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Eine italienische Hochzeit
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Die Donnini-Brüder, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihr Heimatland Italien verlassen haben, leben nun Ende der 50er Jahre in Australien auf dem Land. Die beiden könnten nicht gegensätzlicher sein: Der charmante und gutaussehende Gino verdreht jeder Frau den Kopf. Seine Freundin Connie möchte ihn lieber heute als morgen heiraten, aber der Tradition folgend sollte erst der ältere Bruder Angelo unter die Haube kommen. Der ist zurückhaltend, bodenständig und äußerlich nicht gerade ein Adonis. Angelo versucht schließlich sein Glück bei Signora Carmellina, die ihm eine Frau aus Italien vermitteln…mehr

Produktbeschreibung
Die Donnini-Brüder, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihr Heimatland Italien verlassen haben, leben nun Ende der 50er Jahre in Australien auf dem Land. Die beiden könnten nicht gegensätzlicher sein: Der charmante und gutaussehende Gino verdreht jeder Frau den Kopf. Seine Freundin Connie möchte ihn lieber heute als morgen heiraten, aber der Tradition folgend sollte erst der ältere Bruder Angelo unter die Haube kommen. Der ist zurückhaltend, bodenständig und äußerlich nicht gerade ein Adonis. Angelo versucht schließlich sein Glück bei Signora Carmellina, die ihm eine Frau aus Italien vermitteln soll. Aber seine sehnsuchtsvollen Briefe an die potenziellen Anwärterinnen kommen samt Foto immer wieder zurück. Da entschließt er sich, dem Schreiben an die sanfte Rosetta das Konterfei seines Bruders beizulegen. Mit durchschlagendem Erfolg: Das Mädchen aus Süditalien verliebt sich augenblicklich in das Bild des Unbekannten und macht sich auf den Weg nach Australien. Bei der Ankunft erwartet sie Angelo ...
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.08.2004

Kuß ohne Kitsch
Liebesfunkeln: Jan Sardis Film "Eine italienische Hochzeit"

Es gibt Menschen, die sind so sanft, daß sie ihre Umgebung zum Wahnsinn treiben. "Mein Bruder kann gar nicht sündigen, selbst wenn er es versuchen würde", sagt der Frauenheld Gino über den linkischen Angelo, und auch Pater Alfredo reagiert auf die dringende Bitte des jungen Mannes, der Priester möge ihm doch rasch die Beichte abnehmen, beinahe genervt: Was Angelo denn schon groß zu beichten habe, fragt er, das sei doch sicher nicht der Rede wert.

Die Rollen sind klar verteilt in Jan Sardis Film "Eine italienische Hochzeit". Die Geschichte der beiden ungleichen Brüder, die nach dem Zweiten Weltkrieg mit ihren Eltern von Italien aus nach Australien eingewandert sind und nun, Ende der fünfziger Jahre, ans Heiraten denken, verläuft so geradlinig, daß sich die Spannung für den Zuschauer vor allem aus der Frage speist, ob Drehbuch und Regie die Chuzpe besitzen, tatsächlich jenes herzwärmende Ende anzusteuern, das sich nach zehn Filmminuten abzeichnet. Der schüchterne Angelo nämlich, der als älterer Bruder heiraten muß, damit Gino seine Freundin Concetta ebenfalls vor den Altar führen kann, erhält immer nur Absagen, wenn er heiratswilligen Mädchen aus dem Mutterland sein Foto schickt. So fügt er seinem letzten Brief ein Bild seines Bruders bei, die schöne Rosetta antwortet denn auch zustimmend, und erst als ihr Schiff Australien erreicht, gesteht Angelo seiner Familie den Betrug. Rosetta allerdings hat sich längst in Ginos Foto verliebt, mehr noch: Sie hat bereits in Italien die unromantische Fernehe in eine farbige Romanze verwandelt, indem sie in einer Kladde die imaginierte Geschichte des ersten Kusses der beiden aufschrieb. Ihrer Beharrlichkeit ist der Fortgang der Handlung zu verdanken, und ihrem festen Willen zum großen Gefühl gehört ersichtlich die Sympathie der Schöpfer dieses Films. Wenn Rosetta in ihrer Liebeschronik schwärmt: "Die Arme meines Liebsten sind wie die Äste des Olivenbaums", dann findet diese kitschgefährdete Stillage ihr Pendant in erlesenen Naturbildern, schwelgerischer Musik und den - etwas in der eigenen Schönheit versunkenen - Gesichtern von Adam Garcia (Gino) und Amelia Warner (Rosetta).

Daneben erscheint Giovanni Ribisi als Angelo von kunstvoller, erst allmählich aufbrechender Verkniffenheit: Er hat sich eingerichtet in seiner Rolle als abgewiesener Verehrer, und seine moralische Integrität ist nichts, was er zu verbergen sucht. Den Hauptdarstellern gelingt es, den Stereotypen ihrer Rollen immer noch Nuancen abzugewinnen, ohne dabei die ästhetischen Prämissen des Films zu konterkarieren. Sie stellen sich ganz in den Dienst einer legendenhaften Erzählung, in der Liebe ohne Kompromisse, Partnerwahl ohne Unsicherheit und Freundschaft ohne Aufrechnung der geleisteten Opfer auskommt.

Weil all dies so stilsicher, bildgewaltig und aufs große Gefühl berechnet ist, weil die Detailaufnahmen das historische Dekor zum Funkeln bringen und selbst den Kaffeebogen aus einer Espressomaschine strahlen lassen, entgeht dieser charmante Film am Ende tatsächlich aller Kitschgefahr. Das ist bei diesem Sujet keine geringe Leistung.

TILMAN SPRECKELSEN

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