Am 23. November 2013 feiert "Doctor Who", die laut Guinness Buch der Rekorde am längsten andauernde und erfolgreichste Science-Fiction-Serie aller Zeiten, ihren 50.Geburtstag. Zu diesem Anlaß wird die 75-minütige Jubiläums-Episode veröffentlicht. Neben den aktuellen Darstellern Matt Smith und Jenna Coleman werden auch der zehnte Doktor David Tennant und die legendäre Begleiterin Billie Piper auftreten werden.
Steven Moffat, Showrunner von "Doctor Who" und Executive Producer der Jubiläums-Episode: "Der Doktor war schon immer ein Zeitreisender - jetzt reist er durch die Zeitzonen. Der 23. November wird kein Tag sein, an dem die Bösewichter die Erde erobern, es wird der Tag des Doktors sein."
Steven Moffat, Showrunner von "Doctor Who" und Executive Producer der Jubiläums-Episode: "Der Doktor war schon immer ein Zeitreisender - jetzt reist er durch die Zeitzonen. Der 23. November wird kein Tag sein, an dem die Bösewichter die Erde erobern, es wird der Tag des Doktors sein."
Bonusmaterial
-Doctor Who Explained -Mini Episode: The Last Day -Mini Episode: The Night of the Doctor -Making of: Behind the Lens -Early Trailer -50 Year TrailerFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.12.20132013 - nur für die Leinwand
Die meisten der als Blockbuster geplanten Filme des Jahres wurden Flops. Dafür entfaltete sich jenseits der riesigen Budgets ein phantastischer Reichtum mit erzählerischer Wucht und Bildermacht, dass die Kinos bebten.
Der überraschendste Film.
Wer die Vorgeschichte verfolgt hatte, die Besetzungsprobleme für die Hauptrolle, die dann vermeintlich als vierte oder fünfte Wahl Sandra Bullock übernahm, und wer die Flops des Sommers an sich vorbeiziehen sah, musste für Alfonso Cuarón und sein Zwei-Personen-Himmelskino heftig fürchten. Grundlos, wie sich herausstellte. Cuarón, der behauptet, er hätte immer Filmemacher oder Astronaut werden wollen, hat begriffen, was einzig zählt in der Schwerelosigkeit: dass es keinen sicheren Boden gibt und was das heißt im Kino in 3D - im Sessel schweben, aber wie auf Zehenspitzen. Es gibt keinen Halt, auch in den Fetzen von Geschichte nicht, die den Figuren als Hintergrund mitgegeben werden. Man könnte auch sagen: keinen sicheren Blickwinkel, aus dem wir uns die Sache ansehen. Das Kameraauge, wenn von dem noch zu sprechen ist bei dieser Masse digitaler Daten, die das alles zustande bringen, ist kein Erzähler mehr, sondern fällt mit uns in den Raum. Ein Körpererlebnis, und eines des Geistes.
lue.
"Gravity". Noch im Kino.
Der beste deutsche Film.
Es ist keine Kulisse, die man in Edgar Reitz' "Anderer Heimat" betritt, es ist eine kleine Welt im Winkel der großen, in der sich im Jahr 1842 die Revolution zusammenballt - aber im Hunsrückdorf Schabbach gibt es keine Revolutionen, es herrscht das ewige Gleichmaß der Jahreszeiten, der Wechsel von Hunger, Krankheit, Plackerei und kurzem Glück, und in dem Blick, mit dem Reitz das alles betrachtet, liegt das eigentlich Revolutionäre dieses Films. Jakob Simon, der Held, will unbedingt weg von hier, nach Amerika; vor seinem Auge glüht die Welt, aus der er sich wegsehnt, noch einmal auf. Und dann ist er es, der bleiben muss: der Heimatgefangene. Der Erzähler. Eine der schönsten Figuren des deutschen Kinos.
kil.
"Die andere Heimat. Chronik einer Sehnsucht" von Edgar Reitz. Die DVD erscheint im April.
Der erfolgreichste und lustigste deutsche Film.
Eigentlich eher etwas für Teenager, die mit Witzen aus den unteren Bereichen von Geist und Körper noch keine Schwierigkeiten haben, entpuppte sich "Fack ju Göhte" auch für Zweifler an deutschen Komödien als ein großer Spaß. Und offenbar gingen viele von ihnen hin, um mal zu schauen. Denn nach nur wenigen Wochen wurde der Film der meistgesehene des Jahres in deutschen Kinos. Das lehrt uns mehrerlei: wie heftig es die Jugend ins Kino zieht, zum einen; dass deutscher Humor nicht immer peinlich ist, zum anderen; dass deutscher Humor auch da, wo er eigentlich peinlich ist, zum Brüllen sein kann. Und schließlich, dass deutsche Filme im Kino erfolgreich sein können.
lue.
"Fack ju Göhte" von Bora Dagtekin.
Seit Wochen in vielen Kinos.
Der ergreifendste Science-Fiction-Moment.
Bildschirm oder Leinwand? Zum fünfzigsten Geburtstag der kompliziertesten, oft witzigsten, sicher besten Science-Fiction-Serie der Fernsehgeschichte fand die BBC, dass man im Kino schöner feiert als im Wohnzimmer. Der Schlüssel zum Festtagsfilm "Day of the Doctor" war eine andere Leinwand - ein Ölbild, freilich ein dreidimensionales, in das die erzählte Geschichte frech hineingriff und da so viele Schätze fand, dass das seit Dekaden reichste Jahr für Kino-Weltraumopern ("Oblivion", "Ender's Game", "Star Trek: Into Darkness") daneben glatt verblasste. David Tennant durfte noch einmal den Doctor spielen, ja sogar seinen unvergesslichen Abschiedssatz von 2009 wiederholen. Selbst die unters Saalpublikum gemischten Roboter weinten vor Glück.
dda.
The Day of the Doctor, bereits auf DVD erhältlich.
Der beste Dokumentarfilm.
Auf die Idee muss einer erst mal kommen: In Indonesien einige der Haupttäter der Massaker an als "Kommunisten" denunzierten Regimegegnern in den Jahren 1965 /66 aufzusuchen, die als Helden gefeiert heute noch mitten in der Gesellschaft wohnen, unbehelligt von jeder Justiz - und mit ihnen einen Dokumentarfilm über ihre Verbrechen zu drehen. Und zwar dergestalt, dass sie ihre Taten filmisch nachstellen, als Regisseure, manchmal pantomimisch als Darsteller ihrer selbst, andere Male in Kostüm und gruseligem Make-up, wenn sie ihre eigenen Opfer spielen. All diese grausamen Männer sind vom Kino geprägt, und alle stilisieren sich im Stil von Gangsterfilmen. "The Act of Killing" von Joshua Oppenheimer zeigt die Macht des Kinos in vielfach gebrochener Weise nicht nur über seine Figuren, sondern auch über uns, die wir dem Film mit weit aufgerissenen Augen folgen und kaum zu glauben vermögen, was wir da sehen. Ausführende Produzenten waren die zwei Giganten des eigenwilligen Dokumentarfilms, Werner Herzog und Errol Morris. Der Europäische Filmpreis in der Kategorie Dokumentarfilm kürzlich zeigt die verschlungenen Weg der Produktionsgelder.
lue.
"The Act of Killing" von Joshua Oppenheimer. 2012. Auf DVD in Englisch/Französisch erhältlich.
Der beste Animationsfilm.
In einem Genre, das weiter boomt, wie gerade der immense Erfolg von Disneys "Eisprinzessin" beweist, ist jeder europäische Einbruch in die Phalanx amerikanischer Erfolge ein Grund zur Freude. Nun wird der tschechische Trickfilm "Alois Nebel" keine Zuschauerrekorde brechen, aber knüpft mit seiner konsequent schwarzweißen Bildsprache und ungewöhnlichen optischen Effekten an große Kinotraditionen an. Auch die Handlung reicht zurück bis 1945 und nimmt einen sehr heiklen Moment der Geschichte auf. Nächstes Jahr werden wir sehen, ob und wie der japanische Altmeister Hayao Miyazaki in "The Wind Rises", seinem angeblich letzten Animationsfilm, dasselbe Problem so souverän zu lösen versteht.
apl.
"Alois Nebel" von Tomás Lunák. Tschechien 2011, bei uns jetzt in ausgewählten Kinos zu sehen.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die meisten der als Blockbuster geplanten Filme des Jahres wurden Flops. Dafür entfaltete sich jenseits der riesigen Budgets ein phantastischer Reichtum mit erzählerischer Wucht und Bildermacht, dass die Kinos bebten.
Der überraschendste Film.
Wer die Vorgeschichte verfolgt hatte, die Besetzungsprobleme für die Hauptrolle, die dann vermeintlich als vierte oder fünfte Wahl Sandra Bullock übernahm, und wer die Flops des Sommers an sich vorbeiziehen sah, musste für Alfonso Cuarón und sein Zwei-Personen-Himmelskino heftig fürchten. Grundlos, wie sich herausstellte. Cuarón, der behauptet, er hätte immer Filmemacher oder Astronaut werden wollen, hat begriffen, was einzig zählt in der Schwerelosigkeit: dass es keinen sicheren Boden gibt und was das heißt im Kino in 3D - im Sessel schweben, aber wie auf Zehenspitzen. Es gibt keinen Halt, auch in den Fetzen von Geschichte nicht, die den Figuren als Hintergrund mitgegeben werden. Man könnte auch sagen: keinen sicheren Blickwinkel, aus dem wir uns die Sache ansehen. Das Kameraauge, wenn von dem noch zu sprechen ist bei dieser Masse digitaler Daten, die das alles zustande bringen, ist kein Erzähler mehr, sondern fällt mit uns in den Raum. Ein Körpererlebnis, und eines des Geistes.
lue.
"Gravity". Noch im Kino.
Der beste deutsche Film.
Es ist keine Kulisse, die man in Edgar Reitz' "Anderer Heimat" betritt, es ist eine kleine Welt im Winkel der großen, in der sich im Jahr 1842 die Revolution zusammenballt - aber im Hunsrückdorf Schabbach gibt es keine Revolutionen, es herrscht das ewige Gleichmaß der Jahreszeiten, der Wechsel von Hunger, Krankheit, Plackerei und kurzem Glück, und in dem Blick, mit dem Reitz das alles betrachtet, liegt das eigentlich Revolutionäre dieses Films. Jakob Simon, der Held, will unbedingt weg von hier, nach Amerika; vor seinem Auge glüht die Welt, aus der er sich wegsehnt, noch einmal auf. Und dann ist er es, der bleiben muss: der Heimatgefangene. Der Erzähler. Eine der schönsten Figuren des deutschen Kinos.
kil.
"Die andere Heimat. Chronik einer Sehnsucht" von Edgar Reitz. Die DVD erscheint im April.
Der erfolgreichste und lustigste deutsche Film.
Eigentlich eher etwas für Teenager, die mit Witzen aus den unteren Bereichen von Geist und Körper noch keine Schwierigkeiten haben, entpuppte sich "Fack ju Göhte" auch für Zweifler an deutschen Komödien als ein großer Spaß. Und offenbar gingen viele von ihnen hin, um mal zu schauen. Denn nach nur wenigen Wochen wurde der Film der meistgesehene des Jahres in deutschen Kinos. Das lehrt uns mehrerlei: wie heftig es die Jugend ins Kino zieht, zum einen; dass deutscher Humor nicht immer peinlich ist, zum anderen; dass deutscher Humor auch da, wo er eigentlich peinlich ist, zum Brüllen sein kann. Und schließlich, dass deutsche Filme im Kino erfolgreich sein können.
lue.
"Fack ju Göhte" von Bora Dagtekin.
Seit Wochen in vielen Kinos.
Der ergreifendste Science-Fiction-Moment.
Bildschirm oder Leinwand? Zum fünfzigsten Geburtstag der kompliziertesten, oft witzigsten, sicher besten Science-Fiction-Serie der Fernsehgeschichte fand die BBC, dass man im Kino schöner feiert als im Wohnzimmer. Der Schlüssel zum Festtagsfilm "Day of the Doctor" war eine andere Leinwand - ein Ölbild, freilich ein dreidimensionales, in das die erzählte Geschichte frech hineingriff und da so viele Schätze fand, dass das seit Dekaden reichste Jahr für Kino-Weltraumopern ("Oblivion", "Ender's Game", "Star Trek: Into Darkness") daneben glatt verblasste. David Tennant durfte noch einmal den Doctor spielen, ja sogar seinen unvergesslichen Abschiedssatz von 2009 wiederholen. Selbst die unters Saalpublikum gemischten Roboter weinten vor Glück.
dda.
The Day of the Doctor, bereits auf DVD erhältlich.
Der beste Dokumentarfilm.
Auf die Idee muss einer erst mal kommen: In Indonesien einige der Haupttäter der Massaker an als "Kommunisten" denunzierten Regimegegnern in den Jahren 1965 /66 aufzusuchen, die als Helden gefeiert heute noch mitten in der Gesellschaft wohnen, unbehelligt von jeder Justiz - und mit ihnen einen Dokumentarfilm über ihre Verbrechen zu drehen. Und zwar dergestalt, dass sie ihre Taten filmisch nachstellen, als Regisseure, manchmal pantomimisch als Darsteller ihrer selbst, andere Male in Kostüm und gruseligem Make-up, wenn sie ihre eigenen Opfer spielen. All diese grausamen Männer sind vom Kino geprägt, und alle stilisieren sich im Stil von Gangsterfilmen. "The Act of Killing" von Joshua Oppenheimer zeigt die Macht des Kinos in vielfach gebrochener Weise nicht nur über seine Figuren, sondern auch über uns, die wir dem Film mit weit aufgerissenen Augen folgen und kaum zu glauben vermögen, was wir da sehen. Ausführende Produzenten waren die zwei Giganten des eigenwilligen Dokumentarfilms, Werner Herzog und Errol Morris. Der Europäische Filmpreis in der Kategorie Dokumentarfilm kürzlich zeigt die verschlungenen Weg der Produktionsgelder.
lue.
"The Act of Killing" von Joshua Oppenheimer. 2012. Auf DVD in Englisch/Französisch erhältlich.
Der beste Animationsfilm.
In einem Genre, das weiter boomt, wie gerade der immense Erfolg von Disneys "Eisprinzessin" beweist, ist jeder europäische Einbruch in die Phalanx amerikanischer Erfolge ein Grund zur Freude. Nun wird der tschechische Trickfilm "Alois Nebel" keine Zuschauerrekorde brechen, aber knüpft mit seiner konsequent schwarzweißen Bildsprache und ungewöhnlichen optischen Effekten an große Kinotraditionen an. Auch die Handlung reicht zurück bis 1945 und nimmt einen sehr heiklen Moment der Geschichte auf. Nächstes Jahr werden wir sehen, ob und wie der japanische Altmeister Hayao Miyazaki in "The Wind Rises", seinem angeblich letzten Animationsfilm, dasselbe Problem so souverän zu lösen versteht.
apl.
"Alois Nebel" von Tomás Lunák. Tschechien 2011, bei uns jetzt in ausgewählten Kinos zu sehen.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main