Da er von der Mafia verfolgt wird, lebt Frank unter falscher Identität im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms in einer amerikanischen Kleinstadt. Er verliebt sich in seine neue Nachbarin, doch deren Schwester erfährt von seiner wahren Identität - und davon, dass die Mafia 1 Million Dollar auf seinen Kopf ausgesetzt hat. Zusammen mit ihrem Ehemann will sie sich die Prämie nicht entgehen lassen. Als Frank von der Intrige erfährt, muss er sich entscheiden: Soll er zu seiner Liebe stehen, oder fliehen.
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Trailer von anderen Filmen - Kapitel- / SzenenanwahlFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.09.1998Pure Lust an der Lustigkeit
Im Kino: "Mafia!" von Jim Abrahams läßt keinen Scherz aus
Über Humor läßt sich trefflich streiten: Sind Kalauer an sich schon schlechte Witze? Nein, schreien sogleich die aufgebrachten Schenkelklopfer, während die zartbesaiteten Feinspaßschmecker verlegen nicken. Kennt Humor Grenzen der Spaßigkeit? Niemals, schallt es lachend von der einen Seite, während auf der anderen Seite die Lippen bedenklich schmaler werden. Der Film "Mafia!" ist dazu geeignet, die Frage "Was ist guter Humor?" abermals aufzuwerfen. Er ist nämlich geradezu ein cineastischer Knallkörper des Kalauers. Auf Witz komm raus spaßig, niemals um die Ecke gedacht, sondern einfach rein in die pure Lust an der Lustigkeit.
Erzählt wird die Geschichte einer mafiosen Dynastie, die, wie sollte es auch anders sein, in Sizilien ihre Geburtsstunde erlebt. Dort tapst der tolpatschige Junge Vincenzo Cortino in die Hände von Kokainbossen und ist damit zum Abschuß freigegeben. Er schwimmt mutterseelenallein nach Amerika und wird dort einer der gefürchtetsten und gewieftesten Mafiosi. Doch keine Dynastie ohne Erben: Sein Sohn Anthony (Jay Mohr) übernimmt den Part des Paten. Gleich zu Anfang lernen wir ihn als großkotzigen Dagobert kennen.
Die Biographie des Mafiabosses dient als blutroter Faden in dieser überdrehten Parodie. In Vor- und Rückblicken sehen wir, wie das ungeschickte Kind sich zum gerissenen Oberhaupt eines Mafiaclans auswächst. Heraus kommt eine satirische Veralberung des Genres Mafiafilm. Alle nur erdenklichen Assoziationen, die einem zu den finsteren Gangstern einfallen, werden ins Spaßbad gekippt: abgeschnittene Finger, Kokainhaufen, Kopfschüsse, Anzüge und Sonnenbrillen und natürlich die Spaghettilöffel schwingende Mafia-Mamma. Ein filmisches brainstorming zwischen Gangsterklischee und Mafiawirklichkeit.
Doch neben der überkarikierten Parodie bietet "Mafia!" auch ein bewegtes Bilderrätsel: Unzählige Kinofilme werden mit mehr oder weniger kleinen Details zitiert. Wenn der kleine Vincenzo mit seinem Fahrrad als Postbote um die Kurve biegt, erkennt man Setting und Stimmung von "Il postino", und auch das grauenhaft entstellte Gesicht des Mafiasohns hat man schon einmal in "Der englische Patient" bestaunt. Im Kontext der Klamotte sind die zitierten Filme freilich ihrer Ernsthaftigkeit mit voller Lustigkeit voraus beraubt.
Der Regisseur Jim Abrahams, der zusammen mit Greg Norberg und Michael McManus auch das Drehbuch schrieb, vertraut auf die bewährte Spaßmaschinerie seiner Filme wie etwa "Die nackte Kanone 2œ" oder "Hot Shots". Der König des Kinoklamauks parodiert sich mittlerweile unwillkürlich selbst. Da wird ein Gag nach dem nächsten abgeschossen, jeder Witz auf die Spitze getrieben und alles zur Persiflage. Das ist zuweilen wirklich spaßig. Und doch meint man, das alles schon einmal gesehen und nur wieder über längst überwunden geglaubte Scherze gelacht zu haben. Vieles funktioniert nach dem nicht totzukriegenden Prinzip der Schadenfreude: Einfach zu komisch, wenn immer nur die anderen mit Fahrrädern gegen Mauern fahren, sich in sogleich explodierende Autos setzen oder Kopfsprünge in ungefüllte Schwimmbecken vollführen.
Wirklich brillant sind die Darsteller, und zwar bis in die Nebenrollen hinein. Lloyd Bridges, der im März dieses Jahr verstarb, erscheint noch einmal als Boß der Bosse auf der Leinwand. Schon in "Hot Shots" und "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff" wurde er zum alten Herrn der Gags. Jay Mohr, der im Film seinen Sohn spielt, verströmt die unaufdringliche Komik eines Buchhalters, der unbeabsichtigt in den tollsten Rosenmontagsrummel gerät. Auch Olympia Dukakis ist dabei - als in ihrer satirischen Überzeichnung dennoch anrührend bucklige Mafiagroßmutter. SHIRIN SOJITRAWALLA
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Im Kino: "Mafia!" von Jim Abrahams läßt keinen Scherz aus
Über Humor läßt sich trefflich streiten: Sind Kalauer an sich schon schlechte Witze? Nein, schreien sogleich die aufgebrachten Schenkelklopfer, während die zartbesaiteten Feinspaßschmecker verlegen nicken. Kennt Humor Grenzen der Spaßigkeit? Niemals, schallt es lachend von der einen Seite, während auf der anderen Seite die Lippen bedenklich schmaler werden. Der Film "Mafia!" ist dazu geeignet, die Frage "Was ist guter Humor?" abermals aufzuwerfen. Er ist nämlich geradezu ein cineastischer Knallkörper des Kalauers. Auf Witz komm raus spaßig, niemals um die Ecke gedacht, sondern einfach rein in die pure Lust an der Lustigkeit.
Erzählt wird die Geschichte einer mafiosen Dynastie, die, wie sollte es auch anders sein, in Sizilien ihre Geburtsstunde erlebt. Dort tapst der tolpatschige Junge Vincenzo Cortino in die Hände von Kokainbossen und ist damit zum Abschuß freigegeben. Er schwimmt mutterseelenallein nach Amerika und wird dort einer der gefürchtetsten und gewieftesten Mafiosi. Doch keine Dynastie ohne Erben: Sein Sohn Anthony (Jay Mohr) übernimmt den Part des Paten. Gleich zu Anfang lernen wir ihn als großkotzigen Dagobert kennen.
Die Biographie des Mafiabosses dient als blutroter Faden in dieser überdrehten Parodie. In Vor- und Rückblicken sehen wir, wie das ungeschickte Kind sich zum gerissenen Oberhaupt eines Mafiaclans auswächst. Heraus kommt eine satirische Veralberung des Genres Mafiafilm. Alle nur erdenklichen Assoziationen, die einem zu den finsteren Gangstern einfallen, werden ins Spaßbad gekippt: abgeschnittene Finger, Kokainhaufen, Kopfschüsse, Anzüge und Sonnenbrillen und natürlich die Spaghettilöffel schwingende Mafia-Mamma. Ein filmisches brainstorming zwischen Gangsterklischee und Mafiawirklichkeit.
Doch neben der überkarikierten Parodie bietet "Mafia!" auch ein bewegtes Bilderrätsel: Unzählige Kinofilme werden mit mehr oder weniger kleinen Details zitiert. Wenn der kleine Vincenzo mit seinem Fahrrad als Postbote um die Kurve biegt, erkennt man Setting und Stimmung von "Il postino", und auch das grauenhaft entstellte Gesicht des Mafiasohns hat man schon einmal in "Der englische Patient" bestaunt. Im Kontext der Klamotte sind die zitierten Filme freilich ihrer Ernsthaftigkeit mit voller Lustigkeit voraus beraubt.
Der Regisseur Jim Abrahams, der zusammen mit Greg Norberg und Michael McManus auch das Drehbuch schrieb, vertraut auf die bewährte Spaßmaschinerie seiner Filme wie etwa "Die nackte Kanone 2œ" oder "Hot Shots". Der König des Kinoklamauks parodiert sich mittlerweile unwillkürlich selbst. Da wird ein Gag nach dem nächsten abgeschossen, jeder Witz auf die Spitze getrieben und alles zur Persiflage. Das ist zuweilen wirklich spaßig. Und doch meint man, das alles schon einmal gesehen und nur wieder über längst überwunden geglaubte Scherze gelacht zu haben. Vieles funktioniert nach dem nicht totzukriegenden Prinzip der Schadenfreude: Einfach zu komisch, wenn immer nur die anderen mit Fahrrädern gegen Mauern fahren, sich in sogleich explodierende Autos setzen oder Kopfsprünge in ungefüllte Schwimmbecken vollführen.
Wirklich brillant sind die Darsteller, und zwar bis in die Nebenrollen hinein. Lloyd Bridges, der im März dieses Jahr verstarb, erscheint noch einmal als Boß der Bosse auf der Leinwand. Schon in "Hot Shots" und "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff" wurde er zum alten Herrn der Gags. Jay Mohr, der im Film seinen Sohn spielt, verströmt die unaufdringliche Komik eines Buchhalters, der unbeabsichtigt in den tollsten Rosenmontagsrummel gerät. Auch Olympia Dukakis ist dabei - als in ihrer satirischen Überzeichnung dennoch anrührend bucklige Mafiagroßmutter. SHIRIN SOJITRAWALLA
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