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Bill, der Bruder von Ken Dakota (Spiros Focas), wurde auf brutalste Art und Weise vom Gunslinger Gary Stevens (George Eastman) gejagt und getötet. Dafür möchte Ken nun eiskalte Rache nehmen, doch es geht um noch viel mehr. Sein Bruder hatte einen Plan bei sich, der den Weg zu einer versteckten Goldmine weist. Ein Katz- und Mausspiel beginnt, in welchem auch der sinistere Bankier Malone (Horst Frank) die Karten mischt...
Bonusmaterial
1. Exklusiv produziertes Featurette 2. Originaltrailer 3. Bildergalerie mit seltenem Werbematerial

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Produktbeschreibung
Bill, der Bruder von Ken Dakota (Spiros Focas), wurde auf brutalste Art und Weise vom Gunslinger Gary Stevens (George Eastman) gejagt und getötet. Dafür möchte Ken nun eiskalte Rache nehmen, doch es geht um noch viel mehr. Sein Bruder hatte einen Plan bei sich, der den Weg zu einer versteckten Goldmine weist. Ein Katz- und Mausspiel beginnt, in welchem auch der sinistere Bankier Malone (Horst Frank) die Karten mischt...

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1. Exklusiv produziertes Featurette 2. Originaltrailer 3. Bildergalerie mit seltenem Werbematerial
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.07.2009

Kein Wort zu viel, kein Schuss zu wenig
In den siebziger Jahren in den Bahnhofkinos, jetzt in Edelboxen: Zünftiges Italo-Genrekino für Eingeweihte

Koch Media Western Collection Nr.16-18.

Koch Media. Italienisch, Deutsch, Untertitel. Dokus, Trailer, Bildergalerie.

Zwei Mexikaner stehen sich in einer Art Gladiatorenkampf gegenüber. Als Waffen dienen ihnen handschuhartige Eisenklauen. Wer den anderen tötet, ist frei. Der Kampf dient im Wesentlichen dem Amüsement eines sadistischen, ganz in weiße Dandykluft gehüllten Bankiers, der die Vorgänge genüsslich mit seiner Liebsten beobachtet. Nachdem einer der Kämpfer den anderen mit einem Hieb schwer verletzt hat, bekommt er von dem Bankier einen Revolver ausgehändigt. "Es ist nur eine Kugel in der Trommel, du hast drei Chancen, ihn zu erwischen." Trifft der Sklave nicht, wird er erschossen. Es klickt einmal, es klickt zweimal . . .

Es ist eine Szene, wie sie nur aus einem italienischen Genrefilm stammen kann. Eine Szene aus einem Italowestern. Dass sich der italienische Western heute wie zu seiner Blütezeit, als zwischen 1965 und 1971 Hunderte Filme unterschiedlichster Qualität entstanden, solch großer Beliebtheit erfreut, liegt einerseits am nicht unbeträchtlichen Suchtfaktor: Ist man anfällig für Filme, in denen wortkarge Pistoleros in schwarzen Mänteln zu Trompetengequäke in staubigen Landschaften einander Löcher ins Leben schießen, so wird man bald gar nicht mehr genug bekommen, und auch C-Ware sorgt noch für feuchte Augen. Und es liegt an der Vermengung von Kunst und Kommerz. Der Italowestern etablierte als erstes populäres Genre die Stärke des italienischen Genrekinos: In seinen besten Momenten vereinte er publikumswirksame Attraktionen, eine zynische Sicht auf eine moralisch zerrüttete Welt und eine visuelle und inszenatorische Experimentierfreude, die bis heute im internationalen Kino nachwirkt. Seit Jahren schon veröffentlicht das deutsche Label Koch vergessene Meister- und Machwerke des Genres. Soeben sind wieder drei eher unbekannte Exemplare - alle mit herrlich drastischen deutschen Titeln - erschienen.

Ein Film, in dem Horst Frank als Bösewicht mit einer Peitsche hantiert und Gegner über Schlangengruben aufknüpft, kann eigentlich nicht ganz schlecht sein. Ferdinando Baldis "Hasse deinen Nächsten", aus dem die eingangs geschilderte Szene stammt, ist ein etwas hölzerner, aber zünftiger B-Western. Baldi sollte 1971 einen weitaus eleganteren, aber auch ziemlich irren Film drehen: Der ebenfalls bei Koch erschienene "Blindman" (mit Ringo Starr in einer Nebenrolle!) lässt einen blinden Revolverhelden durch die Landschaft ziehen, dem eine Gruppe von fünfzig Frauen abhandengekommen ist, die er zu einer Bergarbeitersiedlung eskortieren sollte, was zur Folge hat, dass er stets mit demselben schmallippig vorgetragenen Satz vorstellig wird: "Ich will meine fünfzig Weiber." Der vorliegende Film ist nicht halb so grell, hat aber immerhin zwei famose Bösewichter: Neben Horst Frank, diesem Meister des unterkühlten Overactings, gibt sich auch der Zwei-Meter-Mann Luigi Montefiori (alias George Eastman) die Ehre, der 1969 in Fellinis "Satyricon" den Minotaurus spielen und später in dem hierzulande verbotenen Splatter-Machwerk "Man Eater" seine eigenen Gedärme verzehren sollte. Der Schwachpunkt des Films ist Hauptdarsteller Spiros Focás, der in den meisten Szenen wie ein griechischer Tauchlehrer aussieht und einige äußerst alberne Prügelszenen hat. Auch die unauthentischen Drehorte sind eher abträglich - vor allem, wenn plötzlich mitten in der italienischen Pampa ein Schild mit der Aufschrift "Mexico" steht. Dennoch: anderthalb Stunden zünftiges Italo-Kino für Eingeweihte.

"Kein Wort zu viel, kein Schuss zu wenig", lautete der Werbespruch für "Django - Kreuze im blutigen Sand", einem zupackenden B-Western, den Edoardo Mulargia 1967 auf die Bahnhofskinokundschaft losließ. Der Film ist ein typisches Beispiel für die nach Sergio Corbuccis Meisterwerk einsetzende Djangoisierung italienischer Kinohelden - denn im Original heißt der Held Cjamango. Auch die Sache mit dem "kein Wort zu viel" ist so eine Sache: Synchron-Ikone Rainer Brandt, der Erfinder der Sprüchesynchro, quatscht den Film nämlich munter mit seinen Spontisprüchen und Theken-Gags voll - und der schweigsame Held verkommt zur Plaudertasche. Hauptdarsteller Ivan Rassimov gibt hier einen soliden Helden; in den Siebzigern wurde er vor allem im Giallo-Genre eingesetzt - vornehmlich, um bedrohlich in die Gegend zu starren. "Wo hab' ich denn Ihr dämliches Gesicht schon mal gesehen?", fragt er einmal seinen Mitspieler, den ehemaligen Bodybuilder Mickey Hargitay. Nun, das könnte in dem Trash-Horror-Schinken "Scarletto - Schloss des Blutes" gewesen sein, wo Hargitay im Folterknechtkostüm haarsträubend überchargierte.

Regisseur Mulargia drehte insgesamt neun Western; dieser, sein bester, sieht oft aus, als hätte ein Kind einen harten Cowboyfilm inszeniert; zum Schluss seiner Karriere drehte er den Frauengefängnisfilm "Die Liebeshexen vom Rio Cannibale". Zum Inventar von "Django - Kreuze im blutigen Sand" zählt auch ein Kind, das unentwegt auf einer Maultrommel spielt und bei einer Heulszene aussieht, als habe man ihm vorher einen Eimer Wasser ins Gesicht geschüttet. Der Darsteller des Jungen erlangte später traurige Berühmtheit als einer der Rechtsextremisten, die für das Attentat am Hauptbahnhof von Bologna im Jahr 1980 verantwortlich waren.

Die größte Entdeckung im vorliegenden Bündel ist sicherlich Aldo Florios an Leone geschulter "Knie nieder und friss Staub" aus der Spätphase des Genres. Der Film sieht überdurchschnittlich gut aus (Kamera: Emilio Foriscot) und verfügt über einen tollen tragikdurchwehten Score von Morricone-Dirigent Bruno Nicolai. Hauptdarsteller ist hier der oft geschmähte Ex-Dressman Fabio Testi, der in Wirklichkeit eher ein italienischer Steve McQueen ist (auch wenn er wie eine Hippie-Version von Sean Connery aussieht). Sein Gegenspieler ist der regelmäßige Italo-Bösewicht Eduardo Fajardo, der hier seine patentierte Finsterblicke unter einem ulkigen Toupet abfeuern darf. Der hauptsächlich in Spanien entstandene Film leistet sich in Form von harten Prügeleien, Wasserfolter und rituellem Erwürgen einiges an genreüblicher Gewalt und scheut auch - im Genre eher selten - vor Nuditäten nicht zurück. Der Regisseur Aldo Florio tut im als Bonus beigefügten Interview alles, um seinen Film schlechtzumachen.

Zwar ist keiner der vorliegenden Filme auch nur halb so gut wie etwa der jüngst von Koch wieder veröffentlichte "Lauf um dein Leben" von Sergio Sollima, doch ist jeder einzelne von ihnen Anlass genug, um abermals die Wonnen des kostengünstigen B-Kinos italienischer Machart zu genießen. Als Florios Film erschien, war der Italowestern längst auf dem absteigenden Ast. Lediglich die Komödienvariante funktionierte noch kommerziell. Erst in den mittleren Siebzigern gab es mit Filmen wie Fulcis brutalem "Verdammt zu leben - verdammt zu sterben", Castellaris düsterem "Keoma" und Michele Lupos melancholischem "California" ein paar großartige Spätwerke, die zugleich einen deutlichen Abgesang auf das Genre darstellen. Längst waren die mediterranen Cowboys in die Städte gezogen: Der italienische Polizeifilm boomte - aber das ist eine andere Geschichte.

ERIC PFEIL

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