8 Menschen überleben knapp eine katastrophale Autobahn-Karambolage. Die Vorahnung einer jungen Frau beschützt sie vor dem grausamen Ende. Doch die Rechnung haben die 8 ohne den Tod gemacht und dafür müssen sie sehr schmerzhaft bezahlen. Denn zweimal entkommt ihm keiner.
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Musikvideo(s) - Original-Kommentar der Filmemacher - mit Regisseur David Ellis; Produktionsleiter Craig Perry und Drehbuchautoren Eric Bress und J. Mackye Gruber - Original-Dokumentation "Bits and Pieces: Wie der Tod zum Leben erweckt wird" - Nicht verwendete und alternative Szenen - 3 Original Dokumentationen: Hinter den KulissenFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.09.2000Der Tod fordert Tribut
Im Kino: "Final Destination" von James Wong
Der gewaltsame Tod in Serie, Highlight in Hollywoods Action-Kino, kommt jetzt schon ohne einen Täter aus. Im Film "Final Destination" gerät eine Gruppe von sieben Menschen nach dem System der seven little indians ins Visier des Todes, und selbst nach dem vierten Opfer können die FBI-Agenten beim besten Willen kein Fremdverschulden nachweisen.
Die Todeskandidaten hatten eigentlich gerade ihr Überleben zu feiern gehabt, seit sie in der letzten Minute einen Jumbo verlassen hatten, der kurz darauf beim Start in einem Feuerball über dem John-F.-Kennedy-Airport in New York verglühte. Alex, der wie seine Klassenkameraden zur lang ersehnten Traumreise nach Paris aufbrechen wollte, hatte in einem kurzen, aber schmerzhaften Albtraum die Katastrophe in realistischen Details vorausgesehen und war aus der Maschine gestürmt. Carter, Clear, Billy, Terry, Tod und eine Lehrerin folgen ihm oder werden wegen des Tumults aus der Maschine verwiesen. Jetzt schwanken sie zwischen Trauer um die getöteten Kameraden und Dankbarkeit und Mißtrauen für ihren Retter.
Doch die Überlebenden können sich nicht lange über ihr Glückslos freuen. Als zwei von ihnen bereits unter barbarischen Umständen zu Tode gekommen sind, kommt der "Seher" Alex hinter das System, findet anhand der im Fernsehen ausgestrahlten Unfallrekonstruktion die Reihenfolge ihres eigenen gewaltsamen Endes heraus. In der Reihenfolge im Flugzeug sind sie jetzt auf der Erde dran. Bei der Lehrerin und einem weiteren Mitschüler kann er nichts mehr tun, bei den übrigen "Zielpersonen" versucht er es mit ebenso aufwendigen wie nutzlosen Vorkehrungen, dem Tod zu widerstehen.
Denn kein Geringerer als der Tod ist es, der hier den Blutzoll fordert. Er hatte schließlich die komplette Passagierliste eines Jumbos auf der Liste und will nun seine Bilanz komplettieren.
Der Regisseur James Wong, der vor seinem Kino-Debüt mit Fernsehepisoden zu "Akte X" und "Space: Above and beyond" praktische Erfahrungen sammelte, hat dem Sub-Genre der Mystery-Thriller ein bemerkenswertes Kapitel hinzugefügt. Wenn der Hongkong-Amerikaner aus den Medien vertraute Katastrophen mit realistischen Details ausmalt und mit undurchschaubaren Mächten begründet, steigert er das Schockerlebnis zu einer unausweichlichen Bedrohung und bedient zudem irrationale Wahrnehmungstendenzen, die auch in aufgeklärten Gesellschaften Konjunktur haben.
In seiner Mischung aus Mysterium und Psychologie gelingt es Wong überzeugend, die allgemein geläufige Flugangst in einer Panikstudie eskalieren und infamerweise anschließend auf andere und weit weniger verdächtige Situationen übergreifen zu lassen. Die Unsicherheit, die einen Großteil der Flugreisenden beim Beben im Rumpf oder beim Knarren in den Tragflächen begleitet, läßt er postwendend Autofahrten und Gewitterabende, aber auch Aufenthalte in der Anglerhütte oder im Straßencafé infizieren.
Mit der unbeschwerten Beschwörung abergläubischer Ängste wird hier dem vom natürlichen Existenzkampf abgekoppelten Zivilisationsmenschen wieder ein Gespür für mögliche Bedrohungen vermittelt. Die mögen bei fortschreitender technischer Entwicklung und ausgreifender Versicherungsbetreuung irreal sein, aber die Gemüter brauchen die Beschäftigung mit dieser zentralen Herausforderung in einem jeden Leben. Daran erinnern schon die Begleitbilder zum Vorspann mit eindeutigen Kamerablicken auf makabre Spielzeuge und Darstellungen, mit denen der Tod seit jeher fest in der Bewußtseinswelt verankert ist.
JÜRGEN RICHTER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Im Kino: "Final Destination" von James Wong
Der gewaltsame Tod in Serie, Highlight in Hollywoods Action-Kino, kommt jetzt schon ohne einen Täter aus. Im Film "Final Destination" gerät eine Gruppe von sieben Menschen nach dem System der seven little indians ins Visier des Todes, und selbst nach dem vierten Opfer können die FBI-Agenten beim besten Willen kein Fremdverschulden nachweisen.
Die Todeskandidaten hatten eigentlich gerade ihr Überleben zu feiern gehabt, seit sie in der letzten Minute einen Jumbo verlassen hatten, der kurz darauf beim Start in einem Feuerball über dem John-F.-Kennedy-Airport in New York verglühte. Alex, der wie seine Klassenkameraden zur lang ersehnten Traumreise nach Paris aufbrechen wollte, hatte in einem kurzen, aber schmerzhaften Albtraum die Katastrophe in realistischen Details vorausgesehen und war aus der Maschine gestürmt. Carter, Clear, Billy, Terry, Tod und eine Lehrerin folgen ihm oder werden wegen des Tumults aus der Maschine verwiesen. Jetzt schwanken sie zwischen Trauer um die getöteten Kameraden und Dankbarkeit und Mißtrauen für ihren Retter.
Doch die Überlebenden können sich nicht lange über ihr Glückslos freuen. Als zwei von ihnen bereits unter barbarischen Umständen zu Tode gekommen sind, kommt der "Seher" Alex hinter das System, findet anhand der im Fernsehen ausgestrahlten Unfallrekonstruktion die Reihenfolge ihres eigenen gewaltsamen Endes heraus. In der Reihenfolge im Flugzeug sind sie jetzt auf der Erde dran. Bei der Lehrerin und einem weiteren Mitschüler kann er nichts mehr tun, bei den übrigen "Zielpersonen" versucht er es mit ebenso aufwendigen wie nutzlosen Vorkehrungen, dem Tod zu widerstehen.
Denn kein Geringerer als der Tod ist es, der hier den Blutzoll fordert. Er hatte schließlich die komplette Passagierliste eines Jumbos auf der Liste und will nun seine Bilanz komplettieren.
Der Regisseur James Wong, der vor seinem Kino-Debüt mit Fernsehepisoden zu "Akte X" und "Space: Above and beyond" praktische Erfahrungen sammelte, hat dem Sub-Genre der Mystery-Thriller ein bemerkenswertes Kapitel hinzugefügt. Wenn der Hongkong-Amerikaner aus den Medien vertraute Katastrophen mit realistischen Details ausmalt und mit undurchschaubaren Mächten begründet, steigert er das Schockerlebnis zu einer unausweichlichen Bedrohung und bedient zudem irrationale Wahrnehmungstendenzen, die auch in aufgeklärten Gesellschaften Konjunktur haben.
In seiner Mischung aus Mysterium und Psychologie gelingt es Wong überzeugend, die allgemein geläufige Flugangst in einer Panikstudie eskalieren und infamerweise anschließend auf andere und weit weniger verdächtige Situationen übergreifen zu lassen. Die Unsicherheit, die einen Großteil der Flugreisenden beim Beben im Rumpf oder beim Knarren in den Tragflächen begleitet, läßt er postwendend Autofahrten und Gewitterabende, aber auch Aufenthalte in der Anglerhütte oder im Straßencafé infizieren.
Mit der unbeschwerten Beschwörung abergläubischer Ängste wird hier dem vom natürlichen Existenzkampf abgekoppelten Zivilisationsmenschen wieder ein Gespür für mögliche Bedrohungen vermittelt. Die mögen bei fortschreitender technischer Entwicklung und ausgreifender Versicherungsbetreuung irreal sein, aber die Gemüter brauchen die Beschäftigung mit dieser zentralen Herausforderung in einem jeden Leben. Daran erinnern schon die Begleitbilder zum Vorspann mit eindeutigen Kamerablicken auf makabre Spielzeuge und Darstellungen, mit denen der Tod seit jeher fest in der Bewußtseinswelt verankert ist.
JÜRGEN RICHTER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main