Die Drei von der Tankstelle (1930, ca. 95 Minuten)
Heinz Rühmann und das wohl bekannteste Liebespaar des deutschen Films: Lilian Harvey und Willy Fritsch.
Drei Freund gehen durch Dick und Dünn: Willy, Kurt und Hans sind in Geldnot. Daher verkaufen sie ihren Wagen und eröffnen mit ihrem letzten Geld eine Tankstelle. Und verlieben sich ausgerechnet in dasselbe Mädchen, die schöne Lilian Cossmann, Tochter des reichen Konsuls Cossmann. Doch weder der Pleitegeier noch die verzwickten Liebesangelegenheiten können sie trennen.
Der kommerziell erfolgreichste UFA-Film der frühen 30er Jahre entstand vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise, die in Deutschland, wie überall auf der Welt, von hoher Arbeitslosigkeit geprägt wurde. Der schwungvolle und unterhaltsame Film erfand durch den virtuosen Umgang mit Erzählung, Tanz und integrierter Musik eine neue filmische Form: das Musical. Durch ihn wurde unter anderem der Ohrwurm "Ein Freund, ein guter Freund" populär.
So ein Flegel (1934, ca. 85 Minuten)
Heinz Rühmann in einer herzerfrischenden Doppelrolle. Als erfolgreicher Bühnenautor Dr. Hans Pfeiffer plant er ein Stück über Schule. Um Material zu sammeln, nimmt er den Platz seines Bruders ein, der als Primaner die Schulbank drückt. Der gestandene Doktor findet Vergnügen an den verrücktesten Streichen, während sein Bruder in der Großstadt versucht, die Rolle des Theatermannes auszufüllen. Und dann funkt beiden die Liebe dazwischen...
Quax, der Bruchpilot (1941, ca. 90 Minuten)
Bei einem Preisausschreiben gewinnt der kleine Angestellte Quax eine kostenlose Ausbildung zum Sportflieger. Schon am ersten Tag macht er sich durch seine Angeberei und Disziplinlosigkeit völlig unbeliebt und muss die Schule wieder verlassen. Doch in seinem Heimatort ist er über Nacht zur Berühmtheit aufgestiegen.
Jetzt hat Quax keine Wahl mehr, er muss den Kursus erfolgreich absolvieren. Besonders geschickt stellt Quax sich zunächst nicht an, aber zum Glück gibt es da die nette Marianne, die dem "Bruchpiloten" gerne aus der Patsche hilft. Immer wieder entgeht er um Haaresbreite dem Rauswurf. Aber auch die Zeit der Streiche hat mal ein Ende. Quax besinnt sich und wird mit der Zeit ein disziplinierter und tüchtiger Flugkapitän. Damit beeindruckt er nicht nur seine Kameraden...
ZDF-Dokumentation Heinz Rühmann - Ein Leben für den Film (ca. 90 Minuten)
Heinz Rühmann und das wohl bekannteste Liebespaar des deutschen Films: Lilian Harvey und Willy Fritsch.
Drei Freund gehen durch Dick und Dünn: Willy, Kurt und Hans sind in Geldnot. Daher verkaufen sie ihren Wagen und eröffnen mit ihrem letzten Geld eine Tankstelle. Und verlieben sich ausgerechnet in dasselbe Mädchen, die schöne Lilian Cossmann, Tochter des reichen Konsuls Cossmann. Doch weder der Pleitegeier noch die verzwickten Liebesangelegenheiten können sie trennen.
Der kommerziell erfolgreichste UFA-Film der frühen 30er Jahre entstand vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise, die in Deutschland, wie überall auf der Welt, von hoher Arbeitslosigkeit geprägt wurde. Der schwungvolle und unterhaltsame Film erfand durch den virtuosen Umgang mit Erzählung, Tanz und integrierter Musik eine neue filmische Form: das Musical. Durch ihn wurde unter anderem der Ohrwurm "Ein Freund, ein guter Freund" populär.
So ein Flegel (1934, ca. 85 Minuten)
Heinz Rühmann in einer herzerfrischenden Doppelrolle. Als erfolgreicher Bühnenautor Dr. Hans Pfeiffer plant er ein Stück über Schule. Um Material zu sammeln, nimmt er den Platz seines Bruders ein, der als Primaner die Schulbank drückt. Der gestandene Doktor findet Vergnügen an den verrücktesten Streichen, während sein Bruder in der Großstadt versucht, die Rolle des Theatermannes auszufüllen. Und dann funkt beiden die Liebe dazwischen...
Quax, der Bruchpilot (1941, ca. 90 Minuten)
Bei einem Preisausschreiben gewinnt der kleine Angestellte Quax eine kostenlose Ausbildung zum Sportflieger. Schon am ersten Tag macht er sich durch seine Angeberei und Disziplinlosigkeit völlig unbeliebt und muss die Schule wieder verlassen. Doch in seinem Heimatort ist er über Nacht zur Berühmtheit aufgestiegen.
Jetzt hat Quax keine Wahl mehr, er muss den Kursus erfolgreich absolvieren. Besonders geschickt stellt Quax sich zunächst nicht an, aber zum Glück gibt es da die nette Marianne, die dem "Bruchpiloten" gerne aus der Patsche hilft. Immer wieder entgeht er um Haaresbreite dem Rauswurf. Aber auch die Zeit der Streiche hat mal ein Ende. Quax besinnt sich und wird mit der Zeit ein disziplinierter und tüchtiger Flugkapitän. Damit beeindruckt er nicht nur seine Kameraden...
ZDF-Dokumentation Heinz Rühmann - Ein Leben für den Film (ca. 90 Minuten)
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / SzenenanwahlFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.10.2015Wer kann dem eigenen Blick entgehen?
"Notfilm": Ein Film über einen Film, der "Film" heißt und von Beckett stammt
Auf unserem Bild sieht es aus, als hätten sich die beiden etwas zu sagen gehabt. Aber alle verfügbaren Quellen behaupten, das sei ganz und gar nicht der Fall gewesen. Buster Keaton und Samuel Beckett wären einander bei den Dreharbeiten zu ihrem gemeinsamen Film "Film" vielmehr weitläufig aus dem Weg gegangen. Beckett, der das Drehbuch geschrieben hatte, hätte lieber mit Chaplin gearbeitet, der nicht zur Verfügung stand, oder mit Jack MAcGowran, der ebenfalls nicht konnte, sein Regisseur Alan Schneider hätte Zero Mostel vorgezogen. Buster Keaton war die dritte Wahl! Kein Wunder, dass er zu spät für die Teambesprechung anreiste und noch beim Filmfestival in Venedig, wo "Film" 1965 zur Welturaufführung kam und begeistert aufgenommen wurde, recht einsilbig bemerkte, er habe keine Ahnung, worum es in diesem Werk gehe. Wie der General in seinem Film "Der General" habe er sich gefühlt, der eine Armee führt, aber nicht weiß, wohin.
Dabei war der General bei "Film" ganz sicher Samuel Beckett. Er war der Einladung Barney Rossets, des Gründers der Grove Press, gefolgt, der einige seiner Autoren, darunter eben Beckett (und Pinter und Ionesco, Duras und Robbe-Grillet) um Drehbücher bat, von denen damals allerdings nur das von Beckett tatsächlich verfilmt wurde. Ionescos "Hard-Boiled Egg" brauchte für seine Verfilmung bis 2005.
Die Idee, die "Film" zugrunde liegt, ist grandios: einen Mann vor den Blicken fliehen zu lassen, die seine Gestalt erfassen. Auch und vor allem vor dem Kameraauge. Dieses heißt im Drehbuch "E" (für "eye"), während der Mann, den Keaton spielt, "O" heißt (wie "object"). Wir sehen dann auf einer Länge von etwa 22 Minuten einen Mann in langem Mantel und dem typischen flachen Keaton-Hut von hinten, der erst eine Mauer entlanghastet, einem Paar ausweicht, weiterstolpert, in ein Haus und schließlich in seine Wohnung eintritt, immer auf der Flucht davor, gesehen zu werden - er zieht den Vorhang vors Fenster, verhängt den Spiegel, jagt Hund und Katze fort, deckt das Fischglas ab und den Vogelkäfig, selbst die augenähnlichen Aussägungen der Sessellehne. Schließlich hat er alle Blicke von sich abgezogen außer einem - seinem eigenen.
"Film" war eine Sensation, aber er war nicht ganz so, wie Beckett, der vom Filmen und von Technik überhaupt gar nichts verstand, sich das vorgestellt hatte. Aus acht Minuten, die der Prolog dauern sollte, wurde eine. Der Rest war unbrauchbares Stroboskop-Gezapple. Jetzt sind Teile des vermeintlich unbrauchbaren Materials - wie das so ist: unter einem Spülstein von Barney Rosset, der den Film auch produzierte - wieder aufgetaucht. Der Filmarchivar und Restaurator Ross Lipman hat "Film" restauriert. Und er hat einen Weg gefunden, die ursprünglich geplante Fassung nun wieder ahnen zu lassen, und zwar in einer Dokumentation, einem "kino-essay". Es soll, so berichtet "movingimagearchivenews", die Geschichte von Becketts "Film" erzählen und den Satz des irischen Philosophen George Berkeley in den Mittelpunkt rücken: "To be is to be perceived", eine Erkenntnis, deren Tragweite im Zeitalter des Films, des Digitalen gar, im achtzehnten Jahrhundert nicht vorherzusehen war. "Film" sei Becketts Antwort auf diesen Satz. Und Buster Keaton? Ist er nicht der, der immer mit Beckett verglichen wird?
VERENA LUEKEN
Notfilm von Ross Lipman wird beim Filmfestival in London uraufgeführt. Eine DVD mit Film und Notfilm soll im Frühjahr 2016 herauskommen.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Notfilm": Ein Film über einen Film, der "Film" heißt und von Beckett stammt
Auf unserem Bild sieht es aus, als hätten sich die beiden etwas zu sagen gehabt. Aber alle verfügbaren Quellen behaupten, das sei ganz und gar nicht der Fall gewesen. Buster Keaton und Samuel Beckett wären einander bei den Dreharbeiten zu ihrem gemeinsamen Film "Film" vielmehr weitläufig aus dem Weg gegangen. Beckett, der das Drehbuch geschrieben hatte, hätte lieber mit Chaplin gearbeitet, der nicht zur Verfügung stand, oder mit Jack MAcGowran, der ebenfalls nicht konnte, sein Regisseur Alan Schneider hätte Zero Mostel vorgezogen. Buster Keaton war die dritte Wahl! Kein Wunder, dass er zu spät für die Teambesprechung anreiste und noch beim Filmfestival in Venedig, wo "Film" 1965 zur Welturaufführung kam und begeistert aufgenommen wurde, recht einsilbig bemerkte, er habe keine Ahnung, worum es in diesem Werk gehe. Wie der General in seinem Film "Der General" habe er sich gefühlt, der eine Armee führt, aber nicht weiß, wohin.
Dabei war der General bei "Film" ganz sicher Samuel Beckett. Er war der Einladung Barney Rossets, des Gründers der Grove Press, gefolgt, der einige seiner Autoren, darunter eben Beckett (und Pinter und Ionesco, Duras und Robbe-Grillet) um Drehbücher bat, von denen damals allerdings nur das von Beckett tatsächlich verfilmt wurde. Ionescos "Hard-Boiled Egg" brauchte für seine Verfilmung bis 2005.
Die Idee, die "Film" zugrunde liegt, ist grandios: einen Mann vor den Blicken fliehen zu lassen, die seine Gestalt erfassen. Auch und vor allem vor dem Kameraauge. Dieses heißt im Drehbuch "E" (für "eye"), während der Mann, den Keaton spielt, "O" heißt (wie "object"). Wir sehen dann auf einer Länge von etwa 22 Minuten einen Mann in langem Mantel und dem typischen flachen Keaton-Hut von hinten, der erst eine Mauer entlanghastet, einem Paar ausweicht, weiterstolpert, in ein Haus und schließlich in seine Wohnung eintritt, immer auf der Flucht davor, gesehen zu werden - er zieht den Vorhang vors Fenster, verhängt den Spiegel, jagt Hund und Katze fort, deckt das Fischglas ab und den Vogelkäfig, selbst die augenähnlichen Aussägungen der Sessellehne. Schließlich hat er alle Blicke von sich abgezogen außer einem - seinem eigenen.
"Film" war eine Sensation, aber er war nicht ganz so, wie Beckett, der vom Filmen und von Technik überhaupt gar nichts verstand, sich das vorgestellt hatte. Aus acht Minuten, die der Prolog dauern sollte, wurde eine. Der Rest war unbrauchbares Stroboskop-Gezapple. Jetzt sind Teile des vermeintlich unbrauchbaren Materials - wie das so ist: unter einem Spülstein von Barney Rosset, der den Film auch produzierte - wieder aufgetaucht. Der Filmarchivar und Restaurator Ross Lipman hat "Film" restauriert. Und er hat einen Weg gefunden, die ursprünglich geplante Fassung nun wieder ahnen zu lassen, und zwar in einer Dokumentation, einem "kino-essay". Es soll, so berichtet "movingimagearchivenews", die Geschichte von Becketts "Film" erzählen und den Satz des irischen Philosophen George Berkeley in den Mittelpunkt rücken: "To be is to be perceived", eine Erkenntnis, deren Tragweite im Zeitalter des Films, des Digitalen gar, im achtzehnten Jahrhundert nicht vorherzusehen war. "Film" sei Becketts Antwort auf diesen Satz. Und Buster Keaton? Ist er nicht der, der immer mit Beckett verglichen wird?
VERENA LUEKEN
Notfilm von Ross Lipman wird beim Filmfestival in London uraufgeführt. Eine DVD mit Film und Notfilm soll im Frühjahr 2016 herauskommen.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main