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Produktdetails
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  • Hersteller: Monarda Music
  • Gesamtlaufzeit: 128 Min.
  • Erscheinungstermin: 8. April 2013
  • FSK: ohne Alterseinschränkung gemäß §14 JuSchG
  • Sprachen: Italienisch
  • EAN: 0807280730999
  • Artikelnr.: 37524051
Autorenporträt
Giuseppe Fortunino Francesco Verdi, geb. 1813 in Le Roncole, Herzogtum Parma, gest. 1901 in Mailand, war ein italienischer Komponist der Romantik, der vor allem durch seine Opern berühmt wurde.
Verdi, der aus einfachen Verhältnissen stammte, fiel früh durch sein außergewöhnliches Talent auf. Er erhielt von einem Organisten musikalischen Unterricht und 1823 wurde er mit Unterstützung eines musikverständigen Mäzens, des Kaufmanns Antonio Barezzi in Busseto, in das dortige Gymnasium aufgenommen. Bald vertrat er den Dorforganisten in der Kirche. Nachdem ihn das Konservatorium in Mailand 1832 abgelehnt hatte, wurde er - wiederum mit Barezzis Unterstützung - Privatschüler von Vincenzo Lavigna, einem Schüler von Paisiello. 1834 wurde er Organist und 1836 Musikdirektor in Busseto und heiratete Barezzis Tochter Margherita (die beiden Kinder aus dieser Ehe starben jeweils kurz nach der Geburt). In diesen Jahren studierte er intensiv nicht nur "Kontrapunkt" und die Grundlagen der Operngestal

tung, sondern beschäftigte sich auch mit Politik und Literatur.
1838 ging Verdi erneut nach Mailand. Seine Oper "Oberto, Conte di San Bonifacio" wurde 1839 mit Erfolg aufgeführt. Mit seinem Werk "Nabucodonosor" (1842; später "Nabucco" genannt) wurde Giuseppe Verdi als führender italienischer Opernkomponist anerkannt.

Zubin Mehta, in Bombay geboren, studierte in Wien und war von 1962 - 78 Musikdirektor des Los Angeles Philharmonic Orchestra. 1977 wurde er Chefdirigent des Israel Philharmonic Orchestra und 1981 zum Music Director auf Lebenszeit ernannt. 1978 wurde Zubin Mehta Musikdirektor des New York Philharmonic Orchestra und blieb es 13 Jahre lang. Seit 1985 war er Chefdirigent des Maggio Musicale in Florenz und von 1998 bis 2006 war Mehta Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper in München. Die Wiener Philharmoniker und Zubin Mehta verbindet eine über 50-jährige enge Zusammenarbeit.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.06.2013

Herzensdämmerung eines Wunderkinds
Die Rolle seines Lebens: "Falstaff" von Orson Welles erscheint erstmals auf DVD

Das Schlachtfeld von Shrewsbury, am 21. Juli 1408. Die Reiter Heinrichs IV. aus dem Hause Lancaster und seines Widersachers Henry "Heißsporn" Percy krachen ineinander, Pfeile schwirren, Schwerter klirren, schreiende Männer bilden Knäuel aus Leibern, Eisen und Blut. Ein dicker Ritter mit Topfhelm und glockenförmigem Brustpanzer über lachhaft kurzen Beinen schleicht aus dem Gemenge ins Gebüsch. Ängstlich lugt die Gestalt zwischen den Zweigen hervor. Da trifft ein verirrter Stein ihre Brust, und der Dicke fällt um. Sein Freund, der siegreiche Prinz von Wales, läuft zu ihm und fragt, ob noch Leben in ihm sei. Und wirklich, aus dem eisernen Helm quillt der Atem des Dicken in die Winterluft. Mit verächtlichem Gesichtsausdruck wendet der Prinz sich ab.

Im Dezember 1964 dreht Orson Welles in Spanien seinen Film "Falstaff - Glocken um Mitternacht" ("Chimes at Midnight"), eine Kompilation von Szenen aus Shakespeares "Heinrich IV.", "Heinrich V." und den "Lustigen Weibern von Windsor". Es ist kalt, so kalt, erinnert sich Keith Baxter, der Darsteller des Prinzen, vierzig Jahre später, dass die Schauspieler ständig Flaschen mit heißem Wasser und Brandy mit sich herumtragen. Aber als Margaret Rutherford, die Mistress Quickly spielt, die Wirtin von Boar's Head Tavern, wo sich Falstaff und Prince Hal vergnügen, gefragt wird, ob sie friere, antwortet sie: "Oh, nein, nein. Wenn man mit ihm (Orson Welles) arbeitet, ist es, als liefe man die ganze Zeit in der Sonne."

Welles ist fast fünfzig und schon ein Mythos. Und er ist arm. "Falstaff" muss er für achthunderttausend Dollar drehen, und selbst die hat er dem spanischen Produzenten Piedra nur mit dem falschen Versprechen abgeluchst, für das Geld auch noch eine Verfilmung der "Schatzinsel" zu liefern. John Gieldgud, der den König, und Jeanne Moreau, die Falstaffs Geliebte spielt, haben jeweils nur wenige Tage Zeit für Welles, so dass er viele ihrer Szenen mit Doubles drehen muss. Ende Dezember ist das Budget aufgebraucht, die Arbeit wird für zwei Monate unterbrochen.

Erst ein Zuschuss des Produzenten Harry Saltzman, der damit die Weltrechte erwirbt, macht den Film wieder flott. Im Mai 1966 wird er beim Festival in Cannes freundlich aufgenommen, aber als er ein Jahr später in Amerika anläuft, machen ihn die Kritiker nieder; der Rezensent der "New York Times" nennt Welles' Falstaff einen "aufgelöst herumhampelnden Straßenweihnachtsmann". "Chimes at Midnight" wird ein Flop, wie fast alle Projekte, die Welles seit seinem Bruch mit Hollywood im Jahr 1948 begonnen hat. Viele von ihnen lässt er bei seinem Tod 1985 unvollendet zurück; einige davon lagern als unsortierte Fragmente im Münchner Filmmuseum, das seinen Nachlass verwaltet.

Aber "Falstaff" wurde fertig, und als Welles später gefragt wurde, welche seiner Werke ihm am liebsten seien, nannte er neben dem "Glanz des Hauses Amberson" eben diesen Film. Man versteht, was er meinte, wenn man die Szenen der Schlacht von Shrewsbury sieht, in denen er mit den Mitteln der Kamerabewegung und des Schnitts aus hundertachtzig Statisten die Illusion zweier aufeinander stoßender Heere herausholt ("Braveheart" und "King Arthur" haben davon gezehrt); und man versteht es noch besser, wenn man Welles selbst den Falstaff spielen sieht, die Rolle seines Lebens.

Denn mehr als den Zeitungsmann Kane, mehr als den Schieber Harry Lime, mehr als Macbeth, Father Mapple und Mister Arkadin hat er diesen Säufer und Aufschneider geliebt, diesen Virtuosen des Scheiterns, und wenn er ihm hier seinen Körper leiht, dann zieht er damit auch eine Bilanz seiner eigenen Laufbahn, die als Märchen begann und als Moritat endete. "Jedes Land hat eine Jahreszeit der Unschuld", sagte Welles zu Peter Bogdanovich, "und Falstaff, dieser polternde alte Schelm, ist ihre perfekte Verkörperung."

Und so kommt der Film auch daher - nicht als düsteres Königsdrama, sondern als Spiel vom Lachen und Vergessen, das lange Zeit zwischen Farce und Tragödie schwankt, bevor es endlich doch mit einem melancholischen Akzent ausklingt. Margaret Rutherfords Totenrede auf Falstaff ist einer der schönsten Momente des Welles-Kinos, weil sie jener kindlichen Reinheit, nach der wohl auch der Regisseur von "Citizen Kane" sich sehnte, ein Andenken setzt: "Nein, gewiss, er ist nicht in der Hölle; er ist in Arthurs Schoß, wenn jemals einer in Arthurs Schoß gekommen ist. Er nahm ein so schönes Ende. . .".

Orson Welles starb im Oktober 1985 in seinem Haus in West Hollywood an Herzversagen. Wenn er nach "Falstaff", der jetzt bei Zweitausendeins als DVD-Premiere herauskommt, keinen Film mehr gedreht hätte, könnte man seinem Werk von heute aus eine in sich logische Entwicklung zusprechen - von Charles Foster Kane über Hank Quinlan bis zu Sir John Falstaff, von den Träumern über die Bösen bis zu dem resignierten Komödianten und Verschwender. Das Bild des Filmgenies, das an den Produktionsbedingungen seiner Kunst scheitert, entstand erst in den Jahren danach, durch den Abbruch der Dreharbeiten zu "The Deep", die verlorenen Filmrollen des "Kaufmanns von Venedig", den juristischen Kleinkrieg um "The Other Side of the Wind" und die unvollendeten Projekte "Don Quijote" und "Moby Dick". Vielleicht wird man Welles eher gerecht, wenn man ihn als Regisseur der traurigschönsten aller Shakespeare-Verfilmungen in Erinnerung behält. Als den Mann, der die Glocken um Mitternacht läuten hörte.

ANDREAS KILB

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