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Fluch der Karibik 2 - Dead Mans Chest
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Gerade erst ist Captain Jack Sparrow dem Fluch der Black Pearl entkommen, da wird er mit dem nächsten lebensbedrohenden Abenteuer konfrontiert: Denn Jack steht in lebenslanger Schuld bei Davey Jones, dem legendären Kapitän des Fliegenden Holländers und Herrscher über die Tiefen des Ozeans. Wenn er keinen Weg findet, den Bann zu brechen, ist er zu einem höllischen Leben nach dem Tode in ewiger Finsternis verdammt. Doch damit nicht genug: Denn Jacks ausgesprochen existenzielle Probleme erweisen sich als Hemmschuh für die bevorstehende Hochzeit seiner Freunde Will Turner und Elizabeth Swann, die…mehr

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Produktbeschreibung
Gerade erst ist Captain Jack Sparrow dem Fluch der Black Pearl entkommen, da wird er mit dem nächsten lebensbedrohenden Abenteuer konfrontiert: Denn Jack steht in lebenslanger Schuld bei Davey Jones, dem legendären Kapitän des Fliegenden Holländers und Herrscher über die Tiefen des Ozeans. Wenn er keinen Weg findet, den Bann zu brechen, ist er zu einem höllischen Leben nach dem Tode in ewiger Finsternis verdammt. Doch damit nicht genug: Denn Jacks ausgesprochen existenzielle Probleme erweisen sich als Hemmschuh für die bevorstehende Hochzeit seiner Freunde Will Turner und Elizabeth Swann, die wider besseres Wissen in die andauernden Eskapaden des Kapitäns verwickelt werden. Das Abenteuer kann beginnen...

Bonusmaterial

Disc 1 Hauptfilm Würfelspiel für Lügner Blu-Ray Demonstration Disc 2 Piraten am Set Hinter den Kulis
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.01.1996

Wen die Kugel trifft
Eines langen Tages Reise in den Tod: Jim Jarmuschs Film "Dead Man" mit Johnny Depp und Gary Farmer

Der Amerikaner Jim Jarmusch ist der Philosoph unter den Regisseuren. Seine Filme, die ihre Geschichten stets nur in Ansätzen erzählen, gleichen Metaphern auf die Existenz des Menschen in einer ihm kaum begreiflichen Welt, Reflexionen über den Sinn des Daseins. Selbst wenn Jarmusch sich wie in seiner jüngsten Arbeit "Dead Man" eines ausgewiesenen Genres, des Western, zum Einstieg in seinen filmischen Kosmos bedient, kehrt er der geläufigen Form alsbald den Rücken.

"Dead Man", eine amerikanisch-deutsche Produktion, beschreibt über zwei Stunden eine Reise in den Tod, die zugleich als Reise in die metaphysischen Bezirke des Lebens fungiert. Halb wachend, halb halluzinierend wird ein naiver junger Mann namens William Blake, lebensgefährlich angeschossen, völlig wider seine Natur zum Outlaw und Killer, während er, einen Indianer namens Nobody als wunderlichen Weggefährten und Führer zugleich im Schlepptau, dem Fluß Lethe zustrebt. Weiter und weiter entfernt sich dieser William Blake von der ihm vertrauten Welt und nimmt nicht nur Nobody gefangen, der tadellos Englisch spricht, bewußtseinserweiternde Drogen liebt und sich kundig zeigt in den Versen des englischen Dichters gleichen Namens, sondern zieht auch den Zuschauer unausweichlich in seinen Sog.

Nach der Festivalpremiere von Cannes im vergangenen Mai hat der Regisseur und Drehbuchautor seinen Film in den Schlußpassagen um gut zehn Minuten gekürzt. Was zuvor weitschweifig auszufransen drohte, wirkt nun konzentriert auf die gewohnte Lakonie Jarmuschs, die freilich der Phantasie Raum läßt wie selten zuvor. "Dead Man" zwingt den Betrachter mit der Poesie der Schwarzweißbilder Robby Müllers und mit der Musiksuggestion Neil Youngs in einen tranceähnlichen Zustand der Kontemplation, die jener der Filmfigur William Blake verwandt sein dürfte. Dabei spart das somnambule Geschehen, während der Verfolgte sich dem Zugriff von Kopfgeldjägern und Gesetzeshütern immer wieder entziehen kann, Momente der Gewalttätigkeit keineswegs aus. Doch wen Blakes Kugel trifft, der sinkt um, als bliebe ihm keine Zeit, einen Schmerz zu fühlen. Nur dieser eigentümliche Simplizius, der nie zuvor einen Revolver, ein Gewehr in Händen hielt, ist empfänglich für Signale von außen. "In eine gewalttätige und chaotische Welt geworfen", erläutert Jarmusch, "werden ihm die Augen geöffnet für die Hinfälligkeit, der das Reich alles Lebenden unterliegt. Es ist, als ob er durch die Oberfläche eines Spiegels hindurchgleiten und in einer bisher unbekannten Welt auftauchen würde, die auf der anderen Seite existiert."

Allein die Zugfahrt von Cleveland in den äußersten Westen Amerikas braucht, man schreibt die zweite Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, noch Tage. Der Passagier im groben Karo und mit Bowlerhut faßt sich in Geduld, während die Mitreisenden sich immer exotischer ausnehmen. Am Ende der Fahrt wartet die größte Überraschung: Der versprochene Posten des Buchhalters in den Metallwerken des Mr. Dickinson ist längst besetzt. An die Luft befördert, gerät William Blake in die Fänge eines Blumenmädchens, dessen einstiger Liebhaber die beiden überrascht und die junge Frau in eifersüchtiger Raserei erschießt. Zu seiner eigenen Verblüffung übt Blake Vergeltung und tötet den Mörder, der ausgerechnet Dickinsons Sohn ist. Fortan wird der verhinderte Buchhalter zum Gejagten, dem aber, mittel- und ziellos, Zeit wie nie zuvor im Leben bleibt, sich mit dieser Lage auszusöhnen.

Jarmusch absolviert die notwendige Exposition so zügig wie möglich. Erst wenn Blake auf der Flucht vor den Menschen ist, wächst seine Fähigkeit, sie auf Anhieb zu erkennen. "Dead Man" ist ein Filmpoem über kulturelle Fremdheit, über Spiritualität, Traum und Tod, den der Regisseur die einzige Gewißheit in unserem Leben nennt und zugleich dessen größtes Mysterium. Die Sequenzen, die Robby Müller in der ganzen Palette von Grautönen zwischen sattem Schwarz und klarem Weiß eingefangen hat, machen dem Zuschauer gleich William Blake seine Eindrücke fremd, weil durch den Verzicht auf Farbe "eine gewisse Vertrautheit mit bestimmten Objekten und Schauplätzen neutralisiert wird", wie Jarmusch sagt. Gleichermaßen benutzt und stilisiert der Regisseur fest umrissene Rollenmuster, wenn er Robert Mitchum den despotischen Firmenpatriarchen Dickinson, John Hurt dessen hinterhältig-devoten Angestellten, Gabriel Byrne den eifersüchtig Rasenden oder Alfred Molina einen verschlagenen Kaufladenmissionar spielen läßt.

Davon entschieden abgesetzt, wie in eine Region außerhalb des Gewöhnlichen geworfen, agieren Johnny Depp und Gary Farmer. Blakes neugierige Gelassenheit angesichts des nahenden Sterbens, sein innerlich wachsender Frieden, je mehr Leichen er hinter sich lassen kann, erscheinen in Depps Haltung als ebenso außerordentlich wie selbstverständlich. Und Gary Farmer, der Indianer in Federschmuck und zotteligem Pelz, injiziert der Natur- und Menschenkunde des Jim Jarmusch jenes Quantum Humor, ohne den das Befremdliche nicht als normal kenntlich werden kann. HANS-DIETER SEIDEL

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