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Mit seinem Fahrrad fährt ein Drogendealer von Kunde zu Kunde: Einer verlangt den »goldenen Schuss«, ein Irrsinniger braucht Amphetamine, eine alte Liebe erzählt ihm im Drogenrausch, er sei der Vater ihrer Tochter. Mit der nüchternen Haltung eines Kaufmanns bedient er Drogenabhängige wie Kunden. Doch dieAusweglosigkeit, in die die Süchtigen durch sein Zutun geraten sind, spiegelt seine eigene Lage. Eine dunkle, surreale, visuell grandiose Odyssee.Preis für die Beste Regie goEast 2004
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of -
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Produktbeschreibung
Mit seinem Fahrrad fährt ein Drogendealer von Kunde zu Kunde: Einer verlangt den »goldenen Schuss«, ein Irrsinniger braucht Amphetamine, eine alte Liebe erzählt ihm im Drogenrausch, er sei der Vater ihrer Tochter. Mit der nüchternen Haltung eines Kaufmanns bedient er Drogenabhängige wie Kunden. Doch dieAusweglosigkeit, in die die Süchtigen durch sein Zutun geraten sind, spiegelt seine eigene Lage. Eine dunkle, surreale, visuell grandiose Odyssee.Preis für die Beste Regie goEast 2004

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Interviews - Deleted Scenes - Pressestimmen - Preise und Auszeichnungen - Links - Fotogalerie
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.06.2008

Letztes Licht
"Dealer" eröffnet die DVD-Reihe "goEast"

Benedek Fliegauf: "Dealer".

Absolut Medien, Ungarisch, deutsche Untertitel. Extras: Booklet, Deleted Scenes, Interview, Fotogalerie.

"Mama, Papa." Wie ein einziges Stöhnen entströmen nur diese Wörter dem Mund einer halluzinierenden Studentin. Ratlos sieht der Dealer zu, was er mit dem Verkauf eines Rauschzustände auslösenden Pilzes angerichtet hat. Es wird nicht die einzige bestürzende Begegnung an diesem finalen Tag seines Lebens sein, im Stillen mag er selbst in diesen Klagegesang einstimmen. Denn eine Familie fehlt ihm, der durch die Hölle der Drogenabhängigkeit ging, schon lange. Die Mutter tot, der Vater durchgedreht - Situation und Stimmung lassen Erinnerungen an das traurige Leben von Ungarns großem Dichter Attila József aufkommen, der sich mit zweiunddreißig Jahren unter einen Güterzug warf. Atemlos fährt der Mann ohne Namen in den Außenbezirken von Budapest mit dem Fahrrad von Klient zu Klient.

Benedek Fliegaufs zweiter Langspielfilm erntete viele Festivalpreise und wurde daheim zu einem vom Regisseur kaum erwarteten Publikumserfolg, nachdem er die 2004 auf der Berlinale gezeigte 160 Minuten lange Fassung um fünfundzwanzig Minuten gekürzt hatte. Diese Szenen oder Szenenteile können hier gesehen werden. Wie sehr der Autodidakt Fliegauf, 1974 geboren, seinem großen Vorbild Béla Tarr verpflichtet ist, bezeugt im Abspann das Dankeswort an den Meister des "Satantango", aber auch an David Lynch und andere ihn inspirierende Vorbilder. Im Interview, das Péter Máté für diese Edition mit ihm führte, verneint er ausdrücklich jedes soziologische Interesse an der Figur. Das unablässige, aber ruhige Suchen der Kamera in den Räumen, die reduzierte Farbskala, das Schweigen zwischen den knappen Dialogen und die an- und abschwellende Musik, monoton wie das Rauschen des Windes, vor allem aber das angespannt resignierte Gesicht von Felicián Keresztes in der Hauptrolle, ziehen den Zuschauer in ein meditatives Drama hinein, das - in guter ungarischer Tradition - den Zustand der Welt als aussichtslos ansieht. "Keine Hoffnung, nirgends" könnte über diesem "schrecklichen Film" stehen, der Fliegauf einen vorderen Platz in der schmalen ungarischen Filmavantgarde sicherte.

"Dealer" ist eine der ersten Ausgaben der DVD-Reihe "goEast", in der das gleichnamige Festival in Wiesbaden jährlich zwölf neue und klassische Werke des mittel- und osteuropäischen Kinos herausbringen will.

hjr.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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