Die NASA, twitterte US-Präsident Trump 2019, möge sich bitte auf größere Dinge vorbereiten, vor allen Dingen so schnell wie möglich auf den Mars. Leider scheint er 60 Jahre zuvor, im zarten Knabenalter, Ib Melchiors Cinemagic-Produktion »The Angry Red Planet« versäumt zu haben, sonst wäre er mit dieser Aussage vorsichtiger gewesen. In diesem Kleinod des utopischen Exploitation-Kinos nämlich werden vier US-Astronauten, drei Männer und eine Frau, auf dem roten Planeten mit monströsen Alpträumen aus der Gruselküche des B-Films konfrontiert: mit einer fleischfressenden Pflanze, einer gigantischen Amöbe mit rotierendem Auge und einem der bizarrsten Ungeheuer der gesamten Filmgeschichte, einer riesenhaften Fledermaus-Ratten-Spinnen-Krabbe. In der Ferne erkennen sie noch die Umrisse einer hypermodernen Marszivilisation, aber ein dreiäugiger Marsianer warnt sie, keine weiteren Ausflüge zu unternehmen, schleunigst seinen Planeten zu verlassen und unter keinen Umständen zurückzukehren. Zuwiderhandlungen würden als kriegerischer Akt und Invasion betrachtet. Wenn man das alles nicht allzu ernst nimmt und sieht, mit wie viel naive Kreativität die Hersteller das geringe Budget wettmachen, wird man blendend unterhalten in einer Horror-Picture-Show, die zu den ungenannten Quellen gehört, aus denen Star-Trek-Erfinder Gene Roddenberry seine Ideen schöpfte.