-> Verbliebener Sinn für Schmerz (Japan 2008):
In einer verlassenen Untergrund-Bar werden die Körper junger Männer gefunden, denen man Arme und Beine abgerissen hat. Toko bekommt den Auftrag, den Mörder zu finden und wenn es sein muss zu töten. Ein Auftrag wie geschaffen für Shiki. Die ahnt bereits, dass der Täter vom gleichen Schlag ist, wie sie selbst und kann es kaum erwarten, auf die Jagd zu gehen. Doch auch ihr Freund Mikiya ist schon auf den Fersen des Mörders - und nimmt ihn in Schutz. Wer in diesem obskuren Spiel Täter und wer Opfer ist, wird immer undurchsichtiger. Doch inmitten dieses Durcheinanders bricht ein furchtbarer Taifun über die Stadt herein und fegt die Nebel hinweg - es sieht aus, als könnte in dieser Nacht Blut regnen.
-> Der leere Tempel (Japan 2008):
Mit schwersten Verletzungen wird eine junge Frau ins Krankenhaus eingeliefert. Zwei Jahre später erwacht sie aus ihrem Koma. Doch seit ihrem Erwachen stimmt etwas nicht mit ihren Augen. Sie sieht furchtbare Dinge, und unter ihren Blicken zersplittert die Welt wie ein berstender Spiegel. Verwirrt und verängstigt versucht sie, sich die Augen auszustechen. Doch dann taucht eine eigenartige, junge Frau auf, die sich selbst als Logopädin vorstellt. Ein Vorwand, um sich Zugang zum Krankenhaus zu verschaffen und an das Mädchen ranzukommen, das aus dem Koma erwacht ist. Sie hat allerdings nicht das geringste Interesse daran, sich um ihr Sprachvermögen zu kümmern.
In einer verlassenen Untergrund-Bar werden die Körper junger Männer gefunden, denen man Arme und Beine abgerissen hat. Toko bekommt den Auftrag, den Mörder zu finden und wenn es sein muss zu töten. Ein Auftrag wie geschaffen für Shiki. Die ahnt bereits, dass der Täter vom gleichen Schlag ist, wie sie selbst und kann es kaum erwarten, auf die Jagd zu gehen. Doch auch ihr Freund Mikiya ist schon auf den Fersen des Mörders - und nimmt ihn in Schutz. Wer in diesem obskuren Spiel Täter und wer Opfer ist, wird immer undurchsichtiger. Doch inmitten dieses Durcheinanders bricht ein furchtbarer Taifun über die Stadt herein und fegt die Nebel hinweg - es sieht aus, als könnte in dieser Nacht Blut regnen.
-> Der leere Tempel (Japan 2008):
Mit schwersten Verletzungen wird eine junge Frau ins Krankenhaus eingeliefert. Zwei Jahre später erwacht sie aus ihrem Koma. Doch seit ihrem Erwachen stimmt etwas nicht mit ihren Augen. Sie sieht furchtbare Dinge, und unter ihren Blicken zersplittert die Welt wie ein berstender Spiegel. Verwirrt und verängstigt versucht sie, sich die Augen auszustechen. Doch dann taucht eine eigenartige, junge Frau auf, die sich selbst als Logopädin vorstellt. Ein Vorwand, um sich Zugang zum Krankenhaus zu verschaffen und an das Mädchen ranzukommen, das aus dem Koma erwacht ist. Sie hat allerdings nicht das geringste Interesse daran, sich um ihr Sprachvermögen zu kümmern.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.10.2015Wer kann dem eigenen Blick entgehen?
"Notfilm": Ein Film über einen Film, der "Film" heißt und von Beckett stammt
Auf unserem Bild sieht es aus, als hätten sich die beiden etwas zu sagen gehabt. Aber alle verfügbaren Quellen behaupten, das sei ganz und gar nicht der Fall gewesen. Buster Keaton und Samuel Beckett wären einander bei den Dreharbeiten zu ihrem gemeinsamen Film "Film" vielmehr weitläufig aus dem Weg gegangen. Beckett, der das Drehbuch geschrieben hatte, hätte lieber mit Chaplin gearbeitet, der nicht zur Verfügung stand, oder mit Jack MAcGowran, der ebenfalls nicht konnte, sein Regisseur Alan Schneider hätte Zero Mostel vorgezogen. Buster Keaton war die dritte Wahl! Kein Wunder, dass er zu spät für die Teambesprechung anreiste und noch beim Filmfestival in Venedig, wo "Film" 1965 zur Welturaufführung kam und begeistert aufgenommen wurde, recht einsilbig bemerkte, er habe keine Ahnung, worum es in diesem Werk gehe. Wie der General in seinem Film "Der General" habe er sich gefühlt, der eine Armee führt, aber nicht weiß, wohin.
Dabei war der General bei "Film" ganz sicher Samuel Beckett. Er war der Einladung Barney Rossets, des Gründers der Grove Press, gefolgt, der einige seiner Autoren, darunter eben Beckett (und Pinter und Ionesco, Duras und Robbe-Grillet) um Drehbücher bat, von denen damals allerdings nur das von Beckett tatsächlich verfilmt wurde. Ionescos "Hard-Boiled Egg" brauchte für seine Verfilmung bis 2005.
Die Idee, die "Film" zugrunde liegt, ist grandios: einen Mann vor den Blicken fliehen zu lassen, die seine Gestalt erfassen. Auch und vor allem vor dem Kameraauge. Dieses heißt im Drehbuch "E" (für "eye"), während der Mann, den Keaton spielt, "O" heißt (wie "object"). Wir sehen dann auf einer Länge von etwa 22 Minuten einen Mann in langem Mantel und dem typischen flachen Keaton-Hut von hinten, der erst eine Mauer entlanghastet, einem Paar ausweicht, weiterstolpert, in ein Haus und schließlich in seine Wohnung eintritt, immer auf der Flucht davor, gesehen zu werden - er zieht den Vorhang vors Fenster, verhängt den Spiegel, jagt Hund und Katze fort, deckt das Fischglas ab und den Vogelkäfig, selbst die augenähnlichen Aussägungen der Sessellehne. Schließlich hat er alle Blicke von sich abgezogen außer einem - seinem eigenen.
"Film" war eine Sensation, aber er war nicht ganz so, wie Beckett, der vom Filmen und von Technik überhaupt gar nichts verstand, sich das vorgestellt hatte. Aus acht Minuten, die der Prolog dauern sollte, wurde eine. Der Rest war unbrauchbares Stroboskop-Gezapple. Jetzt sind Teile des vermeintlich unbrauchbaren Materials - wie das so ist: unter einem Spülstein von Barney Rosset, der den Film auch produzierte - wieder aufgetaucht. Der Filmarchivar und Restaurator Ross Lipman hat "Film" restauriert. Und er hat einen Weg gefunden, die ursprünglich geplante Fassung nun wieder ahnen zu lassen, und zwar in einer Dokumentation, einem "kino-essay". Es soll, so berichtet "movingimagearchivenews", die Geschichte von Becketts "Film" erzählen und den Satz des irischen Philosophen George Berkeley in den Mittelpunkt rücken: "To be is to be perceived", eine Erkenntnis, deren Tragweite im Zeitalter des Films, des Digitalen gar, im achtzehnten Jahrhundert nicht vorherzusehen war. "Film" sei Becketts Antwort auf diesen Satz. Und Buster Keaton? Ist er nicht der, der immer mit Beckett verglichen wird?
VERENA LUEKEN
Notfilm von Ross Lipman wird beim Filmfestival in London uraufgeführt. Eine DVD mit Film und Notfilm soll im Frühjahr 2016 herauskommen.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Notfilm": Ein Film über einen Film, der "Film" heißt und von Beckett stammt
Auf unserem Bild sieht es aus, als hätten sich die beiden etwas zu sagen gehabt. Aber alle verfügbaren Quellen behaupten, das sei ganz und gar nicht der Fall gewesen. Buster Keaton und Samuel Beckett wären einander bei den Dreharbeiten zu ihrem gemeinsamen Film "Film" vielmehr weitläufig aus dem Weg gegangen. Beckett, der das Drehbuch geschrieben hatte, hätte lieber mit Chaplin gearbeitet, der nicht zur Verfügung stand, oder mit Jack MAcGowran, der ebenfalls nicht konnte, sein Regisseur Alan Schneider hätte Zero Mostel vorgezogen. Buster Keaton war die dritte Wahl! Kein Wunder, dass er zu spät für die Teambesprechung anreiste und noch beim Filmfestival in Venedig, wo "Film" 1965 zur Welturaufführung kam und begeistert aufgenommen wurde, recht einsilbig bemerkte, er habe keine Ahnung, worum es in diesem Werk gehe. Wie der General in seinem Film "Der General" habe er sich gefühlt, der eine Armee führt, aber nicht weiß, wohin.
Dabei war der General bei "Film" ganz sicher Samuel Beckett. Er war der Einladung Barney Rossets, des Gründers der Grove Press, gefolgt, der einige seiner Autoren, darunter eben Beckett (und Pinter und Ionesco, Duras und Robbe-Grillet) um Drehbücher bat, von denen damals allerdings nur das von Beckett tatsächlich verfilmt wurde. Ionescos "Hard-Boiled Egg" brauchte für seine Verfilmung bis 2005.
Die Idee, die "Film" zugrunde liegt, ist grandios: einen Mann vor den Blicken fliehen zu lassen, die seine Gestalt erfassen. Auch und vor allem vor dem Kameraauge. Dieses heißt im Drehbuch "E" (für "eye"), während der Mann, den Keaton spielt, "O" heißt (wie "object"). Wir sehen dann auf einer Länge von etwa 22 Minuten einen Mann in langem Mantel und dem typischen flachen Keaton-Hut von hinten, der erst eine Mauer entlanghastet, einem Paar ausweicht, weiterstolpert, in ein Haus und schließlich in seine Wohnung eintritt, immer auf der Flucht davor, gesehen zu werden - er zieht den Vorhang vors Fenster, verhängt den Spiegel, jagt Hund und Katze fort, deckt das Fischglas ab und den Vogelkäfig, selbst die augenähnlichen Aussägungen der Sessellehne. Schließlich hat er alle Blicke von sich abgezogen außer einem - seinem eigenen.
"Film" war eine Sensation, aber er war nicht ganz so, wie Beckett, der vom Filmen und von Technik überhaupt gar nichts verstand, sich das vorgestellt hatte. Aus acht Minuten, die der Prolog dauern sollte, wurde eine. Der Rest war unbrauchbares Stroboskop-Gezapple. Jetzt sind Teile des vermeintlich unbrauchbaren Materials - wie das so ist: unter einem Spülstein von Barney Rosset, der den Film auch produzierte - wieder aufgetaucht. Der Filmarchivar und Restaurator Ross Lipman hat "Film" restauriert. Und er hat einen Weg gefunden, die ursprünglich geplante Fassung nun wieder ahnen zu lassen, und zwar in einer Dokumentation, einem "kino-essay". Es soll, so berichtet "movingimagearchivenews", die Geschichte von Becketts "Film" erzählen und den Satz des irischen Philosophen George Berkeley in den Mittelpunkt rücken: "To be is to be perceived", eine Erkenntnis, deren Tragweite im Zeitalter des Films, des Digitalen gar, im achtzehnten Jahrhundert nicht vorherzusehen war. "Film" sei Becketts Antwort auf diesen Satz. Und Buster Keaton? Ist er nicht der, der immer mit Beckett verglichen wird?
VERENA LUEKEN
Notfilm von Ross Lipman wird beim Filmfestival in London uraufgeführt. Eine DVD mit Film und Notfilm soll im Frühjahr 2016 herauskommen.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
· "Der Film endet mit einer ominösen, beängstigenden Note, die andeutet, dass (...) alles nur ein Vorspiel war für das, was noch kommen mag; und wenn die Qualität dieses Filmes ein Indikator ist, dann wird es ein wahrer Höllenritt. (...) Und sei es nur, um in Ehrfurcht zu verfallen, sollte Kara no Kyoukai seinen Weg auf jede Wunschliste finden - Filme wie dieser sind der Traum eines jeden Action-Fans. Wertung 8,1/10" (Anime-Planet.com)· "Kara no Kyoukai ist eine Meisterleistung: eine technisch brillante und eindrucksvolle Gesamterfahrung. Es ist düster und schmutzig, mit einer meisterlichen Ausführung von Spannung und Schockmomenten. (...) Die bislang beste Adaption einer Type-Moon-Vorlage." (The Nihon Review)