Die einundzwanzigjährige Emma Woodhouse führt ein überbehütetes Leben. Als einzige noch im Hause lebende Tochter eines hypochondrischen Vaters, der immer noch darum trauert, dass seine andere Tochter das schwere Schicksal einer Ehe auf sich genommen hat, hat sie zu viel Zeit und zu wenig tägliche
Sorgen und zudem kam sie aus ihrem Kaff auch noch nie heraus. Was liegt da näher, als sich ungebeten…mehrDie einundzwanzigjährige Emma Woodhouse führt ein überbehütetes Leben. Als einzige noch im Hause lebende Tochter eines hypochondrischen Vaters, der immer noch darum trauert, dass seine andere Tochter das schwere Schicksal einer Ehe auf sich genommen hat, hat sie zu viel Zeit und zu wenig tägliche Sorgen und zudem kam sie aus ihrem Kaff auch noch nie heraus. Was liegt da näher, als sich ungebeten in das Leben anderer einzumischen. Ihr erstes Opfer ist Harriet Smith, ein gutmütiges, nicht sonderlich intelligentes siebzehnjähriges Mädchen aus dem nahegelegenen Pensionat, dem Emma erst mal eine gute Ehe ausredet und anschließend Flausen in den Kopf setzt.
Normalerweise ist ein Film oder eine Serie nur so gut wie seine literarische Vorlage, bzw. normalerweise schlechter als das Buch (das ist auch bei vielen Verfilmungen dieses Romans auch tatsächlich der Fall).
Bei dieser fünften Verfilmung dieses klassischen Stoffes ist es tatsächlich einmal anders herum. Während das Buch teils echte Längen hat, sich zieht und nur wenig bis nichts passiert, hat der Film die Handlung gestrafft. Kaum eine Szene fehlt, nur wurden die Dialoge etwas überarbeitet und der Handlung so Tempo und Witz verliehen, die sie im Roman nicht hat. Gekürzt wurde nur gegen Schluss und das zu Recht. Viele Szenen gegen Ende des Buches sind so nötig wie ein Kropf und ich habe mich beim Lesen echt gefragt, warum jetzt noch mal Tee getrunken wird, wo doch alles in trockenen Tüchern ist. Einige Rezensenten ärgern sich über die einzige, neu erfundene Szene des Filmes am Schluss, wohingegen die Hochzeit fehlt. Ich fand sie hingegen erfrischend und passend. Knightley erweitert Emmas Horizont auf ihrer Hochzeitsreise, das ist doch sehr süß.
Die Besetzung ist in meinen Augen ziemlich perfekt. So hatte ich mir die meisten Figuren vorgestellt, als ich das Buch gelesen habe. Romola Garai ist zwar etwas zu alt für die Rolle der eigentlich er einundzwanzig Jahre alten Emma, das fällt aber nicht allzu sehr auf. Was blond oder braunhaarig angeht, ihm Buchs steht nur, dass Emma braune Augen hat, über die Haarfarbe verliert Jane Austen kein Wort, die könnte somit sogar rothaarig sein. Jonny Lee Miller ist ein wunderbarer George Knightley und Michael Gambon spielt den hypochondirschen Mr. Woodhouse in Perfektion. Der Soundtrack ist stimmig und stimmungsvoll. Hier passt alles zusammen.
Fazit: Die beste Emma Verfilmung, die ich kenne (und ich kenne insgesamt 3). Ich würde sogar in diesem Fall empfehlen, diese Serie zu schauen, und sich das Buch zu sparen.