Technische Angaben:
Bildformat: 1.85:1, (16:9 Widescreen)
Sprachen/Tonformate: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Englisch, für Hörgeschädigte Deutsch
Ländercode: 2
Extras: Interaktive Menüs, Szenenauswahl, Audio-Kommentar der Regisseure, Original Kinotrailer, TV-Spots, Musik-Video, Featurette, Hinter-den-Kulissen Material, Unveröffentlichte Szenen.
Streifenpolizist Charlie Baileygates (Jim Carrey) ist überall beliebt und kümmert sich hingebungsvoll um die schwarzen Drillinge, die seine Frau nach einem Seitensprung zur Welt gebracht hat. Auch als die treulose Braut kurz darauf das Weite sucht, unterdrückt er seinen Frust. 18 Jahre und etliche Demütigungen später hat sich in dem freundlichen Cop jedoch so viel negative Energie angestaut, dass das Fass überläuft und Charlies Alter Ego das Steuer übernimmt: Hank Evans, ein Widerling, erlaubt sich Dinge, die Charlie nie wagen würde. Zu dumm, dass sich beide in die hübsche Irene (Renêe Zellweger) verlieben.
Bildformat: 1.85:1, (16:9 Widescreen)
Sprachen/Tonformate: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Englisch, für Hörgeschädigte Deutsch
Ländercode: 2
Extras: Interaktive Menüs, Szenenauswahl, Audio-Kommentar der Regisseure, Original Kinotrailer, TV-Spots, Musik-Video, Featurette, Hinter-den-Kulissen Material, Unveröffentlichte Szenen.
Streifenpolizist Charlie Baileygates (Jim Carrey) ist überall beliebt und kümmert sich hingebungsvoll um die schwarzen Drillinge, die seine Frau nach einem Seitensprung zur Welt gebracht hat. Auch als die treulose Braut kurz darauf das Weite sucht, unterdrückt er seinen Frust. 18 Jahre und etliche Demütigungen später hat sich in dem freundlichen Cop jedoch so viel negative Energie angestaut, dass das Fass überläuft und Charlies Alter Ego das Steuer übernimmt: Hank Evans, ein Widerling, erlaubt sich Dinge, die Charlie nie wagen würde. Zu dumm, dass sich beide in die hübsche Irene (Renêe Zellweger) verlieben.
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - Easter-Egg / Hidden FeatureFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.10.2000Die späte Pubertät
Unter der Gürtellinie: "Ich beide & sie" von den Brüdern Farrelly im Kino
Seit kurzem haben Hollywoods Komödienregisseure bemerkt, daß der Spaß keineswegs unterhalb der Gürtellinie aufhören muß. Was noch vor einigen Jahren kaum hinter vorgehaltener Hand besprochen werden durfte, wird nun ganz offen gezeigt. Die Selbstkontrolle der amerikanischen Filmindustrie, gegenüber Gewaltdarstellungen fast grenzenlos tolerant, kannte beim Sex jahrzehntelang kein Pardon. Das Blut durfte in Strömen fließen, doch von allen anderen Körperflüssigkeiten, die unsere Natur ausmachen, fanden sich kaum Spuren. Das ist nun anders.
In "Verrückt nach Mary" entdeckten die Brüder Bobby und Peter Farrelly einen neuen Stoff, aus dem die Scherze sind: Sperma - auch wenn manchem Zuschauer dabei die Haare zu Berge standen. Als hätte sie hundert Jahre Triebverzicht hinter sich, lebt die amerikanische Filmkomödie derzeit eine wilde Spätpubertät aus.
Mit dem Imponiergehabe, ihrem Publikum die schärfste Zote und die größte Geschmacklosigkeit zu bieten, kommen nun immer mehr Filme daher (jüngst die Horrorkomödie "Scary Movie", F.A.Z. vom 14. Oktober). Bald wird wohl das erste Exkrementalfilmfestival gegründet werden. Die alte Komödie, die sich zügelt, und die neue, die gern über die Samenstränge schlägt, treffen im jüngsten Farrelly-Film "Me, Myself & Irene" (deutscher Titel: "Ich beide & sie") in Person Jim Carreys aufeinander. Er verkörpert eine gespaltene Persönlichkeit: einerseits den wohlmeinenden Dorftrottel Charlie, der sich alles verkneift, was Spaß macht; und andererseits dessen inneren Schweinehund Hank, der von der Leine gelassen wurde, lüstern und bösartig ist. Eine Frau muß entscheiden, wer die bessere Hälfte ist.
"Me, Myself & Irene" erzählt eine Dreiecksgeschichte zwischen zwei Menschen: Charlie und Hank verlieben sich in Irene (Renée Zellweger). Wie schon in "Verrückt nach Mary" schaffen die Farrellys für ihren unkonventionellen Humor einen konventionellen Rahmen. Der ist nicht fein ziseliert, sondern roh gezimmert, damit er all die verschiedenartigen Gags zusammenhält: ob es darum geht, auf der Landstraße eine angefahrene Kuh zu töten, um sie von ihrem Leid zu erlösen, oder um einen dunkelhäutigen Zwerg, der dem Helden die Frau ausspannt. Der einzige Zusammenhang zwischen den komischen Nummern ist ein äußerer. Wenn ich einen guten Gag habe, ist es mir egal, wen ich damit beleidige, lautet Billy Wilders Maxime. Die Farrellys folgen ihr getreu - auch wenn ihre Gags nicht immer gut sind.
Die Liebesnacht zwischen Hank/Charlie und Irene wird fast schamhaft ausgespart. Doch bei den Farrellys kann das nur eine Finte sein. Am Morgen danach reiht sich eine derbe Unterleibsgeschichte an die andere. Auch wenn man nicht jede von ihnen umwerfend komisch findet, so steckt doch der Enthusiasmus an, mit dem die Brüder einen tabuierten Bereich unseres Alltagslebens nach dem anderen für den Humor erobern. Letztlich ist "Me, Myself & Irene" aber eine Komödie mit begrenzter Haltbarkeit. Viele Gags leben in erster Linie davon, daß sich der Film über etwas lustig macht, worüber man bisher nicht lachen durfte. Doch wenn das Tabu einmal gebrochen ist, fehlt dem Tabubruch fortan die Pointe. Diese Gefahr laufen alle Befreier: Wenn sie Erfolg haben, machen sie sich unter Umständen selbst überflüssig.
LARS-OLAV BEIER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Unter der Gürtellinie: "Ich beide & sie" von den Brüdern Farrelly im Kino
Seit kurzem haben Hollywoods Komödienregisseure bemerkt, daß der Spaß keineswegs unterhalb der Gürtellinie aufhören muß. Was noch vor einigen Jahren kaum hinter vorgehaltener Hand besprochen werden durfte, wird nun ganz offen gezeigt. Die Selbstkontrolle der amerikanischen Filmindustrie, gegenüber Gewaltdarstellungen fast grenzenlos tolerant, kannte beim Sex jahrzehntelang kein Pardon. Das Blut durfte in Strömen fließen, doch von allen anderen Körperflüssigkeiten, die unsere Natur ausmachen, fanden sich kaum Spuren. Das ist nun anders.
In "Verrückt nach Mary" entdeckten die Brüder Bobby und Peter Farrelly einen neuen Stoff, aus dem die Scherze sind: Sperma - auch wenn manchem Zuschauer dabei die Haare zu Berge standen. Als hätte sie hundert Jahre Triebverzicht hinter sich, lebt die amerikanische Filmkomödie derzeit eine wilde Spätpubertät aus.
Mit dem Imponiergehabe, ihrem Publikum die schärfste Zote und die größte Geschmacklosigkeit zu bieten, kommen nun immer mehr Filme daher (jüngst die Horrorkomödie "Scary Movie", F.A.Z. vom 14. Oktober). Bald wird wohl das erste Exkrementalfilmfestival gegründet werden. Die alte Komödie, die sich zügelt, und die neue, die gern über die Samenstränge schlägt, treffen im jüngsten Farrelly-Film "Me, Myself & Irene" (deutscher Titel: "Ich beide & sie") in Person Jim Carreys aufeinander. Er verkörpert eine gespaltene Persönlichkeit: einerseits den wohlmeinenden Dorftrottel Charlie, der sich alles verkneift, was Spaß macht; und andererseits dessen inneren Schweinehund Hank, der von der Leine gelassen wurde, lüstern und bösartig ist. Eine Frau muß entscheiden, wer die bessere Hälfte ist.
"Me, Myself & Irene" erzählt eine Dreiecksgeschichte zwischen zwei Menschen: Charlie und Hank verlieben sich in Irene (Renée Zellweger). Wie schon in "Verrückt nach Mary" schaffen die Farrellys für ihren unkonventionellen Humor einen konventionellen Rahmen. Der ist nicht fein ziseliert, sondern roh gezimmert, damit er all die verschiedenartigen Gags zusammenhält: ob es darum geht, auf der Landstraße eine angefahrene Kuh zu töten, um sie von ihrem Leid zu erlösen, oder um einen dunkelhäutigen Zwerg, der dem Helden die Frau ausspannt. Der einzige Zusammenhang zwischen den komischen Nummern ist ein äußerer. Wenn ich einen guten Gag habe, ist es mir egal, wen ich damit beleidige, lautet Billy Wilders Maxime. Die Farrellys folgen ihr getreu - auch wenn ihre Gags nicht immer gut sind.
Die Liebesnacht zwischen Hank/Charlie und Irene wird fast schamhaft ausgespart. Doch bei den Farrellys kann das nur eine Finte sein. Am Morgen danach reiht sich eine derbe Unterleibsgeschichte an die andere. Auch wenn man nicht jede von ihnen umwerfend komisch findet, so steckt doch der Enthusiasmus an, mit dem die Brüder einen tabuierten Bereich unseres Alltagslebens nach dem anderen für den Humor erobern. Letztlich ist "Me, Myself & Irene" aber eine Komödie mit begrenzter Haltbarkeit. Viele Gags leben in erster Linie davon, daß sich der Film über etwas lustig macht, worüber man bisher nicht lachen durfte. Doch wenn das Tabu einmal gebrochen ist, fehlt dem Tabubruch fortan die Pointe. Diese Gefahr laufen alle Befreier: Wenn sie Erfolg haben, machen sie sich unter Umständen selbst überflüssig.
LARS-OLAV BEIER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main