Holly ist ein zauberhaft-exzentrisches New Yorker Playgirl, das sich in den Kopf gesetzt hat, einen brasilianischen Millionär zu heiraten. George Peppard spielt ihren nächsten Nachbarn, einen Schriftsteller, der von der reichen Patricia Neal unterstützt, aber auch überanstrengt wird.
Als sie ihre gegenseitigen Vorzüge und Fehler entdecken und sich über komische Verwicklungen näher kennenlernen, beginnt eine leidenschaftlich-heitere Romanze ...
Als sie ihre gegenseitigen Vorzüge und Fehler entdecken und sich über komische Verwicklungen näher kennenlernen, beginnt eine leidenschaftlich-heitere Romanze ...
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-MenüFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.12.1999Elfe in Satinhandschuhen
"Frühstück bei Tiffany" verzaubert heute wie vor vier Jahrzehnten
New York City, Greenwich Village, blaue Stunde, Regen . . . Filmfans erinnern sofort den Schluss von "Breakfast at Tiffany's", hören Holly Golightlys Ruf nach ihrem verschwundenen Kater. Wonneschauer machen sich breit. Truman Capote, Autor der literarischen Vorlage der 1960 gedrehten Komödie, begegnete solcher Schwärmerei wohl mit Spott. Tatsächlich ist das mit der Katzensuche beginnende und einem Kuss endende, von Henry Mancinis Song "Moon River" untermalte Finale grausam süßlich. Doch nicht allein das Happy End ärgerte Capote. Sein Unmut entzündete sich an der dem Film fehlenden satirischen Schärfe. Bei allem Humor nämlich offeriert der Roman eine Abrechnung mit diversen Formen der Prostitution: Partygirl Holly etwa lässt sich von Lebemännern aushalten, der Erzähler, alter ego Capotes, von einer wohlhabenden älteren Frau. Das kommt im Film vor, doch dominiert die Romanze zwischen Holly und Paul. Sie lernen sich als Nachbarn kennen, werden Freunde und fallen einander nach einhundertundacht Minuten in die Arme - ohne jaulenden Kater, dafür vom Trommeln des Regens und dem "Moon River"-Wimmern eines Chores begleitet.
Zudem missfiel Capote die Wahl Audrey Hepburns für die Hauptrolle. Sie erschien ihm zu unterkühlt. In diesem Punkt irrte er. Schon die Eröffnungssequenz etabliert die ätherische Lolita mit dem flirrenden Charme abgrundtiefer Unschuld als Ikone des Zeitgeistes. Im eleganten Abendkleid und dazu passenden ellenlangen Satinhandschuhen, die Augen hinter einer Sonnenbrille, steht sie vor den Auslagen von Tiffany, knabbert an einem Croissant und schlürft Kaffee aus dem Pappbecher. Lady und Tramp, oder, wie es in "Moon River" heißt, "my huckleberry friend", wurde sie damit am Beginn des Jahrzehnts der so genannten sexuellen Revolution zur Traumfrau: glücksverheißende Elfe und handfester Kumpel in einem. Eine Vision, die so nur im Kino lebt, in den letzten vier Jahrzehnten kein zweites Mal derart makellos verkörpert wie durch Audrey Hepburn.
PETER CLAUS.
Heute Abend, 18.00 Uhr im Xenon, Kolonnenstraße 5, Schöneberg.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Frühstück bei Tiffany" verzaubert heute wie vor vier Jahrzehnten
New York City, Greenwich Village, blaue Stunde, Regen . . . Filmfans erinnern sofort den Schluss von "Breakfast at Tiffany's", hören Holly Golightlys Ruf nach ihrem verschwundenen Kater. Wonneschauer machen sich breit. Truman Capote, Autor der literarischen Vorlage der 1960 gedrehten Komödie, begegnete solcher Schwärmerei wohl mit Spott. Tatsächlich ist das mit der Katzensuche beginnende und einem Kuss endende, von Henry Mancinis Song "Moon River" untermalte Finale grausam süßlich. Doch nicht allein das Happy End ärgerte Capote. Sein Unmut entzündete sich an der dem Film fehlenden satirischen Schärfe. Bei allem Humor nämlich offeriert der Roman eine Abrechnung mit diversen Formen der Prostitution: Partygirl Holly etwa lässt sich von Lebemännern aushalten, der Erzähler, alter ego Capotes, von einer wohlhabenden älteren Frau. Das kommt im Film vor, doch dominiert die Romanze zwischen Holly und Paul. Sie lernen sich als Nachbarn kennen, werden Freunde und fallen einander nach einhundertundacht Minuten in die Arme - ohne jaulenden Kater, dafür vom Trommeln des Regens und dem "Moon River"-Wimmern eines Chores begleitet.
Zudem missfiel Capote die Wahl Audrey Hepburns für die Hauptrolle. Sie erschien ihm zu unterkühlt. In diesem Punkt irrte er. Schon die Eröffnungssequenz etabliert die ätherische Lolita mit dem flirrenden Charme abgrundtiefer Unschuld als Ikone des Zeitgeistes. Im eleganten Abendkleid und dazu passenden ellenlangen Satinhandschuhen, die Augen hinter einer Sonnenbrille, steht sie vor den Auslagen von Tiffany, knabbert an einem Croissant und schlürft Kaffee aus dem Pappbecher. Lady und Tramp, oder, wie es in "Moon River" heißt, "my huckleberry friend", wurde sie damit am Beginn des Jahrzehnts der so genannten sexuellen Revolution zur Traumfrau: glücksverheißende Elfe und handfester Kumpel in einem. Eine Vision, die so nur im Kino lebt, in den letzten vier Jahrzehnten kein zweites Mal derart makellos verkörpert wie durch Audrey Hepburn.
PETER CLAUS.
Heute Abend, 18.00 Uhr im Xenon, Kolonnenstraße 5, Schöneberg.
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