Episode 4-6
Die drei Priesterinnen von Muldoon führen Makoto und seine Gefährten zur verbotenen Insel. Doch der machtgierige Jinnai und die Armee des Bugrom-Imperiums sind ihnen heimlich gefolgt. Jinnai erweckt die Dämonengöttin Ifurita. Auf seinen Befehl soll sie Makoto töten und Roshtaria zerstören. Doch Makoto und Ifurita verbinden geheimnisvolle Erinnerungen. Um die Allianz zu retten, aktivieren die Priesterinnen das "Auge Gottes". Aber der Feind hat Prinzessin Fatora in seiner Gewalt und will so die Waffe entsiegeln. Erfüllt sich damit die Prophezeiung? Oder kann Makoto die Dämonengöttin auf seine Seite ziehen?
Die drei Priesterinnen von Muldoon führen Makoto und seine Gefährten zur verbotenen Insel. Doch der machtgierige Jinnai und die Armee des Bugrom-Imperiums sind ihnen heimlich gefolgt. Jinnai erweckt die Dämonengöttin Ifurita. Auf seinen Befehl soll sie Makoto töten und Roshtaria zerstören. Doch Makoto und Ifurita verbinden geheimnisvolle Erinnerungen. Um die Allianz zu retten, aktivieren die Priesterinnen das "Auge Gottes". Aber der Feind hat Prinzessin Fatora in seiner Gewalt und will so die Waffe entsiegeln. Erfüllt sich damit die Prophezeiung? Oder kann Makoto die Dämonengöttin auf seine Seite ziehen?
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Trailer von anderen Filmen - Kapitel- / Szenenanwahl - DVDconnector für PCFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.11.2007Zweifeln an der Ewigkeit der Ordnung
Sozialtragödie und Melodram: Fünf mexikanische Filme von Luis Buñuel
Luis Buñuel: "Mexico".
Alive. 5 DVDs: "Die Vergessenen"; "Susanna"; "Er"; "Abgründe der Leidenschaft"; "Das verbrecherische Leben des Archibaldo de la Cruz". Dokumentation. Booklet.
Es gibt wenig von Luis Buñuel auf dem deutschen DVD-Markt, und so ist diese Box mit fünf der zwanzig Filme, die er zwischen 1946 und 1964 in Mexiko gedreht hat, eine Pioniertat. Buñuels mexikanische Filme sind sehr unterschiedlich, sowohl im Genre wie in der Qualität, was daran liegt, dass es sich oft um Auftragsarbeiten handelte, die Buñuel annahm, weil er Geld brauchte. Allerdings, darauf war er stolz, hat er niemals moralische Kompromisse gemacht, das heißt, es gibt keinen einzigen Film, von dem er sich distanzieren würde. Einige liegen ihm halt nicht am Herzen, das ist alles. Die hier versammelten - das dokumentarhafte Sozialdrama "Die Vergessenen", das ironische Melodram "Susanna - Tochter des Lasters", die Literaturverfilmung "Abgründe der Leidenschaft" nach der "Sturmhöhe" von Emily Brontë, die Studie eines Paranoikers "Er" und die phantastische Geschichte des "Verbrecherischen Lebens des Archibaldo de la Cruz" - haben teilweise eine unübersehbare Nähe zu Hitchcocks Filmen, sowohl in ihrer bedrohlichen Atmosphäre wie in ihrem diabolischen Humor, und geben einen guten Überblick über die Vielfalt im Werk des Spaniers, der zum Zeitpunkt, als sie entstanden (zwischen 1950 und 1955), bereits die mexikanische Staatsbürgerschaft besaß.
Das rettete ihn möglicherweise davor, nach Vollendung der "Vergessenen" aus dem Land gewiesen zu werden. Dies forderte nämlich die konservative Presse, denn Buñuel hatte mit diesem Film ein Stück sozialer Wirklichkeit in Mexiko City rekonstruiert, von dem das Land nichts wissen wollte. Er zeigt verwahrloste Kinder, Jugendliche, die durch die Straßen streunen, Bettler angreifen, Invalide ausrauben, sich gegenseitig mit ungefederter Gewalt betrügen und verletzen und ermorden, wenn es sich ergibt, ohne Bewusstsein von Schuld. Er zeigt eine Stadt, in der Kinder vergeblich auf ihre Väter warten, in der Mütter ihren Söhnen nichts zu essen geben, in der Blinde junge Mädchen missbrauchen und die ehrlichen Absichten einer pädagogischen Anstalt so lächerlich wirken, als kämen sie aus dem Bilderbuch und fielen in eine gnadenlose Wirklichkeit. Der Regiepreis, den Buñuel hiermit bei den Filmfestspielen in Cannes gewann, änderte allerdings die Meinung der mexikanischen Öffentlichkeit. Plötzlich wollten alle den Film sehen, er wurde einer von Buñuels großen Erfolgen.
Bevor es so weit war, hatte allerdings auch der Produzent seine ängstlichen Momente und einen alternativen Schluss drehen lassen, der als Bonus beigefügt ist: einen optimistischen Ausklang statt eines hoffnungslosen Endes mit vielen Toten, der offenbar nur kurz zum Einsatz kam und Buñuels Ziel, den Optimismus der bürgerlichen Gesellschaft Mexikos zu brechen, unterlief.
"Susanna" ist dagegen ein leichtfüßiger Film, die bewusste Karikatur eines Hollywoodmelodrams um eine lasterhafte Blondine, die aus der Besserungsanstalt ausbricht, um auf einem nahen Hof erst den Vorarbeiter, dann den Gutsherrnsohn und schließlich den Patron zu verführen. Buñuel erzählt das mit überzogen drolliger Bildmetaphorik, etwa einer Spinne, die in der Zelle der Lasterhaften über ein Schattenkreuz kriecht, welches das vergitterte Fenster auf den Steinboden wirft, und lässt Susanna bei ihrem Eintritt in die bürgerliche Welt von einem Blitz erleuchten, als sei sie tatsächlich der Leibhaftige, den die Magd so fürchtet, wenn es donnert. In der Brontë-Verfilmung "Abgründe der Leidenschaft" hingegen ist der Teufel ein Mann, das Melodram deutlich ernster, der Schluss tatsächlich dramatisch, statt einer bösartigen Karikatur vom glücklichen Ausgang, mit der er "Susanna" enden lässt.
Buñuel nimmt die großen Gefühle ernst, er liebt ihre poetische Inszenierung, über die kleinen aber macht er sich lustig. Mit Röntgenaugen blickt er in die besseren Häuser, und was er sieht, ist entweder hochdramatisch und universell oder lächerlich und provinziell: Schmachten im Regen, Gefahr bei Gewitter, Gänsegackern zum Happy End.
Leider ist die Dokumentation "Un Buñuel Mexicano" von Emilio Maillé nicht besonders gut. Sie ist 1997 nicht mit Blick auf die vorliegende Filmauswahl gedreht worden und zeigt Ausschnitte aus Filmen, die man in der Box dann vermisst, etwa "Nazarin". Und zu denen, die hier versammelt sind, sagt sie wenig. Außerdem nähert sich Maillé seinem Gegenstand mit ungeheurer Ehrfurcht, die keine kritischen Fragen zulässt - obwohl Buñuel doch selbst sagt, der Zweifel sei die wichtigste Tugend. Diese Ehrfurcht hindert ihn jedoch nicht daran, Buñuels Mittel in einer Weise nachzuäffen, die an die Karikatur grenzt - extreme Zeitlupen benutzt er für banale Gänge, pompöse Orchestereinsätze zu Zooms auf Kapitelle oder Ansichten verhangener Himmel, langsame Überblendungen und so weiter, was alles in Dokumentationen wenig verloren hat. Viel lieber hätte man mehr von Buñuel selbst gesehen, der nur in wenigen Ausschnitten präsent ist, mehr gehört über seine Arbeit mit Schauspielern, seinen Machismo und seine Prüderie, von denen immer wieder die Rede ist, was angesichts seiner Filme dann doch überrascht.
Schön dagegen ist das Booklet, welches das Kapitel "Mein letzter Seufzer" aus Buñuels Autobiographie reproduziert. Dort liest man, wie sehr er das Drehbuch zur "Sturmhöhe" liebte, das er bereits 1930 mit Pierre Unik geschrieben hatte, und wie unglücklich er mit den Schauspielern war, und wenn er schreibt, "von den Problemen, die es dann bei den Dreharbeiten zu lösen gab, möchte ich lieber nicht erst sprechen", glaubt man in dieser höflichen Distanziertheit etwas von Buñuel zu verstehen, das eine ganze Stunde Dokumentation nicht hergab.
Die Rätselhaftigkeit, die über Buñuels Filmen liegt, ist in einer Anekdote aufgehoben. Im "Verbrecherischen Leben des Archibaldo de la Cruz" verbrennt der Titelheld eine Schaufensterpuppe, die der Schauspielerin Miroslava Stern nachgebildet war. Diese brachte sich nach den Dreharbeiten um und ließ sich einäschern. Die Welt, sagt Buñuel, wird immer absurder. Seine Filme wurden es im Folgenden auch.
VERENA LUEKEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Sozialtragödie und Melodram: Fünf mexikanische Filme von Luis Buñuel
Luis Buñuel: "Mexico".
Alive. 5 DVDs: "Die Vergessenen"; "Susanna"; "Er"; "Abgründe der Leidenschaft"; "Das verbrecherische Leben des Archibaldo de la Cruz". Dokumentation. Booklet.
Es gibt wenig von Luis Buñuel auf dem deutschen DVD-Markt, und so ist diese Box mit fünf der zwanzig Filme, die er zwischen 1946 und 1964 in Mexiko gedreht hat, eine Pioniertat. Buñuels mexikanische Filme sind sehr unterschiedlich, sowohl im Genre wie in der Qualität, was daran liegt, dass es sich oft um Auftragsarbeiten handelte, die Buñuel annahm, weil er Geld brauchte. Allerdings, darauf war er stolz, hat er niemals moralische Kompromisse gemacht, das heißt, es gibt keinen einzigen Film, von dem er sich distanzieren würde. Einige liegen ihm halt nicht am Herzen, das ist alles. Die hier versammelten - das dokumentarhafte Sozialdrama "Die Vergessenen", das ironische Melodram "Susanna - Tochter des Lasters", die Literaturverfilmung "Abgründe der Leidenschaft" nach der "Sturmhöhe" von Emily Brontë, die Studie eines Paranoikers "Er" und die phantastische Geschichte des "Verbrecherischen Lebens des Archibaldo de la Cruz" - haben teilweise eine unübersehbare Nähe zu Hitchcocks Filmen, sowohl in ihrer bedrohlichen Atmosphäre wie in ihrem diabolischen Humor, und geben einen guten Überblick über die Vielfalt im Werk des Spaniers, der zum Zeitpunkt, als sie entstanden (zwischen 1950 und 1955), bereits die mexikanische Staatsbürgerschaft besaß.
Das rettete ihn möglicherweise davor, nach Vollendung der "Vergessenen" aus dem Land gewiesen zu werden. Dies forderte nämlich die konservative Presse, denn Buñuel hatte mit diesem Film ein Stück sozialer Wirklichkeit in Mexiko City rekonstruiert, von dem das Land nichts wissen wollte. Er zeigt verwahrloste Kinder, Jugendliche, die durch die Straßen streunen, Bettler angreifen, Invalide ausrauben, sich gegenseitig mit ungefederter Gewalt betrügen und verletzen und ermorden, wenn es sich ergibt, ohne Bewusstsein von Schuld. Er zeigt eine Stadt, in der Kinder vergeblich auf ihre Väter warten, in der Mütter ihren Söhnen nichts zu essen geben, in der Blinde junge Mädchen missbrauchen und die ehrlichen Absichten einer pädagogischen Anstalt so lächerlich wirken, als kämen sie aus dem Bilderbuch und fielen in eine gnadenlose Wirklichkeit. Der Regiepreis, den Buñuel hiermit bei den Filmfestspielen in Cannes gewann, änderte allerdings die Meinung der mexikanischen Öffentlichkeit. Plötzlich wollten alle den Film sehen, er wurde einer von Buñuels großen Erfolgen.
Bevor es so weit war, hatte allerdings auch der Produzent seine ängstlichen Momente und einen alternativen Schluss drehen lassen, der als Bonus beigefügt ist: einen optimistischen Ausklang statt eines hoffnungslosen Endes mit vielen Toten, der offenbar nur kurz zum Einsatz kam und Buñuels Ziel, den Optimismus der bürgerlichen Gesellschaft Mexikos zu brechen, unterlief.
"Susanna" ist dagegen ein leichtfüßiger Film, die bewusste Karikatur eines Hollywoodmelodrams um eine lasterhafte Blondine, die aus der Besserungsanstalt ausbricht, um auf einem nahen Hof erst den Vorarbeiter, dann den Gutsherrnsohn und schließlich den Patron zu verführen. Buñuel erzählt das mit überzogen drolliger Bildmetaphorik, etwa einer Spinne, die in der Zelle der Lasterhaften über ein Schattenkreuz kriecht, welches das vergitterte Fenster auf den Steinboden wirft, und lässt Susanna bei ihrem Eintritt in die bürgerliche Welt von einem Blitz erleuchten, als sei sie tatsächlich der Leibhaftige, den die Magd so fürchtet, wenn es donnert. In der Brontë-Verfilmung "Abgründe der Leidenschaft" hingegen ist der Teufel ein Mann, das Melodram deutlich ernster, der Schluss tatsächlich dramatisch, statt einer bösartigen Karikatur vom glücklichen Ausgang, mit der er "Susanna" enden lässt.
Buñuel nimmt die großen Gefühle ernst, er liebt ihre poetische Inszenierung, über die kleinen aber macht er sich lustig. Mit Röntgenaugen blickt er in die besseren Häuser, und was er sieht, ist entweder hochdramatisch und universell oder lächerlich und provinziell: Schmachten im Regen, Gefahr bei Gewitter, Gänsegackern zum Happy End.
Leider ist die Dokumentation "Un Buñuel Mexicano" von Emilio Maillé nicht besonders gut. Sie ist 1997 nicht mit Blick auf die vorliegende Filmauswahl gedreht worden und zeigt Ausschnitte aus Filmen, die man in der Box dann vermisst, etwa "Nazarin". Und zu denen, die hier versammelt sind, sagt sie wenig. Außerdem nähert sich Maillé seinem Gegenstand mit ungeheurer Ehrfurcht, die keine kritischen Fragen zulässt - obwohl Buñuel doch selbst sagt, der Zweifel sei die wichtigste Tugend. Diese Ehrfurcht hindert ihn jedoch nicht daran, Buñuels Mittel in einer Weise nachzuäffen, die an die Karikatur grenzt - extreme Zeitlupen benutzt er für banale Gänge, pompöse Orchestereinsätze zu Zooms auf Kapitelle oder Ansichten verhangener Himmel, langsame Überblendungen und so weiter, was alles in Dokumentationen wenig verloren hat. Viel lieber hätte man mehr von Buñuel selbst gesehen, der nur in wenigen Ausschnitten präsent ist, mehr gehört über seine Arbeit mit Schauspielern, seinen Machismo und seine Prüderie, von denen immer wieder die Rede ist, was angesichts seiner Filme dann doch überrascht.
Schön dagegen ist das Booklet, welches das Kapitel "Mein letzter Seufzer" aus Buñuels Autobiographie reproduziert. Dort liest man, wie sehr er das Drehbuch zur "Sturmhöhe" liebte, das er bereits 1930 mit Pierre Unik geschrieben hatte, und wie unglücklich er mit den Schauspielern war, und wenn er schreibt, "von den Problemen, die es dann bei den Dreharbeiten zu lösen gab, möchte ich lieber nicht erst sprechen", glaubt man in dieser höflichen Distanziertheit etwas von Buñuel zu verstehen, das eine ganze Stunde Dokumentation nicht hergab.
Die Rätselhaftigkeit, die über Buñuels Filmen liegt, ist in einer Anekdote aufgehoben. Im "Verbrecherischen Leben des Archibaldo de la Cruz" verbrennt der Titelheld eine Schaufensterpuppe, die der Schauspielerin Miroslava Stern nachgebildet war. Diese brachte sich nach den Dreharbeiten um und ließ sich einäschern. Die Welt, sagt Buñuel, wird immer absurder. Seine Filme wurden es im Folgenden auch.
VERENA LUEKEN
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