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Seit dem 21. Mai 1962 wird der italienische Luxusdampfer Antonia Graza vor der Küste von Labrador vermisst: Er verschwand einfach von der Bildfläche - ohne Notruf, ohne Funkkontakt. 40 Jahre später entdeckt Air-Force-Pilot Jack Ferriman die Antonia Graza im Beringmeer treibend vor der Küste Alaskas. Allein die Bergungsrechte sind ein Vermögen wert, denn wer ein herrenloses Schiff in internationalen Gewässern findet, darf es in Besitz nehmen. Deswegen engagiert Ferriman Captain Sean Murphy und sein Bergungsteam unter Leitung von Maureen Epps - mit ihrem Spezialboot Arctic Warrior können sie…mehr

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Produktbeschreibung
Seit dem 21. Mai 1962 wird der italienische Luxusdampfer Antonia Graza vor der Küste von Labrador vermisst: Er verschwand einfach von der Bildfläche - ohne Notruf, ohne Funkkontakt.
40 Jahre später entdeckt Air-Force-Pilot Jack Ferriman die Antonia Graza im Beringmeer treibend vor der Küste Alaskas. Allein die Bergungsrechte sind ein Vermögen wert, denn wer ein herrenloses Schiff in internationalen Gewässern findet, darf es in Besitz nehmen.
Deswegen engagiert Ferriman Captain Sean Murphy und sein Bergungsteam unter Leitung von Maureen Epps - mit ihrem Spezialboot Arctic Warrior können sie jedes Schiff aufspüren, seetüchtig machen und an Land schleppen. Aber sie verlangen einen hohen Preis.
Doch an Bord des gespenstischen, verrotteten Ozeanriesen entdeckt die Crew der Arctic Warrior, dass das Schiff durchaus nicht herrenlos ist. Das Team hat sich auf ein grausiges, lebensgefährliches Abenteuer eingelassen, bei dem all die jahrelangen Erfahrungen völlig ohne Bedeutung sind.

Bonusmaterial

- Stab & Besetzung - Drei original Dokumentationen: Das Grauen: "A Close Look At The Gove" Cinemax TV-Special: "Max on Set" "Die Geheimnisse der Antonia Graza" - Die visuellen Effekte - Die Ausstattung - US-Kinotrailer
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.01.2003

Mann über Bord
Schiff oje: Steve Becks Horrorfilm "Ghost Ship"

Die Beringsee ist das Bermudadreieck für Fortgeschrittene. Schiffe, Flugzeuge und der gesunde Menschenverstand gehen hier wie dort leicht verloren, aber nur an der Meerenge zwischen Sibirien und Alaska reicht das Seemannsgarn ins Wagnerianische. Den Überblick behält der Pilot des Postflugzeugs. Er entdeckt das "Ghost Ship", das auf dem Ozean treibt, ohne daß irgendeine Schiffahrtsbehörde dessen Herkunft aufklären könnte. Die abgebrühten Männer in der Hafenkneipe denken natürlich zuerst an den Bordtresor. Zwanzig Prozent von den erhofften Schätzen möchte der Finder für sich, bei zehn Prozent kommt es zum Handschlag - dafür darf er mit auf die große Fahrt eines kleinen Bergungsboots.

Es ist die Mannschaft eines beinahe klassischen B-Films, die hier versammelt ist: Ein schweigsamer Kapitän (Gabriel Byrne), ein skeptischer schwarzer Lotse (Isaiah Washington), zwei Spezialisten für das Technische, der sinistre Postflieger und eine Frau. Maureen Epps (Julianna Margulies) ist der Erste Offizier an Bord. Ihre Beziehung zu Kapitän Murphy ist in ein Geheimnis gehüllt, mit dem sich der Regisseur Steve Beck nicht weiter abgibt, weil das "Ghost Ship" selbst mehr als genug Rätsel aufwirft. Es taucht so plötzlich aus der Nachtschwärze auf, daß es beinahe zu einer Kollision kommt. Die enormen Ausmaße des verwunschenen Kreuzfahrtschiffs, das 1962 zum letzten Mal geortet worden war, lassen das Unterfangen der Professionals von Beginn an lächerlich erscheinen. Hinzu kommt, daß sie nicht um den Prolog wissen, mit dem "Ghost Ship" begonnen hat. Die Ballszene erinnert an "Titanic" und "The Shining" gleichermaßen; auf dem Höhepunkt bricht das Grauen mit klinischer Präzision über die tanzenden Menschen herein. Diese außerordentliche Slasher-Szene bildet den Horizont für das restliche Unheil in "Ghost Ship". Dabei geht es weniger um Originalität als um die intelligente Verwaltung der Versatzstücke des Genres. Das Geisterschiff muß, wie ein fremder Planet oder ein entlegenes Schloß, erkundet werden, die Vorgeschichte des gegenwärtigen Spuks muß enthüllt werden, im Zuge dessen wird die Mannschaft aufgerieben.

Alle B-Filme entscheiden sich an diesem Spiel mit der Vorhersehbarkeit, bei dem der Verzicht auf Ironie wesentlich höhere Anforderungen stellt als die heitere Dekonstruktion. Das Drehbuch von Mark Hanlon enthält zu allen unheimlichen Begebenheiten einen rationalen Subtext und vermengt diese beiden Ebenen so geschickt, daß schließlich eine Geschichte des Bösen im zwanzigsten Jahrhundert angedeutet wird. Die Ökonomie des Phantastischen sprengt das Produktionsbudget locker, auch das ist ein Gattungsmerkmal.

Steve Beck durchquert selbst eine Geisterlandschaft. Es sind die Strukturen des alten Hollywood, die mit den Blockbusterfilmen untergegangen sind. Gelegentlich aber taucht noch Treibgut wie "Ghost Ship" auf und erweckt ein wenig Staunen - selbst wenn der Moder auf diesem Film schon aus dem Computer stammt.

BERT REBHANDL

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