Im Mittelpunkt dieses epischen Meisterwerks steht Omar Sharif, der die Titelrolle in dieser vielfach ausgezeichneten Produktion Dr. Schiwago spielt. Der britische Regisseur David Lean versammelte eine internationale Starbesetzung für diese dramatische Liebesgeschichte, die vor dem Hintergrund der russischen Oktoberrevolution erzählt wird. Die mehrere Jahrzehnte umspannende Liebesgeschichte kombiniert traditionelle Elemente des historischen Dramas mit stark emotionalen Handlungssträngen.
Bei der OSCAR-Verleihung 1965 erhielt David Leans Werk fünf Auszeichnungen (u.a. beste Kamera), die dem Film auf Anhieb einen Platz in der Filmgeschichte sicherten.
Bei der OSCAR-Verleihung 1965 erhielt David Leans Werk fünf Auszeichnungen (u.a. beste Kamera), die dem Film auf Anhieb einen Platz in der Filmgeschichte sicherten.
Bonusmaterial
- Audiokommentar - DokumentationFrankfurter Allgemeine ZeitungIm Reich von Väterchen Frost: "Doktor Schiwago"
Dies ist die Sorte Film, bei der stets betrauert wird, dass sie leider nicht mehr gemacht werde. Es ist aber auch die Sorte Film, die man besser zur Entstehungszeit oder wenigstens an einem verregneten Kindheitssonntag gesehen haben sollte, um diese Trauer auch wirklich empfinden zu können. Wenn man "Doktor Schiwago" aus unerklärlichen Gründen erst heute sieht, läuft man Gefahr, die Inbrunst, mit der David Leans Epos geliebt wurde und wird, nicht mehr so ganz nachvollziehen zu können.
Zweihundert Minuten ganz großes Schicksalsgemälde, Krieg und Russische Revolution und die ganzen Albträume, die darauf folgten, unsterblich geworden durch Maurice Jarres Musik, die in "Laras Thema" gipfelt - das ist natürlich von einem nicht unbeträchtlichen epischen Atem, aber schon auch von einer bemerkenswerten Schlichtheit. Und das bezieht sich nicht auf historische Verkürzungen, sondern auf die hölzernen Dialoge, die frei von jeglichem Esprit sind, und auf das Spiel der Hauptdarsteller Omar Sharif und Julie Christie, die zweifellos sehr schön anzuschauen sind, aber sich weitgehend darauf beschränken, ihre braunen und blauen Augen so in die Kamera zu halten, dass sie vielsagend schimmern oder strahlen.
Es ist schon klar, dass gegen die Tränen, die über dieser vergeblichen Liebe vergossen wurden, kein Kraut gewachsen ist, und man möchte ja auch niemandem seine lieben Erinnerungen vermiesen, aber gerade das vermeintliche Herz des Films, die Beziehung zwischen den Liebenden, wirkt heute eigentümlich flau und statuarisch. Wenn Omar Sharif etwa Julie Christie nach langer Zeit wiedersieht und ihr eröffnet, dass ihr Mann keineswegs im Krieg gefallen ist, plaudern die beiden fröhlich weiter, als habe er eine Bemerkung übers Wetter gemacht. Was die beiden aneinander finden, außer dass sie tatsächlich aussieht wie ein Wesen von einem anderen Stern, wird nie wirklich ausgespielt. Die einzig komplexe Figur ist eigentlich Alec Guinness, aber der steht als Erzähler nur am Rande.
Warner Home Video hat den Film zum 45-jährigen Jubiläum noch mal aufgemöbelt, damit er auf Bluray in voller Größe erstrahlt, es gibt ihn aber auch als Special-Edition auf DVD. (malt)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Dies ist die Sorte Film, bei der stets betrauert wird, dass sie leider nicht mehr gemacht werde. Es ist aber auch die Sorte Film, die man besser zur Entstehungszeit oder wenigstens an einem verregneten Kindheitssonntag gesehen haben sollte, um diese Trauer auch wirklich empfinden zu können. Wenn man "Doktor Schiwago" aus unerklärlichen Gründen erst heute sieht, läuft man Gefahr, die Inbrunst, mit der David Leans Epos geliebt wurde und wird, nicht mehr so ganz nachvollziehen zu können.
Zweihundert Minuten ganz großes Schicksalsgemälde, Krieg und Russische Revolution und die ganzen Albträume, die darauf folgten, unsterblich geworden durch Maurice Jarres Musik, die in "Laras Thema" gipfelt - das ist natürlich von einem nicht unbeträchtlichen epischen Atem, aber schon auch von einer bemerkenswerten Schlichtheit. Und das bezieht sich nicht auf historische Verkürzungen, sondern auf die hölzernen Dialoge, die frei von jeglichem Esprit sind, und auf das Spiel der Hauptdarsteller Omar Sharif und Julie Christie, die zweifellos sehr schön anzuschauen sind, aber sich weitgehend darauf beschränken, ihre braunen und blauen Augen so in die Kamera zu halten, dass sie vielsagend schimmern oder strahlen.
Es ist schon klar, dass gegen die Tränen, die über dieser vergeblichen Liebe vergossen wurden, kein Kraut gewachsen ist, und man möchte ja auch niemandem seine lieben Erinnerungen vermiesen, aber gerade das vermeintliche Herz des Films, die Beziehung zwischen den Liebenden, wirkt heute eigentümlich flau und statuarisch. Wenn Omar Sharif etwa Julie Christie nach langer Zeit wiedersieht und ihr eröffnet, dass ihr Mann keineswegs im Krieg gefallen ist, plaudern die beiden fröhlich weiter, als habe er eine Bemerkung übers Wetter gemacht. Was die beiden aneinander finden, außer dass sie tatsächlich aussieht wie ein Wesen von einem anderen Stern, wird nie wirklich ausgespielt. Die einzig komplexe Figur ist eigentlich Alec Guinness, aber der steht als Erzähler nur am Rande.
Warner Home Video hat den Film zum 45-jährigen Jubiläum noch mal aufgemöbelt, damit er auf Bluray in voller Größe erstrahlt, es gibt ihn aber auch als Special-Edition auf DVD. (malt)
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