Sommer 2002. Bundestagswahlkampf in der Region Uckermark/Oberbarnim, ganz im Nordosten Brandenburgs. Ein Flächenwahlkreis mit geringer Bevölkerungsdichte, in den letzten Jahren haben viele, vor allem junge Menschen die Region verlassen. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 25%, die Perspektiven sind düster.Henryk Wichmann, 25, ist Direktkandidat der CDU. "Frischer Wind bringt Bewegung in die Politik", heißt sein Slogan, mit dem er in den schwierigen Kampf um die Mehrheit im Wahlkreis zieht. Die Region ist traditionell sozialdemokratisch, Wichmanns Kontrahent von der SPD heißt Markus Meckel und hat die letzten Wahlen mit 52% der Stimmen gewonnen. Für den Wahlkampf hat sich Wichmann, der Jura in Berlin studiert, ein Freisemester genommen.Anders wäre es kaum möglich: Infostände, Diskussionsrunden, Anzeigen, Pressetermine, Plakate und Postkarten fast alles organisieren und finanzieren die Kandidaten vor Ort selbst. Rund 30.000 Euro muss Henryk Wichmann in seine Kampagne investieren, Spenden von CDU-Mitgliedern und Unterstützung aus der Familie helfen ihm dabei. Bei Wind und Wetter zieht Henryk Wichmann mit Werbeschirm und Infostand durch den WahlkreisMit "Herr Wichmann" legt Andreas Dresen erstmals seit 1994 wieder einen Dokumentarfilm vor.