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Nach Abschluss der Polizeischule fängt Antoine (Jalil Lespert) begeistert bei der Pariser Kriminalpolizei an. Er ist in der Einheit von Caroline Vaudieu (Nathalie Baye), die nach zwei Jahren Pause und einem Alkoholentzug nichts von ihrer Anerkennung bei d
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DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten

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Produktbeschreibung
Nach Abschluss der Polizeischule fängt Antoine (Jalil Lespert) begeistert bei der Pariser Kriminalpolizei an. Er ist in der Einheit von Caroline Vaudieu (Nathalie Baye), die nach zwei Jahren Pause und einem Alkoholentzug nichts von ihrer Anerkennung bei d

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.09.2005

Filme von George Clooney und Xavier Beauvois in Venedig

Zum Charme des Festivals auf dem Lido hatte es immer gehört, daß zwischen Festivalpalast, Casinogebäude, Luxushotel und den dazwischen verstreuten Buden die Menge nach Herzenslust hin und her wandern konnte, daß sich im Flanieren entlang des Lungomare berufsbedingte Hektiker und neugierige Müßiggänger vermischten und das ganze Festival deutlich entspannter und durchlässiger wirkte als andere. Das ist fürs erste vorbei. Das Festivalgelände ist eine einzige Sicherheitsschleuse, und wer einen Film sehen möchte, fühlt sich, als ob er ein Flugzeug besteigen wollte. Andererseits geht es im Kino ohnehin um nichts anderes: der Schwerkraft des Alltags zu entfliehen und in andere Welten abzuheben.

In dem Gewimmel von Polizisten und Journalisten ist es nur folgerichtig, daß zwei der ersten Filme von der aufopferungsvollen Arbeit der Polizisten und Journalisten handelten: George Clooney hat "Good Night, And Good Luck" seinem Vater gewidmet, der dreißig Jahre lang Nachrichtenmann war; und Xavier Beauvois hat für "Le petit lieutenant" mehrere Monate in einer Mordkommisson verbracht. Beide bleiben so nah an der Realität, wie es Spielfilme eben zulassen.

George Clooney, der seine Karriere zwar dem Fernsehen verdankt, den Ruhm jedoch seiner Präsenz (und Intelligenz), befaßt sich nach seinem Regie-Erstling "Confessions of a Dangerous Mind" nun schon zum zweiten Mal mit der TV-Historie. Waren dort Wahn und Welt des Showmasters Chuck Berris sein Thema, so erzählt er diesmal von dem politischen Journalisten Ed Murrow, der in den Fünfzigern den wildgewordenen Kommunistenfresser McCarthy zur Strecke brachte. Clooney spielt diesmal auch selbst mit, aber inszeniert sich hinter spiegelnden Brillengläsern als Mann im Hintergrund und nimmt seine natürliche Ausstrahlung geradezu mutwillig zurück (unsere Abbildung). Das macht aber nichts, weil sein Film ohnehin die Teamarbeit feiert, denn Murrow konnte nur in dem Maße mutig sein, wie er sich auf seine Leute verlassen konnte. Trotzdem gelingt David Strathairn in der Hauptrolle eine bewegende Darstellung, weil er den Preis für die Zivilcourage sichtbar macht, die Nervosität, mit der sie erkauft ist, die Selbstzweifel, die sie mit sich bringt, der trockene Humor, mit dem sie sich panzert. Und Clooney hat einen Blick für das Durcheinander hinter den Kulissen des Politmagazins, vor allem aber für das Ineinander von Plan und Chaos. Mit Jazzstücken strukturiert er sein Material, das in elegantem Schwarzweiß gehalten ist, und so gelingt ihm ein packender Journalistenfilm und ein ergreifend aktuelles Plädoyer für das Fernsehen als Medium der Aufklärung.

Auch Beauvois betont das Teamwork, obwohl sein Hauptaugenmerk zwei Figuren gilt: einem jungen Polizeileutnant (Jail Lespert), der bei der Mordkommission anfängt, und einer erfahrenen Kommissarin (Nathalie Baye), die nach dem Tod ihres Sohnes und dem Abrutschen in den Alkohol dort wieder ihre Arbeit aufnimmt. Es gibt in "Petit Lieutenant" eine Unaufgeregtheit der Erzählung, die dieses Genre in Frankreich schon immer ausgezeichnet hat, und eine Verletzlichkeit der Figuren, die geradezu anrührend ist. Natürlich läuft es in beiden Filmen darauf hinaus, daß Polizisten und Journalisten auch nur Menschen sind. Immerhin eine Erkenntnis, die für weitere Begegnungen auf dem Festival womöglich hilfreich ist.

MICHAEL ALTHEN

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