Während des Zweiten Weltkriegs wird Hellboy (Ron Perlman) aus den Flammen der Hölle geboren und von dem größenwahnsinnigen Magier Rasputin (Karel Roden) durch ein okkultes Ritual an die Erdoberfläche gebracht, um die Hölle auf Erden zu entfesseln. Doch Hellboy wird von den Alliierten gerettet. Professor "Broom" Bruttenholm (John Hurt) nimmt die kleine Ausgeburt des Teufels unter seine Fittiche und zieht sie im Schutz der "Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen" auf.
Jahre später ist der Erwachsene und praktisch unzerstörbare Hellboy an der Seite des Fischmannes Abe Sapien (Doug Jones) und der pyrokinetisch veranlagten Liz Sherman (Selma Blair) zum eifrigsten Bekämpfer aller bösen übernatürlichen Kräfte geworden. Hellboy und sein Ziehvater ahnen nicht, dass Rasputin seine dunklen Pläne von einst noch nicht aufgegeben hat. Er ist zurückgekehrt, um endlich Armageddon herbeizuführen. Seine wichtigste Schachfigur im diabolischen Spiel? Hellboy!
Jahre später ist der Erwachsene und praktisch unzerstörbare Hellboy an der Seite des Fischmannes Abe Sapien (Doug Jones) und der pyrokinetisch veranlagten Liz Sherman (Selma Blair) zum eifrigsten Bekämpfer aller bösen übernatürlichen Kräfte geworden. Hellboy und sein Ziehvater ahnen nicht, dass Rasputin seine dunklen Pläne von einst noch nicht aufgegeben hat. Er ist zurückgekehrt, um endlich Armageddon herbeizuführen. Seine wichtigste Schachfigur im diabolischen Spiel? Hellboy!
Bonusmaterial
Kinofassung Einführung von Guillermo del Toro Featurette To Hell and Back Retrospective Drei Audio-Kommentare mit dem Regisseur Guillermo Del Toro, dem Schöpfer Mike Mignola und den Schauspielern Dokumentation The Seeds of Creation Kino-TrailerFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.09.2004Flammende Herzen
Im Banne des Satans: Guillermo del Toro verfilmt Mike Mignolas Comic "Hellboy"
Kann schon sein, daß "Der Untergang" einen unverstellteren Blick auf Hitler riskieren will - aber Hollywood denkt überhaupt nicht daran, dem Spuk ums Dritte Reich ein Ende zu bereiten. Die Nazis sind immer noch die besten Bösewichter, und wie in "Jäger des verlorenen Schatzes" stehen sie auch in "Hellboy" mit dem Teufel im Bunde. Wenn der Film beginnt, versucht gerade ein versprengter Haufen Wehrmachtsoffiziere, vor den Augen der Alliierten auf einer schottischen Insel mit Rasputins Hilfe die Mächte der Unterwelt zu entfesseln. Aber das einzige, was die Hölle ausspuckt, ist ein kleines rotes Teufelchen, das die Amerikaner sich mit ein paar Schokoriegeln gefügig machen. Der Obernazi Krönen, eine mit Sand gefüllte Aufziehpuppe, deren Arme spitze Klingen sind, und seine Gehilfin Ilsa, die SS-Wölfin, können fliehen und weiter ihr Unwesen treiben, und wenn "Hellboy" in der Gegenwart angekommen ist, heißt es, Hitler sei auch erst 1958 im "Okkulten Krieg" ums Leben gekommen. Der gröbere Unfug des Films ist also durch und durch das Gegengift zum bitteren Ernst, mit dem dieser Tage der "Untergang" verhandelt wird.
Kein Wunder, schließlich ist "Hellboy" die Verfilmung eines Kult-Comics von Mike Mignola, dessen Titelfigur ein Schrank von einem Teufel ist, der Zigarren raucht, tonnenweise ungesunde Sachen frißt und sich regelmäßig seine Hörner bis auf die Stumpen abfeilt, um weniger aufzufallen. Das ist schon deshalb schwierig, weil Hellboy (Ron Perlman) feuerrot ist und einen linken Arm aus Felsgestein hat, der als Schlüssel zur Hölle dient. Er hat aber kein Interesse, ihn zu benutzen, weil er auf der Seite des Guten kämpft, auch wenn ihn das FBI in der geheimen Abteilung für Paranormales versteckt hält, um kein Aufsehen zu erregen. Die Botschaft ist klar: Nicht einmal Satan selbst ist so böse, daß er nicht auf den rechten Weg gebracht werden könnte.
Unter der Leitung von Dr. Broom (John Hurt) kämpfen auch noch Abe Sapiens, ein Amphibienwesen (Doug Jones), das an die Kreatur aus der Black Lagoon erinnert, die depressive Liz (Selma Blair), die unter ihren pyrokinetischen Fähigkeiten leidet, und der sturznormale FBI-Agent John (Rupert Evans) gegen das Böse in Form des unsterblichen Schleimwesens Sammael, das nach jedem Tod in doppelter Ausführung wieder aufersteht. Das klingt absonderlich und erinnert vor allem an "X-Men", wo ebenfalls Übernatürliche unter ihren eigenen Fähigkeiten leiden. Aber Guillermo del Toro, der sich schon in "Mimic" und "Blade II" als pfiffiger Regisseur erwiesen hat, ist klug genug, den Aberwitz der Action in eine Atmosphäre zu betten, in welcher die Naivität fast schon lyrisch wirkt. Immerhin hat Del Toro für diese Verfilmung das Angebot ausgeschlagen, den dritten "Harry Potter" zu inszenieren.
Ron Perlman aus "Die Schöne und das Biest" gelingt es, unter Tonnen von roter Schminke dennoch menschlich zu wirken, in seiner Liebe zur leicht entzündlichen Liz geradezu fragil. Und womöglich gehört es zu den schönsten Ideen des Films, daß diese beiden feurigen Charaktere sich gegen alle Kinokonventionen am Ende tatsächlich füreinander entflammen. So heiß kann Liebe sein.
MICHAEL ALTHEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Im Banne des Satans: Guillermo del Toro verfilmt Mike Mignolas Comic "Hellboy"
Kann schon sein, daß "Der Untergang" einen unverstellteren Blick auf Hitler riskieren will - aber Hollywood denkt überhaupt nicht daran, dem Spuk ums Dritte Reich ein Ende zu bereiten. Die Nazis sind immer noch die besten Bösewichter, und wie in "Jäger des verlorenen Schatzes" stehen sie auch in "Hellboy" mit dem Teufel im Bunde. Wenn der Film beginnt, versucht gerade ein versprengter Haufen Wehrmachtsoffiziere, vor den Augen der Alliierten auf einer schottischen Insel mit Rasputins Hilfe die Mächte der Unterwelt zu entfesseln. Aber das einzige, was die Hölle ausspuckt, ist ein kleines rotes Teufelchen, das die Amerikaner sich mit ein paar Schokoriegeln gefügig machen. Der Obernazi Krönen, eine mit Sand gefüllte Aufziehpuppe, deren Arme spitze Klingen sind, und seine Gehilfin Ilsa, die SS-Wölfin, können fliehen und weiter ihr Unwesen treiben, und wenn "Hellboy" in der Gegenwart angekommen ist, heißt es, Hitler sei auch erst 1958 im "Okkulten Krieg" ums Leben gekommen. Der gröbere Unfug des Films ist also durch und durch das Gegengift zum bitteren Ernst, mit dem dieser Tage der "Untergang" verhandelt wird.
Kein Wunder, schließlich ist "Hellboy" die Verfilmung eines Kult-Comics von Mike Mignola, dessen Titelfigur ein Schrank von einem Teufel ist, der Zigarren raucht, tonnenweise ungesunde Sachen frißt und sich regelmäßig seine Hörner bis auf die Stumpen abfeilt, um weniger aufzufallen. Das ist schon deshalb schwierig, weil Hellboy (Ron Perlman) feuerrot ist und einen linken Arm aus Felsgestein hat, der als Schlüssel zur Hölle dient. Er hat aber kein Interesse, ihn zu benutzen, weil er auf der Seite des Guten kämpft, auch wenn ihn das FBI in der geheimen Abteilung für Paranormales versteckt hält, um kein Aufsehen zu erregen. Die Botschaft ist klar: Nicht einmal Satan selbst ist so böse, daß er nicht auf den rechten Weg gebracht werden könnte.
Unter der Leitung von Dr. Broom (John Hurt) kämpfen auch noch Abe Sapiens, ein Amphibienwesen (Doug Jones), das an die Kreatur aus der Black Lagoon erinnert, die depressive Liz (Selma Blair), die unter ihren pyrokinetischen Fähigkeiten leidet, und der sturznormale FBI-Agent John (Rupert Evans) gegen das Böse in Form des unsterblichen Schleimwesens Sammael, das nach jedem Tod in doppelter Ausführung wieder aufersteht. Das klingt absonderlich und erinnert vor allem an "X-Men", wo ebenfalls Übernatürliche unter ihren eigenen Fähigkeiten leiden. Aber Guillermo del Toro, der sich schon in "Mimic" und "Blade II" als pfiffiger Regisseur erwiesen hat, ist klug genug, den Aberwitz der Action in eine Atmosphäre zu betten, in welcher die Naivität fast schon lyrisch wirkt. Immerhin hat Del Toro für diese Verfilmung das Angebot ausgeschlagen, den dritten "Harry Potter" zu inszenieren.
Ron Perlman aus "Die Schöne und das Biest" gelingt es, unter Tonnen von roter Schminke dennoch menschlich zu wirken, in seiner Liebe zur leicht entzündlichen Liz geradezu fragil. Und womöglich gehört es zu den schönsten Ideen des Films, daß diese beiden feurigen Charaktere sich gegen alle Kinokonventionen am Ende tatsächlich füreinander entflammen. So heiß kann Liebe sein.
MICHAEL ALTHEN
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