-> Paradoxe Helix:
Es ist ein grausamer Anblick, der sich dem geschockten Obdachlosen bietet, als er die Leichen des Ehepaars Enjo in deren Wohnung findet. Als er jedoch kurz darauf in Begleitung der Polizei zurückkehrt, öffnet Herr Enjo quicklebendig die Tür. Was um alles in der Welt geht hier vor? Irgendetwas Seltsames geschieht hier. Shiki scheint bereits zu ahnen, warum die Regeln von Leben und Tod nicht mehr gelten. Oder sollte es wirklich nur Zufall sein, dass sie den Sohn der Enjos aufgespürt und bei sich aufgenommen hat? Auch Toko Aozaki weiß offenbar mehr. Doch erst allmählich fügen sich die Teile dieses magischen Puzzles zu einem surrealistischen und tödlichen Ganzen.
-> Verlorene Erinnerung:
Azaka ist eine junge und vielversprechende Magierin. Kein Wunder, schließlich ist sie die Schülerin der legendären Toko Aozaki. Doch in letzter Zeit geschehen an ihrer Schule seltsame Dinge. Alles beginnt mit dem Selbstmord einer Schülerin. Bald darauf verschwindet eine ganze Schulklasse einfach spurlos und Gerüchte von Feen machen die Runde. Laut darüber sprechen will aber niemand, so tief sitzt die Angst in den Herzen. Deshalb schickt Toko ihre "Geheimwaffe": Shiki Ryogi. Mit ihrer Todessicht müsste Shiki dazu in der Lage sein, die Feen zu finden, wenn es überhaupt welche gibt. Azaka passt das allerdings gar nicht ...
-> Mordverdacht:
Die Serie grausamer Morde, bei denen die Opfer zu weiten Teilen verspeist aufgefunden werden, hat noch immer kein Ende gefunden. Zeugen wollen eine Person im Kimono in der Nähe des letzten Tatorts gesehen haben und Mikiya beschleicht eine furchtbare Ahnung: Die Beschreibung passt auf seine Freundin Shiki, sollte sie also am Ende die Täterin sein? Schließlich begann die Mordserie damals, als er sie kennenlernte. Um die Wahrheit herauszufinden, begibt er sich in die Drogenszene der Stadt Mifune - mit sinneserweiternden Resultaten, aber ohne Antworten. Doch die Dealerin hat ihn auf eine interessante Fährte gebracht; und die führt in geradewegs in die Höhle eines hungrigen Löwen...
Es ist ein grausamer Anblick, der sich dem geschockten Obdachlosen bietet, als er die Leichen des Ehepaars Enjo in deren Wohnung findet. Als er jedoch kurz darauf in Begleitung der Polizei zurückkehrt, öffnet Herr Enjo quicklebendig die Tür. Was um alles in der Welt geht hier vor? Irgendetwas Seltsames geschieht hier. Shiki scheint bereits zu ahnen, warum die Regeln von Leben und Tod nicht mehr gelten. Oder sollte es wirklich nur Zufall sein, dass sie den Sohn der Enjos aufgespürt und bei sich aufgenommen hat? Auch Toko Aozaki weiß offenbar mehr. Doch erst allmählich fügen sich die Teile dieses magischen Puzzles zu einem surrealistischen und tödlichen Ganzen.
-> Verlorene Erinnerung:
Azaka ist eine junge und vielversprechende Magierin. Kein Wunder, schließlich ist sie die Schülerin der legendären Toko Aozaki. Doch in letzter Zeit geschehen an ihrer Schule seltsame Dinge. Alles beginnt mit dem Selbstmord einer Schülerin. Bald darauf verschwindet eine ganze Schulklasse einfach spurlos und Gerüchte von Feen machen die Runde. Laut darüber sprechen will aber niemand, so tief sitzt die Angst in den Herzen. Deshalb schickt Toko ihre "Geheimwaffe": Shiki Ryogi. Mit ihrer Todessicht müsste Shiki dazu in der Lage sein, die Feen zu finden, wenn es überhaupt welche gibt. Azaka passt das allerdings gar nicht ...
-> Mordverdacht:
Die Serie grausamer Morde, bei denen die Opfer zu weiten Teilen verspeist aufgefunden werden, hat noch immer kein Ende gefunden. Zeugen wollen eine Person im Kimono in der Nähe des letzten Tatorts gesehen haben und Mikiya beschleicht eine furchtbare Ahnung: Die Beschreibung passt auf seine Freundin Shiki, sollte sie also am Ende die Täterin sein? Schließlich begann die Mordserie damals, als er sie kennenlernte. Um die Wahrheit herauszufinden, begibt er sich in die Drogenszene der Stadt Mifune - mit sinneserweiternden Resultaten, aber ohne Antworten. Doch die Dealerin hat ihn auf eine interessante Fährte gebracht; und die führt in geradewegs in die Höhle eines hungrigen Löwen...
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.10.2015Wer kann dem eigenen Blick entgehen?
"Notfilm": Ein Film über einen Film, der "Film" heißt und von Beckett stammt
Auf unserem Bild sieht es aus, als hätten sich die beiden etwas zu sagen gehabt. Aber alle verfügbaren Quellen behaupten, das sei ganz und gar nicht der Fall gewesen. Buster Keaton und Samuel Beckett wären einander bei den Dreharbeiten zu ihrem gemeinsamen Film "Film" vielmehr weitläufig aus dem Weg gegangen. Beckett, der das Drehbuch geschrieben hatte, hätte lieber mit Chaplin gearbeitet, der nicht zur Verfügung stand, oder mit Jack MAcGowran, der ebenfalls nicht konnte, sein Regisseur Alan Schneider hätte Zero Mostel vorgezogen. Buster Keaton war die dritte Wahl! Kein Wunder, dass er zu spät für die Teambesprechung anreiste und noch beim Filmfestival in Venedig, wo "Film" 1965 zur Welturaufführung kam und begeistert aufgenommen wurde, recht einsilbig bemerkte, er habe keine Ahnung, worum es in diesem Werk gehe. Wie der General in seinem Film "Der General" habe er sich gefühlt, der eine Armee führt, aber nicht weiß, wohin.
Dabei war der General bei "Film" ganz sicher Samuel Beckett. Er war der Einladung Barney Rossets, des Gründers der Grove Press, gefolgt, der einige seiner Autoren, darunter eben Beckett (und Pinter und Ionesco, Duras und Robbe-Grillet) um Drehbücher bat, von denen damals allerdings nur das von Beckett tatsächlich verfilmt wurde. Ionescos "Hard-Boiled Egg" brauchte für seine Verfilmung bis 2005.
Die Idee, die "Film" zugrunde liegt, ist grandios: einen Mann vor den Blicken fliehen zu lassen, die seine Gestalt erfassen. Auch und vor allem vor dem Kameraauge. Dieses heißt im Drehbuch "E" (für "eye"), während der Mann, den Keaton spielt, "O" heißt (wie "object"). Wir sehen dann auf einer Länge von etwa 22 Minuten einen Mann in langem Mantel und dem typischen flachen Keaton-Hut von hinten, der erst eine Mauer entlanghastet, einem Paar ausweicht, weiterstolpert, in ein Haus und schließlich in seine Wohnung eintritt, immer auf der Flucht davor, gesehen zu werden - er zieht den Vorhang vors Fenster, verhängt den Spiegel, jagt Hund und Katze fort, deckt das Fischglas ab und den Vogelkäfig, selbst die augenähnlichen Aussägungen der Sessellehne. Schließlich hat er alle Blicke von sich abgezogen außer einem - seinem eigenen.
"Film" war eine Sensation, aber er war nicht ganz so, wie Beckett, der vom Filmen und von Technik überhaupt gar nichts verstand, sich das vorgestellt hatte. Aus acht Minuten, die der Prolog dauern sollte, wurde eine. Der Rest war unbrauchbares Stroboskop-Gezapple. Jetzt sind Teile des vermeintlich unbrauchbaren Materials - wie das so ist: unter einem Spülstein von Barney Rosset, der den Film auch produzierte - wieder aufgetaucht. Der Filmarchivar und Restaurator Ross Lipman hat "Film" restauriert. Und er hat einen Weg gefunden, die ursprünglich geplante Fassung nun wieder ahnen zu lassen, und zwar in einer Dokumentation, einem "kino-essay". Es soll, so berichtet "movingimagearchivenews", die Geschichte von Becketts "Film" erzählen und den Satz des irischen Philosophen George Berkeley in den Mittelpunkt rücken: "To be is to be perceived", eine Erkenntnis, deren Tragweite im Zeitalter des Films, des Digitalen gar, im achtzehnten Jahrhundert nicht vorherzusehen war. "Film" sei Becketts Antwort auf diesen Satz. Und Buster Keaton? Ist er nicht der, der immer mit Beckett verglichen wird?
VERENA LUEKEN
Notfilm von Ross Lipman wird beim Filmfestival in London uraufgeführt. Eine DVD mit Film und Notfilm soll im Frühjahr 2016 herauskommen.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Notfilm": Ein Film über einen Film, der "Film" heißt und von Beckett stammt
Auf unserem Bild sieht es aus, als hätten sich die beiden etwas zu sagen gehabt. Aber alle verfügbaren Quellen behaupten, das sei ganz und gar nicht der Fall gewesen. Buster Keaton und Samuel Beckett wären einander bei den Dreharbeiten zu ihrem gemeinsamen Film "Film" vielmehr weitläufig aus dem Weg gegangen. Beckett, der das Drehbuch geschrieben hatte, hätte lieber mit Chaplin gearbeitet, der nicht zur Verfügung stand, oder mit Jack MAcGowran, der ebenfalls nicht konnte, sein Regisseur Alan Schneider hätte Zero Mostel vorgezogen. Buster Keaton war die dritte Wahl! Kein Wunder, dass er zu spät für die Teambesprechung anreiste und noch beim Filmfestival in Venedig, wo "Film" 1965 zur Welturaufführung kam und begeistert aufgenommen wurde, recht einsilbig bemerkte, er habe keine Ahnung, worum es in diesem Werk gehe. Wie der General in seinem Film "Der General" habe er sich gefühlt, der eine Armee führt, aber nicht weiß, wohin.
Dabei war der General bei "Film" ganz sicher Samuel Beckett. Er war der Einladung Barney Rossets, des Gründers der Grove Press, gefolgt, der einige seiner Autoren, darunter eben Beckett (und Pinter und Ionesco, Duras und Robbe-Grillet) um Drehbücher bat, von denen damals allerdings nur das von Beckett tatsächlich verfilmt wurde. Ionescos "Hard-Boiled Egg" brauchte für seine Verfilmung bis 2005.
Die Idee, die "Film" zugrunde liegt, ist grandios: einen Mann vor den Blicken fliehen zu lassen, die seine Gestalt erfassen. Auch und vor allem vor dem Kameraauge. Dieses heißt im Drehbuch "E" (für "eye"), während der Mann, den Keaton spielt, "O" heißt (wie "object"). Wir sehen dann auf einer Länge von etwa 22 Minuten einen Mann in langem Mantel und dem typischen flachen Keaton-Hut von hinten, der erst eine Mauer entlanghastet, einem Paar ausweicht, weiterstolpert, in ein Haus und schließlich in seine Wohnung eintritt, immer auf der Flucht davor, gesehen zu werden - er zieht den Vorhang vors Fenster, verhängt den Spiegel, jagt Hund und Katze fort, deckt das Fischglas ab und den Vogelkäfig, selbst die augenähnlichen Aussägungen der Sessellehne. Schließlich hat er alle Blicke von sich abgezogen außer einem - seinem eigenen.
"Film" war eine Sensation, aber er war nicht ganz so, wie Beckett, der vom Filmen und von Technik überhaupt gar nichts verstand, sich das vorgestellt hatte. Aus acht Minuten, die der Prolog dauern sollte, wurde eine. Der Rest war unbrauchbares Stroboskop-Gezapple. Jetzt sind Teile des vermeintlich unbrauchbaren Materials - wie das so ist: unter einem Spülstein von Barney Rosset, der den Film auch produzierte - wieder aufgetaucht. Der Filmarchivar und Restaurator Ross Lipman hat "Film" restauriert. Und er hat einen Weg gefunden, die ursprünglich geplante Fassung nun wieder ahnen zu lassen, und zwar in einer Dokumentation, einem "kino-essay". Es soll, so berichtet "movingimagearchivenews", die Geschichte von Becketts "Film" erzählen und den Satz des irischen Philosophen George Berkeley in den Mittelpunkt rücken: "To be is to be perceived", eine Erkenntnis, deren Tragweite im Zeitalter des Films, des Digitalen gar, im achtzehnten Jahrhundert nicht vorherzusehen war. "Film" sei Becketts Antwort auf diesen Satz. Und Buster Keaton? Ist er nicht der, der immer mit Beckett verglichen wird?
VERENA LUEKEN
Notfilm von Ross Lipman wird beim Filmfestival in London uraufgeführt. Eine DVD mit Film und Notfilm soll im Frühjahr 2016 herauskommen.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
· "Der Film endet mit einer ominösen, beängstigenden Note, die andeutet, dass (...) alles nur ein Vorspiel war für das, was noch kommen mag; und wenn die Qualität dieses Filmes ein Indikator ist, dann wird es ein wahrer Höllenritt. (...) Und sei es nur, um in Ehrfurcht zu verfallen, sollte Kara no Kyoukai seinen Weg auf jede Wunschliste finden - Filme wie dieser sind der Traum eines jeden Action-Fans. Wertung 8,1/10" (Anime-Planet.com)· "Kara no Kyoukai ist eine Meisterleistung: eine technisch brillante und eindrucksvolle Gesamterfahrung. Es ist düster und schmutzig, mit einer meisterlichen Ausführung von Spannung und Schockmomenten. (...) Die bislang beste Adaption einer Type-Moon-Vorlage." (The Nihon Review)