Als Professor Parker (Richard Gere) eines Tages nach der Arbeit einen herrenlosen Hundewelpen am Bahnhof findet, ahnt er noch nicht, dass dies der Beginn einer ganz besonderen Freundschaft ist. Während seine Frau (Joan Allen) den kleinen japanischen Akita-Hund sehr zögerlich aufnimmt, wird Parkers Herz von Hachiko im Sturm erobert. Schon bald begleitet ihn der aufgeweckte Hachiko jeden Tag zum Bahnhof und holt ihn am Abend wieder ab. Bis er eines Tages vergeblich auf die Rückkehr seines Herrchens wartet...
Bonusmaterial
Extras: Making Of Interview mit Richard Gere Interview mit Lasse Hallström TrailerFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.05.2010Tränenflut
Lasse Hallström: "Hachiko".
EuroVideo/Prokino (auch als Bluray.) Englisch, Deutsch, Untertitel. Making-of, Interviews.
Dieser Film appelliert nicht an unsere niedersten Instinkte, aber an die am leichtesten beeinflussbaren: ein süßes Welpengesicht, der mild ergraute Richard Gere, Freundschaft zwischen Mensch und Tier bis über den Tod hinaus - wenn da die Tränendrüse nicht auf Hochdruck arbeitet, ist etwas falsch gelaufen in Hollywood. Lasse Hallström aber hat als Regisseur alles richtig gemacht, und Richard Gere erzählt im Bonus-Interview die reine Wahrheit, wenn er sagt: "Der Star dieses Films bin nicht ich, das ist der Hund." Oder besser: das halbe Dutzend Hunde der japanischen Rasse Akita, die in wechselnder Besetzung jenen legendären Hachiko verkörpern, der in den dreißiger Jahren neun Jahre lang vor einem Bahnhof in Tokio auf sein verstorbenes Herrchen wartete und dafür mittlerweile mit einer Bronzestatue geehrt worden ist, die sich zum Lieblingsdenkmal der Tokioter entwickelt hat.
Gere selbst hatte Hallström diese Geschichte vorgeschlagen, ließ sie nach Amerika versetzen und spielte dann den Hundebesitzer, weshalb er auch deutlich weniger Leinwandzeit hat als Hachikos Darsteller, die ihre Rolle perfekt meistern: mit Hundeblick, japanischer Würde und stoischer Geduld. Aber Perfektion allein ist im Kino noch kein Qualitätsnachweis. Alles läuft wie auf dem Reißbrett ab: Krisen und Epiphanien wechseln im Fünfminutentakt, und der Kunstgriff, bisweilen in fast schwarzweißen Bildern die Perspektive des Hundes einzunehmen, ist recht willkürlich und dürfte den Kameramann Ron Fortunato nicht eben erfreut haben. Immerhin kann man so aus bodennaher Rückenlage Joan Allen bei der Gartenarbeit zusehen - was Hachiko so sehr an Richard Geres Professor Parker reizt, bliebt da unklar.
Als Familienfilm kann man diese DVD nur empfehlen, wenn die Anverwandten nicht zu nahe am Wasser gebaut haben. Sonst kommt es wie in einem melancholischen japanischen Tanka-Gedicht: Es "quillt aufs Neu' die Tränenflut", wenn man nur die treuen Augen dieses Hundes sieht. Und wer will schon vorm Fernseher regelmäßig Überschwemmung?
apl
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Lasse Hallström: "Hachiko".
EuroVideo/Prokino (auch als Bluray.) Englisch, Deutsch, Untertitel. Making-of, Interviews.
Dieser Film appelliert nicht an unsere niedersten Instinkte, aber an die am leichtesten beeinflussbaren: ein süßes Welpengesicht, der mild ergraute Richard Gere, Freundschaft zwischen Mensch und Tier bis über den Tod hinaus - wenn da die Tränendrüse nicht auf Hochdruck arbeitet, ist etwas falsch gelaufen in Hollywood. Lasse Hallström aber hat als Regisseur alles richtig gemacht, und Richard Gere erzählt im Bonus-Interview die reine Wahrheit, wenn er sagt: "Der Star dieses Films bin nicht ich, das ist der Hund." Oder besser: das halbe Dutzend Hunde der japanischen Rasse Akita, die in wechselnder Besetzung jenen legendären Hachiko verkörpern, der in den dreißiger Jahren neun Jahre lang vor einem Bahnhof in Tokio auf sein verstorbenes Herrchen wartete und dafür mittlerweile mit einer Bronzestatue geehrt worden ist, die sich zum Lieblingsdenkmal der Tokioter entwickelt hat.
Gere selbst hatte Hallström diese Geschichte vorgeschlagen, ließ sie nach Amerika versetzen und spielte dann den Hundebesitzer, weshalb er auch deutlich weniger Leinwandzeit hat als Hachikos Darsteller, die ihre Rolle perfekt meistern: mit Hundeblick, japanischer Würde und stoischer Geduld. Aber Perfektion allein ist im Kino noch kein Qualitätsnachweis. Alles läuft wie auf dem Reißbrett ab: Krisen und Epiphanien wechseln im Fünfminutentakt, und der Kunstgriff, bisweilen in fast schwarzweißen Bildern die Perspektive des Hundes einzunehmen, ist recht willkürlich und dürfte den Kameramann Ron Fortunato nicht eben erfreut haben. Immerhin kann man so aus bodennaher Rückenlage Joan Allen bei der Gartenarbeit zusehen - was Hachiko so sehr an Richard Geres Professor Parker reizt, bliebt da unklar.
Als Familienfilm kann man diese DVD nur empfehlen, wenn die Anverwandten nicht zu nahe am Wasser gebaut haben. Sonst kommt es wie in einem melancholischen japanischen Tanka-Gedicht: Es "quillt aufs Neu' die Tränenflut", wenn man nur die treuen Augen dieses Hundes sieht. Und wer will schon vorm Fernseher regelmäßig Überschwemmung?
apl
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main