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Technische Angaben: Bildformat: 1.78:1 (16:9 Anamorphic Widescreen) Sprachen / Tonformate: Deutsch (Dolby Digital 2.0) Untertitel: türkisch Ländercode: 2
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Programmhinweise

  • Anzahl: 1 DVD
Produktbeschreibung
Technische Angaben:
Bildformat: 1.78:1 (16:9 Anamorphic Widescreen)
Sprachen / Tonformate: Deutsch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: türkisch
Ländercode: 2

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Programmhinweise
Autorenporträt
Julia Stemberger, geb. 1965, wirkte bei diversen Film- und Fernsehproduktionen mit. Sie feierte Erfolge auf zahlreichen Bühnen, u.a. mit den Regisseuren George Tabori, Claus Peymann, Peter Zadek und Peter Stein.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.03.2008

Kurze Meldung, langer Film
Veit Helmer stellt im Deutschen Filmmuseum "Absurdistan" vor / Heute Kinostart

Es hat seine besten Tage längst hinter sich, das namenlose Dorf im Niemandsland zwischen Europa und Asien. Hier haben die Männer einst die Mongolen zurückgeschlagen. Heute hängt der Fleischer einen geklauten Hahn in den Laden, und der Schuster gibt den Kunden Latschen ohne Sohlen heraus. Als auch noch die Wasserleitung aus Sowjetzeiten versiegt, haben die Frauen, die ihre in der Kneipe residierenden Männer bis dahin in der Backstube oder der Schmiede vertreten haben, die Nase voll. Sie setzen auf die Lysistrata-Strategie und damit eine Folge kriegerischer Auseinandersetzungen in Gang: Liebesentzug, bis die Männer Klarschiff gemacht haben.

Regisseur Veit Helmer hat die Geschichte in einer sechs Zeilen kurzen Zeitungsnotiz entdeckt und sich von ihr zu seinem dritten Langfilm "Absurdistan" inspirieren lassen. Bei der Vorpremiere im Deutschen Filmmuseum Frankfurt - Kinostart ist heute - verriet er, dass fünf Jahre ins Land gingen von der ersten Idee bis zum Drehbeginn. In dieser Zeit entstand das mit Gordan Mihic und Zaza Buadze verfasste Drehbuch. Noch aufwendiger war die Suche nach dem geeigneten Drehort. Gebraucht wurde ein Dorf mit urbanen Attributen wie Pflasterstraßen und Läden, es sollte dicht bebaut, aber von Wüste umgeben sein. Zwei Drehorte in Aserbeidschan und Georgien mussten schließlich ausgewählt werden, um alle Voraussetzungen zu erfüllen.

Im Gespräch mit Michael Ranze von der Zeitschrift "epd Film" bekannte sich Helmer zu einer schon in der Schule entwickelten Filmleidenschaft. Nachdem er Truffauts "Amerikanische Nacht" gesehen hatte, realisierte er spontan ein Gefängnisdrama mit dem Büro des Schuldirektors als Schauplatz und seiner Schwester in der Hauptrolle. Praktische Erfahrungen machte der in Hannover geborene Helmer beim NDR und einer privaten Filmproduktion, bevor er an der Ernst-Busch-Hochschule in Berlin sein Studium aufnahm und an der Hochschule für Film und Fernsehen in München fortsetzte. Kurzfilmprojekte trugen ihm Schulden, der lange Erstling "Tuvalu" den Hochschulabschluss und Anerkennung in der Branche ein. Da er für seine Filme nicht ohne weiteres Produzenten findet, setzt Helmer auf eigene Produktion und begründet das mit dem großen Einfluss des Produzenten auf künstlerische Aspekte.

Für ihn selbst haben Orte und Räume den größten Reiz, er sucht sie an exotischen Schauplätzen und in der Nähe: Der Frankfurter Flughafen war Schauplatz in "Tor zum Himmel" von 2003. In seinen Filmen will er einen Schauplatz gleichsam aufblättern und setzt eher einfach strukturierte Geschichten um. Wenn er in "Absurdistan" die Triebhaftigkeit der Männer als einzigen Antrieb einer produktiven Existenz ausmalt, gerät ihm das zu einer Mischung aus Märchen und Lokalposse mit reichlich eingesetzten Slapstickelementen. Das Mädchen und der Junge, die hier zu einem Paar heranwachsen, müssen sich ihr Glück durch bizarre Herausforderungen verdienen. Kommentierend bringen sie ihre Ansichten ein, während um sie herum ein archaisches Gesellschaftsbild in satirischer Überzeichnung erscheint.

JÜRGEN RICHTER

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