Der reiche Exzentriker Phileas Fogg schließt mit dem Ingenieur Andrew Stuart, den Bankiers John Sullivan und Samuel Fallentin, dem Brauer Thomas Flanagan und Walther Ralph, einem Administrator der Bank von England eine Wette über 20 000 GBP, dass er es schafft die Welt in 80 Tagen einmal zu runden,
und am Samstags, dem 21. Dezember um acht Uhr fünfundvierzig Minuten Abends wieder in London im…mehrDer reiche Exzentriker Phileas Fogg schließt mit dem Ingenieur Andrew Stuart, den Bankiers John Sullivan und Samuel Fallentin, dem Brauer Thomas Flanagan und Walther Ralph, einem Administrator der Bank von England eine Wette über 20 000 GBP, dass er es schafft die Welt in 80 Tagen einmal zu runden, und am Samstags, dem 21. Dezember um acht Uhr fünfundvierzig Minuten Abends wieder in London im Reformclub zu sein. Zusammen mit seinem neu eingestellten Diener Jean Passepartout macht sich Fogg noch am gleichen Abend auf die Reise.
In 80 Tagen um die Welt dürfte wohl einer der meistverfilmten Romane von Jules Verne sein und ich gebe zu, ich habe schon einige Versionen dieser Geschichte als Film gesehen. Diese jedoch, aus dem Jahr 1956, unter der Regie von Michael Anderson ist eine derjenigen, die dem Buch am nächsten sind und die man mit gutem Gewissen als Literaturverfilmung bezeichnen kann.
Natürlich gibt es Änderungen, bzw. in diesem Fall Ausschmückungen, denn für 184 Minuten Laufzeit, scheint das Buch nicht genug Stoff zu liefern. So gibt es Szenen, in denen Passepartout sich in der Arbeitsagentur um den Hob bei Fogg bewirbt, einer Ballonfahrt von UK nach Spanien und eine leider sehr langatmige Episode in Spanien, mit einem noch langatmigeren, und total unnötigen Stierkampf. Den hinzuerfundenen Szenen fehlt es an Vernes Tempo, sie schleppen sich zeitweise und fallen dadurch auch ein wenig unangenehm auf. Passepartout scheint in diesem Film eher Spanier als Franzose zu sein, auch bucht Fogg einen Großteil der Reise einfach bei Thomas Cook.
Obwohl es wirklich sehr viele Freilandaufnahmen gibt, wurde teilweise mit Studioaufnahmen ergänzt, diese fallen auch durch eine sehr starke Studioatmosphäre teils unangenehm auf, eben weil die Freilandaufnahmen so viel besser sind.
Die Besetzung ist sehr gelungen. David Niven ist neben Pierce Brosnan meine liebste Besetzung des Phileas Fogg, Cantinflas ist OK als Passepartout. Shirley MacLaine als Princess Aouda ist jedoch für mich eine Fehlbesetzung. Sie sieht nicht indisch aus, sie verhält sich nicht indisch, gab es damals keine amerikanischen Inder oder indischen Schauspieler?
Die deutsche Synchronisation in einigen Nebenrollen ist steif und eher schlecht, insgesamt jedoch eine wirklich sehr gelungene Verfilmung, die nahe an der literarischen Vorlage bleibt. Sehr charmant und kein bischen angestaubt.