönnt ist. Am Ende sind der Mann und das Mädchen auf eine Weise ineinander verkeilt, die den tödlichen Stand-offs bei Tarantino entspricht, bei denen es ebenfalls nur Verlierer gibt. Dann läßt uns der Film mit seinen Allegorien endlich in Ruhe, und wir gehen mit Wes Anderson auf Tauchfahrt, um uns von Tsai Ming-Liangs Wassermelonen zu erholen.
Anderson hat unter den Möglichkeiten des Wasserfilms eine Abart der Antonioni-Variante gewählt, die Wertmüller-Version, wie schon der Titel seines Films verrät: "The Life Aquatic With Steve Zissou". Steve Zissou, das ist Bill Murray als ziemlich grobe Parodie von Jacques-Yves Cousteau, und das aquatische Leben besteht in einem Bootstrip vor der afrikanischen Küste, bei dem Zissou, sein Sohn Ned (Owen Wilsen), die Reporterin Jane (Cate Blanchett) und andere schräge Vögel allerlei Slapstick-Abenteuer bestehen müssen, bis es am Ende zu einem echten Todesfall kommt. Diese Mischung aus Drama und Groteske hat schon bei Lina Wertmüller schlecht funktioniert, und bei Anderson, der mit seinen Flausen dem amerikanischen Independent-Kino Beine machen will, klappt sie nicht besser. "The Life Aquatic" ist ein 20-Millionen-Dollar-Scherz und damit für einen Scherz zu teuer, für einen Festivalfilm zu billig. Nur als Gegengift zu "The Wayward Cloud" taugt er recht gut. Man kann aber auch einfach ein Bad nehmen.
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