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Er hat einen Plan, und dieses Mal muss er wirklich ferpekt sein! Der von Frauen wie Männern verehrte Starverkäufer Rafael mutiert zum Tier, als er bei der anstehenden Beförderung zum Abteilungsleiter eines Megakaufhauses übergangen wird. Ein unliebsamer Kollege muss dran glauben. Für den wortgewandten Schürzenjäger nur ein kleines Malheur, wäre da nicht Mauerblümchen Lourdes. Sie ist dank ihres Aussehens die Einzige, die von Rafael noch nicht "beglückt" wurde. Gegen einen Liebesdienst hilft sie ihm jedoch beim Leichenentsorgen. Dies ist allerdings ein Pakt mit dem Teufel. „Crimen Ferpecto“…mehr

Produktbeschreibung
Er hat einen Plan, und dieses Mal muss er wirklich ferpekt sein! Der von Frauen wie Männern verehrte Starverkäufer Rafael mutiert zum Tier, als er bei der anstehenden Beförderung zum Abteilungsleiter eines Megakaufhauses übergangen wird. Ein unliebsamer Kollege muss dran glauben. Für den wortgewandten Schürzenjäger nur ein kleines Malheur, wäre da nicht Mauerblümchen Lourdes. Sie ist dank ihres Aussehens die Einzige, die von Rafael noch nicht "beglückt" wurde. Gegen einen Liebesdienst hilft sie ihm jedoch beim Leichenentsorgen. Dies ist allerdings ein Pakt mit dem Teufel. „Crimen Ferpecto“ strotzt nur so vor der Lust an der menschlichen Schwäche und zeigt einmal mehr, wieso Álex de la Iglesia die spanische Antwort auf Quentin Tarantino ist.

Bonusmaterial

- Kinotrailer - Making Of - Interviews - Deleted Scenes - Audiokommentar von Alex de la Iglesia - Bildergalerie
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.05.2005

Konkurrenz in der Umkleidekabine
Als Latin Lover im Schlußverkauf: Álex de la Iglesias Filmkomödie "Ein ferpektes Verbrechen"

Das Kaufhaus "yeyo's" in Madrid enthält, wie alle großen Warentempel, eine ganze Welt. Vom Pelzmantel bis zur exotischen Delikatesse, von Intimwäsche bis zur Kettensäge steht alles bereit für Unternehmungen jeder Art. Das private Leben findet in den Umkleidekabinen statt, der Feierabend manchmal auch. Rafael, Leiter der Damenoberbekleidung, verbringt seine Tage und Nächte im Kaufhaus. Jeden Abend wartet ein neues Mädchen auf ihn. Auf dem Weg in die Bettenabteilung plündern die beiden rasch noch die Feinkostregale. Der Nachtwächter nimmt sein Schweigegeld mit einer Geste der Kumpanei, die ihm nicht zusteht.

Denn Rafael (Guillermo Toledo) ist als Macho konkurrenzlos und als Verkäufer perfekt. Seiner Beförderung steht nur noch der alte Don Antonio im Weg, der für die erotischen Eskapaden von Rafael wenig Sinn hat - um so mehr jedoch für den Sound der Registrierkassen. Passenderweise stirbt Don Antonio in einer Umkleidekabine einen gewaltsamen Tod, an dem Rafael nicht unbeteiligt ist, ohne daß er im strengen Sinn einen Mord beginge. Er hat nur plötzlich den Konkurrenten als Leiche herumliegen, wenige Minuten bevor sich die Türen von "yeyo's" für einen neuen Einkaufstag öffnen.

Mit dieser Herausforderung beginnt Álex de la Iglesias spanische Filmkomödie "Ein ferpektes Verbrechen". Der Kalauer im Titel deutet an, daß es sich in Wirklichkeit um einen ins Groteske gewendeten Thriller handelt. Denn Rafael bleibt bei seinem fatalen Streit mit Don Antonio nicht unbemerkt. Lourdes, ein unansehnliches Mädchen aus der Parfümabteilung, schmachtet schon lange für den eleganten Mann. Nun ist ihre Stunde gekommen. Sie schafft Rafael die Leiche vom Hals (dabei beweist sie einige Kenntnis des Metzgerhandwerks) und verschafft ihm damit den Posten als unumschränkten König seiner Etage. Aber Rafael ist nicht mehr er selbst. Seine Beziehung zu Lourdes (Mónica Cervera) gründet nicht auf wechselseitiger Attraktion, sondern auf dem Geheimnis, das sie teilen. Er ist ausgeliefert, er muß sich heiraten lassen, und - ultimative Demütigung des Frauenhelden - er lernt sogar seine Schwiegereltern kennen.

Bei dieser Destruktion eines Machos läßt sich Álex de la Iglesia nichts entgehen. Er inszeniert ausgeklügelten Slapstick-Suspense dort, wo Rafael zu einem bis auf eine letzte, kleine Hebelwirkung erfolgreichen Befreiungsschlag ausholt. Selbst der tote Don Antonio bekommt einen Auftritt als Geist. Dies ist nicht mehr die kleine Welt des Nippes-Konsums, die Ernst Lubitsch in seiner klassischen Hollywood-Komödie "Shop Around the Corner" beschworen hatte. Dort wird der Verführer am Ende entlassen, weil er das Geschäft (und die Liebe) stört. Álex de la Iglesia aber reißt eine ganze Welt in den Abgrund, den Rafael für sein perfektes Verbrechen öffnet. Der Latin Lover ist ein Auslaufmodell, das hier schon mit Rabatt feilgeboten wird.

"Ein ferpektes Verbrechen" ist ein Film auf dem Stand der achtziger Jahre, als Pedro Almodóvar "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs" drehte und das spanische Kino sich in seiner Frivolität gefiel. Persönlich knüpft Álex de la Iglesia an einen Film aus dem Jahr 2000 an: "La Comunidad" ("Allein unter Nachbarn") spielte in einem Mietshaus, enthielt ebenfalls eine Leiche und gefiel sich in seiner Morbidität wie nun auch "Ein ferpektes Verbrechen". Diese Welten reichen nicht weiter als bis zur Nasenspitze ihrer Figuren - wo der Narzißmus aufhört, beginnen die Entstellungen, als deren versierter Verkäufer sich Álex de la Iglesia erweist.

BERT REBHANDL

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