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Der exzentrische Filmemacher Edward D. Wood Jr. (Johnny Depp) möchte als Hollywood-Regisseur Filmgeschichte schreiben. Es gibt da nur ein klitzekleines Problem: Er ist hoffnungslos untalentiert! Doch seine Leidenschaft für den Film ist grenzenlos und somit sieht Ed Wood über dieses kleine Detail großzügig hinweg. In primitiven Pop-Kulissen und mit einer mehr als skurrilen Schauspieltruppe dreht er unbeirrt Horror- und Science-Fiction-Billigproduktionen, die zu der Zeit bei den Kritikern und beim Publikum auf wenig Verständnis stoßen. Mit Stummfilmstar und Dracula-Legende Bela Lugosi (Martin…mehr

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Produktbeschreibung
Der exzentrische Filmemacher Edward D. Wood Jr. (Johnny Depp) möchte als Hollywood-Regisseur Filmgeschichte schreiben. Es gibt da nur ein klitzekleines Problem: Er ist hoffnungslos untalentiert! Doch seine Leidenschaft für den Film ist grenzenlos und somit sieht Ed Wood über dieses kleine Detail großzügig hinweg. In primitiven Pop-Kulissen und mit einer mehr als skurrilen Schauspieltruppe dreht er unbeirrt Horror- und Science-Fiction-Billigproduktionen, die zu der Zeit bei den Kritikern und beim Publikum auf wenig Verständnis stoßen. Mit Stummfilmstar und Dracula-Legende Bela Lugosi (Martin Landau) möchte Ed Wood sein Meisterwerk verwirklichen, doch sicher unüberwindbare Hindernisse stellen sich ihm in den Weg ...

Bonusmaterial

- Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of: Ed Wood - Der schlechtesten Regisseurs aller Zeiten! - Audio Kommentar von Regisseur Tim Burton; Schauspielern; Drehbuchautoren; Kameramann und Kostümdesigner - Das Setdesign: Fliegende Untertassen über Hollywood - Männer in Frauenkleidern - Martin Landau als Bela Lugosi
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.07.1995

Liebe zu Angorapullis
Und zum Kino: Tim Burton setzt Ed Wood ein Denkmal: "Ed Wood"

Ed Wood war ein Stümper. Doch er war begeistert vom Kino, und wenn man ihn ließ, das heißt, wenn es ihm gelang, Geld aufzutreiben - bei einem Sexfilmproduzenten, bei den Baptisten, bei hoffnungsvollen Frauen, denen er eine Rolle versprach -, drehte er einige miserable und recht merkwürdige Filme, denen man heute noch beim Gleiten durchs nächtliche Fernsehprogramm begegnen kann. Sie handeln von Karl, dem schrecklichen Schneemenschen, der aus dem Zirkus entkommt, woraufhin eine Reihe grauenvoller Morde geschieht; oder von zwei Außerirdischen, die Leichen stehlen; von einem Mann, der eine Frau sein will; von Sexsklaven und Monstern, Vampirismus und Nekrophilie. "Plan 9 from Outer Space" und "Glen or Glenda" sind die bekanntesten dieser Schundfilme, und obwohl in einigen von ihnen der beste Dracula-Darsteller der Kinogeschichte auftritt - Bela Lugosi lange nach dem Ende seiner Karriere -, haben sie kaum einen Reiz. Aber Ed Wood, ihr Regisseur, Autor, Mitspieler und Produzent, wurde dennoch berühmt, wenn auch erst nach seinem Tod im Jahr 1978, und als "schlechtester Filmregisseur aller Zeiten" (F.A.Z. vom 12. Juli).

Tim Burton ist kein Stümper. Auch er ist begeistert vom Kino, und weil diese Begeisterung ebenso wie bei Ed Wood durch den frühen Konsum von Horrorschockern wie "Dracula" gezeugt wurde, und weil er, der erfolgreiche Regisseur von "Batman", "Beetlejuice" und "Edward mit den Scherenhänden", den künstlerisch und kommerziell Gescheiterten für seine unbedingte Liebe zum Kino bewundert, hat er die Geschichte von Ed Wood verfilmt: "Ed Wood", ein Film der neunziger Jahre im Schwarzweiß der fünfziger, ausgestattet mit großem Etat und gespielt von einem Ensemble, das die Stars Johnny Depp und Martin Landau anführen.

"Ed Wood" erzählt vom Leben und von der Arbeit des Kinoenthusiasten mit großer Sympathie für den Unbegabten, dessen Phantasie, soweit es um die Filmgeschichten ging, von denen er träumte, überaus beschränkt war, während sie bei der Organisation von Requisiten, Geld und Darstellern aufblühte. Die Neigung Ed Woods, sich in Damenwäsche und in die Angorapullover seiner Freundinnen zu zwängen - eine Neigung, der Johnny Depp in der Titelrolle nur etwas widerwillig nachzugeben scheint -, wirkt kaum weniger skurril als seine Idee, dem vom Morphium und Alkohol zerstörten Altstar Lugosi - Martin Landau verkörpert ihn grausig realistisch - ein Comeback in einem Transvestitenfilm zu ermöglichen. Doch trotz der großartigen Vorlage, die Ed Woods seltsames und in gewisser Weise tragisches Leben und Scheitern in Hollywood abgibt, trotz eines komfortablen Budgets, des professionellen Stabs, der attraktiven Besetzung und schließlich trotz seiner eigenen Talente ist es Tim Burton nicht gelungen, mehr aus "Ed Wood" zu machen als ein teures Plagiat billiger Ausschußware.

Die Kulissen, in denen Ed Wood seine Filme ohne Proben zumeist in vier bis sieben Tagen abgedrehte, waren Plunder und aus einer Menge Pappmaché zusammengehauen. Tobte der Sturm über einem Friedhof - eine beliebte Szene seiner Filme, in denen immer wieder monströse Leichen aus ihren Gräbern stiegen -, fielen die Grabsteine aus Pappe um, obwohl sie nur die Brise aus einem alten Ventilator streifte. Fliegende Untertassen waren angemalte Suppenteller, die an Schnüren durchs Bild gezogen wurden, klapprige Schreibtische die Kommandozentralen der Außerirdischen, die nach der Weltherrschaft strebten. All dies hat Tim Burton von seinen Ausstattern unter Leitung von Tom Duffield mit großem Aufwand nachbauen lassen - und damit dem Dilettantismus auch noch den kleinen Rest Poesie ausgetrieben, den Ed Woods Begeisterung fürs eigene Werk ihm noch verlieh. Am schlechtesten Filmregisseur aller Zeiten ist Tim Burton, einer der professionellsten der Gegenwart, gescheitert. VERENA LUEKEN

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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