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Takumi (Hitoshi Omika) und seine Tochter Hana (Ryo Nishikawa) leben im Dorf Mizubiki in der Nähe von Tokio. Wie Generationen vor ihnen führen sie ein bescheidenes Leben im Einklang mit den Jahreszyklen und der Ordnung der Natur. Eines Tages werden die Dorfbewohner auf den Plan aufmerksam, der vorsieht, in der Nähe von Takumis Haus einen Luxus-Campingplatz zu errichten, der den Stadtbewohner:innen einen komfortablen "Zufluchtsort" mitten im Grünen bietet. Als zwei Vertreter der Firma aus Tokio, die das Projekt umsetzen will, zu einem Treffen im Dorf ankommen, wird klar, dass ihre Pläne negative…mehr

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Produktbeschreibung
Takumi (Hitoshi Omika) und seine Tochter Hana (Ryo Nishikawa) leben im Dorf Mizubiki in der Nähe von Tokio. Wie Generationen vor ihnen führen sie ein bescheidenes Leben im Einklang mit den Jahreszyklen und der Ordnung der Natur. Eines Tages werden die Dorfbewohner auf den Plan aufmerksam, der vorsieht, in der Nähe von Takumis Haus einen Luxus-Campingplatz zu errichten, der den Stadtbewohner:innen einen komfortablen "Zufluchtsort" mitten im Grünen bietet. Als zwei Vertreter der Firma aus Tokio, die das Projekt umsetzen will, zu einem Treffen im Dorf ankommen, wird klar, dass ihre Pläne negative Auswirkungen auf die örtliche Wasserversorgung haben und für Unruhe im Dorf sorgen werden. Die widersprüchlichen Absichten der Firma sind sowohl eine Bedrohung für das ökologische Gleichgewicht der einzigartigen Naturlandschaft rund um Mizubiki, als auch für die Lebensweise der Bewohner - mit Folgen, die sich tiefgreifend auf Takumis Leben auswirken.

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.04.2024

Wo Kiefernwipfel friedlich knacken
Ryûsuke Hamaguchis poetischer Kinofilm "Evil does not exist" rechnet mit Profitgier ab

Mit der Natur im Einklang zu leben ist mühsam. Takumi weiß das. Jeden Tag holt er sich aus dem Wald, was er zum Überleben braucht, füllt Wasser aus einer klaren Quelle in Kanister, hackt Holz, erklärt seiner kleinen Tochter Wildspuren und die Besonderheiten der Bäume ("Kiefern sind rot, Lärchen sind schwarz."). So wie er lebt das ganze Dorf Mizubiki westlich von Tokio. Regisseur Ryûsuke Hamaguchi nimmt sich Zeit, diese Idylle auszuleuchten. Lange Kameraeinstellungen folgen Takumi beim Schleppen der Wasserkanister, beim Brennholzschichten, beim Pflücken von wildem Wasabi. Es sind stille, poetische Bilder von großer Kraft. Nur sparsam setzt Hamaguchi Musik ein. Wenn die Kamera durch Baumwipfel in den verschneiten Winterhimmel schaut, zupft disharmonischer Jazz an den Nerven und nimmt vorweg, dass dieses Paradies in Gefahr ist.

Die Bedrohung des friedlichen Lebens kommt aus Tokio, in Gestalt zweier Unternehmensberater. Im Gemeindezentrum versuchen sie den Anwohnern die Vorteile eines glamourösen Camping-Parks für Großstädter näherzubringen. Doch die Dorfbewohner sind vorbereitet, sie misstrauen den Werbesprüchen und nehmen das PR-Team auseinander: Wie soll sichergestellt werden, dass die Abwässer nicht den Fluss verschmutzen, aus dem die Gemeinden in diesem Gebiet ihr Trinkwasser beziehen? Warum ist der Abwassertank nicht für die maximale Anzahl der Campinggäste ausgelegt? Und wie stellt man sich das vor, Großstädter nachts ohne Aufsicht Feuer machen zu lassen, in einem Waldstück, durch das viel Wind geht?

Hamaguchis "Drive my Car" wurde vor zwei Jahren mit dem Oscar für den besten Internationalen Spielfilm ausgezeichnet, das war die Adaption einer Kurzgeschichte von Haruki Murakami. Was macht man als junger Regisseur nach einem solchen Erfolg? Hamaguchi hat sich dafür entschieden, eine neue Art von agitatorischem Antikapitalismus ins Kino zu bringen: "Evil does not exist" ist ein stiller Film, nicht wütend inszeniert, sondern mit analytischer Schärfe.

So packt er die Probleme, die sich aus der Frage ergeben "Wie viel der letzten Reste Natur wollen wir dem Profit noch opfern?", in eine Geschichte voller vielschichtiger Charaktere, deren Schicksale man nach und nach kennenlernt. Die Tokioter Berater wollen nämlich ein paar Tage bleiben, um die Gemeinde besser kennen zu lernen. Sie loben die Nudelsuppe des kleinen Restaurants, sie stöhnen beim Wasserschleppen, verletzen sich fast beim Holzhacken und genießen die Gastfreundschaft der Dorfbewohner. Und sie begreifen, was Natur ist. Einer der Berater überlegt gar, ob er nicht länger hier bleiben will, und verklärt dann das Leben im Dorf, ohne es zu begreifen, oder die Menschen, die es führen, ernst zu nehmen. In kleinsten Szenen zeigt sich, wer hier wen durchschaut. Takumi und seine Nachbarn lassen sich nicht einwickeln, bleiben höflich, aber skeptisch.

Kann es für den Konflikt eine Lösung geben? Hamaguchi hat darauf eine Antwort, die das, was sich nicht erzählen lässt, sondern nur ändern oder ertragen, nicht mit billiger Moral zudeckt, sondern mit den genauesten Kinomitteln kompromisslos freilegt. MARIA WIESNER

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