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Dezember 1958. Der Spieler Jack wird auf Kuba durch die attraktive Roberta in die politischen Wirren vor der Machtübernahme Castros verwickelt. Eigentlich nur auf der Suche nach einem "großen Spiel" lernt er ihren Mann Arturo, einen der Führer der Revolution, kennen. Als beide verhaftet werden, hat Jack gerade sein Spiel arrangiert. Hin- und hergerissen zwischen Profession und der Zuneigung zu Roberta, entscheidet er sich für die Frau. Er holt sie aus dem Gefängnis, Arturo gilt als tot. Jack und Roberta beginnen ein Verhältnis, doch als die Nachricht eintrifft, dass Arturo lebt, verzichtet…mehr

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Produktbeschreibung
Dezember 1958. Der Spieler Jack wird auf Kuba durch die attraktive Roberta in die politischen Wirren vor der Machtübernahme Castros verwickelt. Eigentlich nur auf der Suche nach einem "großen Spiel" lernt er ihren Mann Arturo, einen der Führer der Revolution, kennen. Als beide verhaftet werden, hat Jack gerade sein Spiel arrangiert. Hin- und hergerissen zwischen Profession und der Zuneigung zu Roberta, entscheidet er sich für die Frau. Er holt sie aus dem Gefängnis, Arturo gilt als tot. Jack und Roberta beginnen ein Verhältnis, doch als die Nachricht eintrifft, dass Arturo lebt, verzichtet Jack auf die Liebe seines Lebens. Als Castro am Neujahrstag die Macht übernimmt, kehrt Jack in die USA zurück.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - Web-Links - Produktionsnotizen (in Englisch) - Kommentare der Darsteller und Filmemacher
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.05.2008

Späte Küsse
Schiffsuntergang mit Zuschauer: "Havanna"

"Havanna", 1990.

Universal. 139 Minuten. Englisch, Deutsch, Untertitel. Extras: Audiokommentare und Featurette.

Was einer wirklich kann und wofür er steht, das sieht man im Kino oft eher an schwächeren Projekten als an den großen Erfolgen, und so ist es auch bei Sydney Pollack. "Havanna" sollte die Krönung seines Schaffens werden, ein "Casablanca" in karibischen Farben, und wenn man nur den Plot liest, möchte man nicht glauben, dass die Sache danebenging. Robert Redford als Berufszocker in den letzten Tagen von Batistas Kuba, Raul Julia als Freiheitskämpfer im Dienst Castros und Lena Olin als die Frau zwischen den beiden, das klingt nach jener Sorte Film, für die das klassische Hollywood alle Register gezogen hätte. Aber vielleicht ist es gerade dieser Zug ins Klassische und Monumentale, der den Film von Anfang an gelähmt hat, weniger in der Choreographie der Schauplätze als in der Emotionalität der Figuren.

Denn in "Havanna" ist alles Choreographie. Es ist, lange vor Camerons "Titanic", der Untergang des kapitalistischen Luxusdampfers, das Ende einer alten Welt, deren Formen im Zerbrechen noch einmal aufleuchten - Uniformen, Abendkleider, Federhüte, Prachtkarossen, Klassenhass und Korruption. Pollack aber schaut auf diesen Ball der Verdammten nicht mit dem Kulissenblick eines Mankiewicz oder Minnelli, sondern mit den Augen seines Helden Jack Weil, des Spielers aus Miami, der seine größte, endgültige Partie gewinnen will. Alles wird Spielmaterial bei Pollack, die Geschichten ("ich weiß nicht", antwortet Jack Weil auf die Frage, wo er herkomme), die Gefühle, die Personen. Womöglich wirkt deshalb die Szene, in der Lena Olin mit einem Wassereimer gefoltert wird, so fremd: Sie gehört in einen anderen Film.

Etwas Ähnliches könnte man über Harrison Ford in "Sabrina" sagen, dem anderen großartig gescheiterten Pollack-Projekt. Denn Ford fehlt jede Spur jener Selbstironie, mit der Humphrey Bogart bei Billy Wilder das Spiel um Sabrinas Herz gewinnt. So kann sich Julia Ormonds Blick nicht an ihm entzünden - und unserer nicht an ihr. Immerhin, Pollack hat es versucht. Dass es nicht gelang, dass das alte Starkino nicht mehr aufersteht, lag nicht an ihm, sondern an der Zeit. Sydney Pollack war einer der Letzten, die noch wussten, was uns dadurch verlorengeht.

kil

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