Konstanz im Jahr 1414: Marie Schärer (Alexandra Neldel), die schöne Tochter eines Tuchhändlers soll Ruppertus (Michael Brandner), den unehelichen Sohn des Grafen von Keilburg, heiraten. Dieser und dessen Vater verfolgen da mit das Ziel sich den Besitz von Matthis Schärer (Miguel Herz-Kestranek)
anzueignen. Als Marie sich weigert, greifen Ruppertus und sein Vater zu anderen Mitteln und klagen sie…mehrKonstanz im Jahr 1414: Marie Schärer (Alexandra Neldel), die schöne Tochter eines Tuchhändlers soll Ruppertus (Michael Brandner), den unehelichen Sohn des Grafen von Keilburg, heiraten. Dieser und dessen Vater verfolgen da mit das Ziel sich den Besitz von Matthis Schärer (Miguel Herz-Kestranek) anzueignen. Als Marie sich weigert, greifen Ruppertus und sein Vater zu anderen Mitteln und klagen sie der Hurerei an. Marie wird im Kerker vergewaltigt, eingekerkert, gefoltert, verurteilt und am Pranger ausgepeitscht. Halb tot wird sie von Wanderhuren aufgenommen und gesundgepflegt. Von den Wanderhure lernt sie ihr neues Handwerk mit nur einem einzigen Ziel: RACHE.
Am 5. Oktober 2010 lief diese Koproduktion von SAT.1 und ORF im Fernsehen und die Verfilmung der Romanfortsetzung „Die Kastellanin“ ist angeblich bereits beschlossen. Dieser Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Iny Lorentz aus dem Jahr 2004.
Ich bin wahrscheinlich einer der wenigen Zuschauer, die das Buch nicht gelesen haben, ich kann also nur die Geschichte und die Qualität des Films beurteilen, und der ist leider der einer typisch deutschen Produktion des Privatsenders SAT1.
Die Protagonisten oder besser deren Darsteller wirken steif und leblos. Sie beten ihren Text fast wie auswendig gelernt herunter, das Ganze wirkt wie ein Laientheater auf dem Dorfe.
Die Kulissen wirken teils authentisch, teils eher museal (als hätte man die Besucher mal schnell aus dem Kreuzgang vescheucht) und streckenweise sogar wie von IKEA, Meist sieht es eher wie auf einem Mittelaltermarkt aus.
Die Handlung an sich wirkt durchgehend konstruiert und bewegt sich durchgehend auf Groschenheftniveau voller unwahrscheinlicher Zufälle und absehbarer Wendungen mit vorhersehbarem Happy End, denn natürlich ist das Ganze mit einer Liebesgeschichte gewürzt. Protagonisten mit neuzeitlicher Denkweise vor mittelalterlichem Hintergrund. Die Darstellung der handelnden Figuren ist klischeehaft in schwarz und weiß aufgeteilt und dementsprechend auch besetzt: weniger attraktive Schauspieler für böse Charaktere, die attraktiven für die guten.
Sex sells, das sieht man schon bei den Tudors, gegen die Verfilmungen von Lady Chatterley nur noch zahm wirken können. Während die Tudors jedoch wenigsten stilvoll erscheinen kann man hier alle paar Minuten einen Beischlaf oder eine Vergewaltigung und zwischendurch nackte Körper Bewundern, kein Wunder, dass die Quoten so hoch waren, denn so bekommt man auch die Männer dazu einen solchen Film zu schauen.